Knallerduell in der zweiten Runde des bayerischen Toto-Pokals. Es kommt zum Stadtderby zwischen dem Würzburger FV und dem FC Würzburger Kickers. Das ergab die Auslosung des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) am Donnerstagvormittag. Das Aufeinandertreffen zwischen dem Bayernligisten und den Profis des Drittligisten findet am Dienstag, 21. August, um 18.15 Uhr in der Mainaustraße statt. Das gaben die Zellerauer am Donnerstagnachmittag bekannt.
Spiel am Dienstag
„Uns wäre Mittwoch lieber gewesen, aber auf Dienstag auszuweichen war ein Entgegenkommen an die Polizei“, sagte WFV-Vorstandsvorsitzender Manuel Matterstock auf Nachfrage. Die Beamten hätten darum gebeten, die Partie zeitgleich mit der Pokalbegegnung zwischen Schweinfurt und dem TSV Aubstadt austragen zu lassen, die ebenfalls am Dienstag stattfindet. So soll verhindert werden, dass die mit den WFV-Anhängern befreundeten und mit den Kickers-Fans verfeindeten Schnüdel-Anhänger zum Spiel kommen. Damit will die Polizei die Gefahr von Krawallen mindern.
Am Freitag soll bereits eine Sicherheitsbesprechung sattfinden, an der neben dem Verband die Würzburger Behörden und die beiden Klubs teilnehmen. Darüber informierte BFV-Pressesprecher Fabian Frühwirth auf Nachfrage dieser Redaktion. Danach wird auch klar sein, wie viele Karten verkauft und wo diese erhältlich sein werden.
Sauer: "Ein Highlight für ganz Würzburg"
Die Kickers hatten sich keine 24 Stunden vor der Auslosung der zweiten Runde im Auftaktduell des diesjährigen Pokalwettbewerbs beim Bezirksligisten in Bad Kissingen mit 9:1 schadlos gehalten (Spiel verpasst? Hier gibt es den Ticker zum Nachlesen) und souverän die nächste Runde erreicht. Nach dem bevorstehenden Derby gefragt, sagte Cheftrainer Michael Schiele: „Wir freuen uns auf diese Aufgabe und wollen diese Hürde unbedingt nehmen. Ich erwarte eine besondere Atmosphäre, bei der wir eine konzentrierte Leistung abrufen müssen, um den Platz als Derbysieger zu verlassen.“ Kickers-Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer erklärte auf Nachfrage: „Das Los ist natürlich ein Kracher und ein echtes Highlight für ganz Würzburg. Wir freuen uns auf ein faires und sportlich hochklassiges Duell. Es ist unser Anspruch, dieses für uns zu entscheiden und ins Achtelfinale einzuziehen.“
Auch WFV-Trainer Marc Reitmaier ist mit dem Los zufrieden. "Wir freuen uns. Das ist für Würzburg eine gute Sache", sagte er am Donnerstag, kurz nach der Auslosung. Dennoch will er sich zunächst auf das "kleine" Derby gegen die U23 am Samstag (15 Uhr, Sepp-Endres-Sportanlage) fokussieren: "Die Liga hat absolute Priorität. Die Partie gegen eine Profi-Mannschaft im Pokal ist dann Zugabe." Seine Elf hatte sich vergangene Woche in der ersten Runde des Toto-Pokals auf Verbandsebene locker mit 4:1 (2:0) gegen den Kreisligisten SV Arberg durchgesetzt.
Letztes Duell stieg 2012
Die Zweitrundenbegegnung im Toto-Pokal ist das erste Pflichtspiel zwischen dem WFV und der ersten Mannschaft der Kickers seit Oktober 2012. Auch damals stand man sich im Toto-Pokal (Achtelfinale) gegenüber – die Zellerauer, wie heute in der Bayernliga zu Hause, siegten nach Elfmeterschießen gegen den damaligen Regionalligisten. Aktuell trennen beiden Klubs zwei Ligen. Während die Kickers in Liga drei auflaufen, kicken die Männer von der Mainaustraße in der Bayernliga Nord, wo sie nach sechs absolvierten Begegnungen zwölf Punkte auf dem Konto haben – und noch ungeschlagen sind.
Damals wie heute auf dem Platz
Einer, der 2012 schon für die Blauen auf dem Platz gestanden war, ist Außenverteidiger Andreas Ganzinger. „Das ist schon ein geiles Ding“, wird er auf der Facebook-Seite des Würzburger FV zitiert. „Ich war in der Saison 2012/13 mit dabei, als wir im Elfmeterschießen gegen die Kickers in die nächste Runde eingezogen sind. Auch wenn diesmal andere Voraussetzungen herrschen, als vor sechs Jahren, wollen wir versuchen als Sieger vom Platz zu gehen.“ Damals in der Startaufstellung waren auch Benjamin Schömig, Adrian Istrefi und Wojtek Droszcz, die heute ebenfalls noch ihre Fußballschuhe für die Zellerauer schnüren. „Das ist eine große Herausforderung. Wir werden alles tun, um das Spiel offen zu gestalten. Zwei Derbys innerhalb von vier Tagen ist natürlich der absolute Wahnsinn“, sagte Routinier Schömig, der seit 2006 beim WFV spielt.
Die Pokalsieger der letzten Jahre kommen aus Unterfranken
Im Jahr 2016 konnten die Würzburger Kickers übrigens den Gewinn des Toto-Pokals feiern – im Finale bezwangen sie die SpVgg Unterhaching damals mit 6:2. Die letzten beiden Jahre hieß der Sieger FC Schweinfurt 05 (der am Freitag im DFB-Pokal den Bundesligisten FC Schalke 04 empfängt - HIER geht es zum LIVETICKER). Der Gewinner des Toto-Pokals ist automatisch für die erste Hauptrunde des DFB-Pokal-Wettbewerbs in der kommenden Saison qualifiziert.
In der zweiten Runde trifft außerdem unter anderem der TSV Großbardorf (Bayernliga) auf Viktoria Aschaffenburg (Regionalliga). Der TSV Aubstadt (Bayernliga) bekommt es mit dem 1. FC Schweinfurt 05 (Regionalliga) zu tun. Große Freude herrscht beim FC Ergolding (Kreissieger Landshut). Der Berzirksligist empfängt Drittligist TSV 1860 München. "Das Heimspiel gegen den TSV 1860 München ist ein Spiel für das Geschichtsbuch und zählt mit Sicherheit zu den absoluten Highlights der Vereinshistorie", erklärte Verbands-Spielleiter Josef Janker und ergänzte: "Ein absolutes Traumlos ist auch das Stadtderby zwischen dem Würzburger FV und den Würzburger Kickers."
Alle Paarungen der 2. Hauptrunde
Gruppe 1: Nordwest – 6 Vereine
TSV Aubstadt (Bayernliga) – 1. FC Schweinfurt 05 (Regionalliga)
TSV Großbardorf (Bayernliga) – SV Viktoria Aschaffenburg (Regionalliga)
Würzburger FV (Bayernliga) – FC Würzburger Kickers (3. Liga)
Gruppe 2: Nordost – 6 Vereine
SK Lauf (Kreissieger Erlangen/Pegnitzgrund, Bezirksliga) – SV Seligenporten (Bayernliga)
SpVgg Bayern Hof (Bayernliga) – SpVgg Oberfranken Bayreuth (Regionalliga)
SC Eltersdorf (Bayernliga) – ATSV Erlangen (Bayernliga)
Gruppe 3: Südost – 6 Vereine
SV Erlbach (Landesliga) – SV Wacker Burghausen (Regionalliga)
DJK Vilzing (Bayernliga) – SV Schalding-Heining (Regionalliga)
TSV Bogen (Landesliga) – ASV Cham (Landesliga)
Gruppe 4: Südwest – 6 Vereine
FC 1920 Gundelfingen (Landesliga) – FV Illertissen (Regionalliga)
SC Ichenhausen (Landesliga) – FC Memmingen (Regionalliga)
TSV Rain/Lech (Bayernliga) – VfB Eichstätt (Regionalliga)
Gruppe 5: Süd – 8 Vereine
FC Ergolding (Kreissieger Landshut, Bezirksliga) – TSV 1860 München (3. Liga)
SV Türkgücü-Ataspor München (Bayernliga) – TSV Buchbach (Regionalliga)
FC Unterföhring (Bayernliga) – FC Pipinsried (Regionalliga)
VfR Garching (Regionalliga) – SpVgg Unterhaching (3. Liga)