
Die HSG Pleichach hat am Samstagabend ein temporeiches Landesliga-Derby gegen die DJK Rimpar vor 180 Zuschauern mit 23:21 (13:12) für sich entschieden und ist mit dem dritten Sieg in Serie auf den achten Platz vorgerückt. Rimpars Handball-Frauen hängen dagegen angesichts von nur drei Saisonerfolgen im Tabellenkeller fest.
So hätte die Gemütslage nach dem Ertönen der Schlusssirene in der Bergtheimer Willi-Sauer-Halle unterschiedlicher nicht sein können. Die Pleichacherinnen brauchten in ihren dunkelblauen Leibchen nicht lange, um sich in einem Kreis zu organisieren. Auf Kommando setzte er sich unter Derbysieger-Rufen lautstark in Bewegung. Die Gäste-Spielerinnen wirkten konsterniert, einige vergossen bittere Tränen. Einen Verlierer hätte dieses Lokalduell eigentlich nicht verdient gehabt, zumal innige Freundschaften zwischen Spielerinnen beider Mannschaften bestehen.
Pleichach hat zum Schluss "clever gespielt"
Doch, auch daran gab es keinen Zweifel, die HSG durfte sich verdientermaßen freuen. "Pleichach hat zum Schluss den Tick cleverer gespielt", fand DJK-Trainer Andreas Motscha, der im Sommer Matjaz Krze an der Seitenlinie abgelöst hatte. Beim Stand von 22:21 konnte Pleichachs viermal erfolgreiche Romina Feuchter den Ball festmachen – und damit den finalen Treffer von HSG-Rückraumspielerin Anne-Lena Früh eingeleitet. "Wir müssen es zu Hause immer spannend machen", erklärte Pleichachs Trainer Jochen Bauer hernach mit Galgenhumor.
Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Hälfte war seine Sieben jeweils schon mit drei Treffern zurückgelegen. "Es ist eine Stärke von dieser Mannschaft", lobte der 43-Jährige, "dass sie sich davon nicht runterziehen lässt und weiterfightet." Die Moral sei da und mittlerweile auch die Erfahrung, Rückschläge wegzustecken. In der vierten Saison ist die Spielgemeinschaft der Stammvereine DJK Dipbach, SV Bergtheim und SV Oberpleichfeld nun schon Landesligist. "Der Kern des Kaders ist währenddessen der gleiche geblieben", so Bauer.
Rimpar steckt mitten im Abstiegskampf
Ein Neuzugang aus dem vergangenen Jahr hatte im Derby ebenfalls für helle Mienen gesorgt: die erst 19-jährige Torfrau Sade Kaingu. Eigentlich war die Ex-Marktstefterin zuletzt in der zweiten Reihe gestanden, weil Isabel Steppan famos gehalten hatte. Doch diesmal merkte Steppan früh, dass bei ihr wohl nichts gehen würde. Sie räumte nach wenigen Minuten den Kasten für Kaingu, der alsbald die ersten Paraden gelangen. "Ich war davor auf jeden Fall arg nervös", gestand die Studentin der Anglistik und Politikwissenschaften. "Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sich die Rimparerinnen mehr auf die Isa eingestellt hatten." Für Kaingu gab letztlich der etwas größere Wille den Ausschlag für den Sieg. Am vorvergangenen Samstag hat Pleichach mit dem 21:20-Auswärtssieg beim Tabellenzweiten HSG Mainfranken bereits eine faustdicke Überraschung geschafft.
Die Rimparerinnen sind dagegen mitten im Abstiegskampf. Spielmacherin Ann-Kathrin Lang verletzte sich im Derby in der Anfangsphase an der Achillessehne; sie ist bereits die dritte Rückraumspielerin, die ausfällt. Vor allem mit dem Überzahl-Spiel war DJK-Coach Motscha alles andere als zufrieden: "Wir haben in Überzahl unsere Tore nicht gemacht und sogar hinten welche zugelassen. Das wird in einem so engen Spiel relativ schnell bestraft." Nichtsdestotrotz war sich HSG-Trainer Bauer sicher, dass die Rimparerinnen da hinten rauskommen. "Sie werden am Ende vor uns stehen."
HSG Pleichach – DJK Rimpar 23:21 (13:12)
Die Bayernliga-Spiele im Stenogramm
Männer
DJK Waldbüttelbrunn – SG Regensburg 28:30 (12:14)
Tore für Waldbüttelbrunn: Tendera 8, Kwiatkowski 7, Bardina 4, Glöggler 3, Issing 2, Kirchner 2, Wolf 2.
HaSpo Bayreuth – TG Heidingsfeld 27:23 (15:10)
Tore für Heidingsfeld: Franke 5, H. Nass 5, Borda´cs 4, Farkas 4/2, Henning 3, Orf 1, Polydore 1.
HSC 2000 Coburg II – SG DJK Rimpar II 29:20 (13:8)
Tore für Rimpar: Mohr 6, Weber 4, Fischer 3, Hofmann 3, Dürr 2/1, B. Gräsl 2/1.
Frauen
Mintraching/Neutraubling – HSV Bergtheim 32:28 (16:16)
Tore für Bergtheim: Bausenwein 6, Renner 5, Zimmer 5, Schwalbe 4, Gerdes 3/2, Winheim 2/2, Winkler 2, Albert 1.