Ihr Meisterstück in der Fußball-Kreisklasse Würzburg 1 feierten die Fußballer des TSV Grombühl nach dem Schlusspfiff gebührend mit "Doppelmeister"-Sprechchören, Freudentänzen und lilafarbenem Rauch. Zuvor hatte der Würzburger Stadtteilverein am letzten Spieltag der regulären Saison seinen ersten Verfolger in der Tabelle, den TSV Gerbrunn, mit 1:0 besiegt und dadurch die Rückkehr in die Kreisliga nach sieben Jahren perfekt gemacht. Auch die Grombühler Reserve-Mannschaft durfte sich als B-Klassen-Meister über den Aufstieg in die A-Klasse freuen und schuf so ein Traum-Pfingstwochenende für den Klub.
Grombühl gewinnt mit der Abwehr die Meisterschaft
"Es freut mich total für den Verein und Grombühl an sich, dass sie jetzt dahin gekommen sind, wo sie auch hingehören", jubilierte TSV-Coach Carsten Lanik nach der Partie der ersten Mannschaft und bezeichnete den Erfolg für sich als "perfekten Abschied". Dass die Mannschaft ihrem scheidenden Trainer – Lanik coacht in der neuen Saison den Bezirksligisten TG Höchberg – in seinem letzten Spiel als Grombühler Übungsleiter diesen besonderen Glücksmoment schenken konnte, habe vor allem an der wieder einmal sehr stabilen Defensivleistung gelegen, fand der 47-Jährige.
Wie schwer es ist, gegen die Lila-Weißen, die im Saisonverlauf nur 21 Gegentreffer und damit die mit Abstand wenigsten in der Liga kassierten, zu treffen, zeigte sich auch im Meisterschafts-Endspiel. Die Hausherren gestatteten den Gerbrunnern, die mit zwei Zählern Rückstand in die Begegnung gegangen waren und dadurch für den Direkt-Aufstieg unter Siegeszwang standen, insgesamt nur wenige Möglichkeiten.
Das Gegentor bringt die Gerbrunner aus der Rhythmus
Und wenn die Gäste doch einmal in gefährliche Abschlussposition kamen, war Grombühls starker Torhüter Patrick Meier zur Stelle. So genügte den Gastgebern vorne ein goldener Moment, um das Titelrennen für sich zu entscheiden. Eine mit Zug geschlagene Ecke von TSV-Kapitän Simon Adler, der seine Fußballschuhe mit dem Aufstieg an den Nagel hängt, wuchtete Sebastian Markert am langen Pfosten per Kopf perfekt platziert ins Netz (31.).
"Das Gegentor hat uns aus dem Rhythmus gebracht", wusste Gerbrunns Coach Oliver Bieber, der seine Mannschaft bis dahin überlegen gesehen hatte, um einen Schlüsselmoment zu Ungunsten der Gäste. Ob es auch ein solcher gewesen wäre, hätte Schlussmann Meier zu Beginn der zweiten Hälfte den Ball gegen den frei vor ihm abschließenden Nico Schüler nicht mit der Fußspitze um den Pfosten gelenkt (50.), ist hypothetisch. Bieber war sich aber sicher. "Wenn wir den machen, kippt das Spiel." Letztlich habe seiner Elf im Spiel generell "die letzte Konsequenz im Abschluss" gefehlt, monierte der Übungsleiter.
Grombühl feiert, Gerbrunn hat die Relegation im Blick
Während sein Gegenüber Lanik, der nun sowohl als Spieler als auch als Coach mit dem TSV Meister wurde, "grenzenlose" Feierlichkeiten ankündigte und davon sprach, man sehe sich nach den ersten Stunden im Sportheim "wahrscheinlich irgendwann in der Stadt" wieder, blickte Bieber bereits auf die nun anstehende Relegation voraus.
"Natürlich sind wir erst mal traurig, weil wir heute den Titel klarmachen wollten. Aber ich bin trotzdem stolz auf die Jungs. Und wir haben ja noch eine Chance, aufzusteigen. Die wollen wir nutzen." In einem laut Bieber "Wahnsinnsspiel" muss sich der TSV Gerbrunn gegen den Ortsnachbarn SG Randersacker, der in der Kreisliga Abstiegsrelegationsplatz 14 belegte, durchsetzen (Donnerstag, 30. Mai, 14 Uhr beim TSV Rottendorf). In der Jugend bilden beide Klubs eine Spielgemeinschaft.
Fußball: Kreisklasse Würzburg 1, Männer
TSV Grombühl – TSV Gerbrunn 1:0 (1:0)
Grombühl: Meier – Adler, Burgis, Grimm, Markert, Forchel, Jost, Häusner, Kühner, Köhler, Popp. Eingewechselt: Kleindienst (66.), Heininger (78.), Röder (87.), Hirschmann (88.).
Gerbrunn: Czenskowski – Weber, Heilke, Maier, Schüler, Glock, Schalk, Rudenko, Schmidt, Jungklaus, Schild. Eingewechselt: Hartmann (46.), Windmüller (67.), Finkbeiner (78.), Nietsch (88.).
Schiedsrichter: Christian Wetz (Goßmannsdorf). Zuschauende: 250. Tor: 1:0 Sebastian Markert (31.).