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Was macht eigentlich?
Paul Hupp nerven Worthülsen, Unrecht und mangelnde Disziplin
Früher im Stadion oder der Halle erfolgreich – und jetzt? Wie geht es Unterfranken, die den Sport prägten, nach der Karriere? Diese Woche erzählt der ehemalige Zweitliga-Fußballer und spätere Trainer Paul Hupp aus seinem Leben.
Hat gut lachen: Paul Hupp arbeitet noch ein bisschen bei seinen Söhnen mit und hat seine Laufbahn als Fußball-Trainer schon lange beendet - bleibt viel Zeit für die schönen Dinge des Lebens.
Foto: Hupp | Hat gut lachen: Paul Hupp arbeitet noch ein bisschen bei seinen Söhnen mit und hat seine Laufbahn als Fußball-Trainer schon lange beendet - bleibt viel Zeit für die schönen Dinge des Lebens.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:55 Uhr

Die Karriere Paul Hupps als Fußballer war eindeutig kürzer als jene als Trainer. Der Mittelfeldspieler spielte in der Saison 1974/75 in der damals drittklassigen Bayernliga beim FC Würzburger Kickers, ehe er für zwei Jahre zum Zweitligisten SpVgg Bayreuth wechselte. Seine aktive Laufbahn beendete er schon 1979 beim ebenfalls in der 2. Bundesliga Süd beheimateten FC Hanau 93 - mit gerade mal 22 Jahren. Insgesamt brachte er es auf 22 Zweitliga-Einsätze; er erzielte dabei einen Treffer.

Höherklassig ins Trainergeschäft stieg er wieder bei seinem Heimatverein, den Würzburger Kickers ein: Von 1988 bis 1993 und nach einer Saison beim SV Heidingsfeld nochmals 1995/96 war Hupp für erste Mannschaft der Rothosen verantwortlich, ehe er nach einem Intermezzo beim SC Weismain zu den Blauen wechselte: Von 1998 bis 99 war er Cheftrainer des Würzburger FV. Anschließend beendete er seiner Trainerkarriere.

Paul Hupp arbeitete 44 Jahre lang für die Sparkasse, darunter 37 Jahre bei der dazugehörigen Bausparkasse in leitender Funktion. Der heute 64-Jährige wohnt mit seiner Frau in Würzburg, und arbeitet noch in der von hm übernommenen Firma seiner Söhne Alexander und Christian ein bisschen mit. Der jüngste seiner drei Söhne ist neun Jahre alt.

Viele Jahre ein Dauergast auf Unterfrankens Fußball-Plätzen: Paul Hupp (rechts) im Gespräch Rainer Kilian von der TG Höchberg.
Foto: Bauer | Viele Jahre ein Dauergast auf Unterfrankens Fußball-Plätzen: Paul Hupp (rechts) im Gespräch Rainer Kilian von der TG Höchberg.
Wie erleben Sie die Corona-Krise und mit welchen Erwartungen gehen Sie in die nächsten Monate?

Paul Hupp: Die Krise ist eine Prüfung des Lebens und ich hoffe, dass wir alle gut über die Runden kommen.

Ihre gegenwärtige Form?

Hupp: Ich fühle mich fit und bin guter Dinge.

Für welchen Sport bewegen Sie sich noch?

Hupp: Golfen.

Und was bewegt Sie?

Hupp: Das teilweise undisziplinierte Verhalten der Menschen in der Corona-Krise.

Wofür wären Sie heute gerne noch mal jung?

Hupp: Ich bin zufrieden und dankbar für alles wie es ist.

Der Ball ist deutlich kleiner geworden: Statt auf dem Fußball- findet man Paul Hupp heute öfter auf dem Golfplatz.
Foto: Hupp | Der Ball ist deutlich kleiner geworden: Statt auf dem Fußball- findet man Paul Hupp heute öfter auf dem Golfplatz.
Was schätzen Sie am Alter am meisten?

Hupp: Das Abstand nehmen von Dingen, die einen belasten.

In welche Zeit würden Sie mit einer Zeitmaschine reisen und warum?

Hupp: Ich lebe im Hier und Jetzt und freue mich darauf, was das Leben noch bringt.

Ihr Lieblingsort?

Hupp: Zu Hause.

Was haben Sie vom Leben gelernt?

Hupp: Schwierige Situationen aus einer größeren Flughöhe zu beurteilen.

Und was hat Sie der Sport gelehrt?

Hupp: Mit Sport Freude zu haben und dabei den Menschen in den Vordergrund zu stellen.

Eine Rothose bei den Blauen: Paul Hupp war auch Trainer beim Kickers-Lokalrivalen Würzburger FV.
Foto: Uwe Beck | Eine Rothose bei den Blauen: Paul Hupp war auch Trainer beim Kickers-Lokalrivalen Würzburger FV.
Bei welchem Thema werden Sie angriffslustig?

Hupp: Bei Menschen, die einem mit Worthülsen die Zeit stehlen.

Und wen oder was würden Sie immer verteidigen?

Hupp: Wenn jemand zu Unrecht oder schlecht dargestellt wird.

Wie waren die ersten Wochen/Monate nach Ihrem Karriereende in der Familie?

Hupp: Sehr schön. Wir waren alle gut vorbereitet.

Welchen Moment Ihres Lebens würden Sie gerne noch einmal erleben?

Hupp: Da gibt es viele Momente, an die ich gerne zurückdenke.

Welches sportliche oder menschliche Foul würden Sie gerne rückgängig machen?

Hupp: Dazu fällt mir nicht viel ein.

Die beiden verbinden mit Fußball und Golf gleich zwei Leidenschaften: Paul Hupp (links) und Franz Beckenbauer.
Foto: Fabian Frühwirth | Die beiden verbinden mit Fußball und Golf gleich zwei Leidenschaften: Paul Hupp (links) und Franz Beckenbauer.
Wenn Sie nicht Sportler geworden wären – was dann?

Hupp: Ich habe einen guten Job, meine Söhne haben mich beerbt. Darauf schaue ich mit Dankbarkeit zurück.

Ihr Lieblingssportler heute?

Hupp: Tiger Woods.

Was war das größte Abenteuer Ihres Lebens?

Hupp: Unsere Weltreise.

Nach wessen Pfeife tanzen Sie heute?

Hupp: Nach meiner.

Worüber haben Sie zuletzt gelacht?

Hupp: Über mich.

Greift schon mal selbst zum Kochbesteck: Paul Hupp im Kampf mit gegrilltem Geflügel.
Foto: Hupp | Greift schon mal selbst zum Kochbesteck: Paul Hupp im Kampf mit gegrilltem Geflügel.
Was regt Sie auf?

Hupp: Fällt mir momentan nichts ein.

Wen bewundern Sie – und wofür?

Hupp: Derzeit unsere Politiker, die sich jeden Tag für irgendetwas rechtfertigen müssen.

Wer oder was macht Sie glücklich?

Hupp: Meine gesamte Familie.

Und vor welchem Unglück fürchten Sie sich?

Hupp: Dass plötzlich etwas Schlimmes passiert, das man nicht verändern kann.

Was möchten Sie noch lernen?

Hupp: Fremdsprachen.

Als LBS-Bezirksleiter präsentierte Paul Hupp vor 15 Jahren präsentiert die Ausstellung 'GeBallter Humor' mit Fußball-Karikaturen aus aller Welt.
Foto: Herbert Kriener | Als LBS-Bezirksleiter präsentierte Paul Hupp vor 15 Jahren präsentiert die Ausstellung "GeBallter Humor" mit Fußball-Karikaturen aus aller Welt.
Was möchten Sie unbedingt noch erleben?

Hupp: Es kommt wie es kommt.

Wovon träumen Sie?

Hupp: Ich bin kein Träumer, sondern Realist und freue mich auf jeden Tag.

Welche Botschaft würden Sie (jungen Sportlern) gerne hinterlassen?

Hupp: Diszipliniert sein, an sich arbeiten und die eigenen Stärken ausbauen.

Als wer oder was würden Sie wiedergeboren werden?

Hupp: Als Paul Hupp, der ich bin.

Die Familie freut sich über mehr Zeit mit ihm: Paul Hupp mit Frau und jüngstem Sohn beim Golfen.
Foto: Hupp | Die Familie freut sich über mehr Zeit mit ihm: Paul Hupp mit Frau und jüngstem Sohn beim Golfen.

Die Reihe: Was macht eigentlich...?

Fast jeder in der Region kennt sie – aber kaum einer weiß, was sie heute machen. Früher waren sie erfolgreiche Sportler, Trainer oder Funktionäre. Doch wenn sie nach ihren Karrieren nicht mehr im Scheinwerferlicht der Arenen, Hallen und Stadien stehen und damit im Fokus der Öffentlichkeit, verschwinden sie in der Regel auch aus den Schlagzeilen.
In unserer Reihe „Was macht eigentlich . . . ?“, die in losen Abständen erscheint, haben wir uns auf die Suche gemacht nach Menschen, die den Sport in Unterfranken im vergangenen Jahrhundert oder Jahrzehnt auf irgendeine Weise geprägt haben. Wir haben ihnen allen den gleichen Fragebogen zukommen lassen und sie gebeten, ihn für uns auszufüllen. Darin blicken sie zurück auf ihre Karrieren, verraten, was sie gegenwärtig auch jenseits des Sports bewegt und wovon sie in Zukunft noch träumen.
Sie wollen wissen, was aus einer ehemaligen lokalen Sportgröße geworden ist? Dann schreiben Sie in die Kommentare, über wen Sie gerne mehr erfahren würden. Wir versuchen, die Sportler zu kontaktieren, um herauszufinden, was sie eigentlich machen.
 
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