Am Ende standen die Spieler des Tabellenzweiten Spalier für den Meister. Unter dem Applaus des hartnäckigsten Verfolgers schritten die Würzburger Kickers zur Siegerehrung. "So etwas kennt man ja nur aus dem Fernsehen", meinte Trainer Marco Wildersinn hinterher lächelnd. In Momenten wie diesen sinniere man dann doch einmal: "Da überlegst du, was wir in den letzten 34 Spielen geleistet haben. Ich habe auch daran gedacht, dass es nicht immer einfach war. Dass es knifflige Situationen, in denen wir erst spät den Ausgleich geschossen haben. Wir haben unheimlich viel Energie rein gesteckt."
Einen Meisterteller und Medaillen für alle Spieler und Offiziellen hatte der Präsident des Bayerischen Fußball Verbands verteilt. Der Lohn für die Meisterschaft, die hochverdient aber eben nur ein Zwischenschritt zum großen Ziel ist. In zwei Wochen erst steht fest, ob in Würzburg wirklich gejubelt wird.
"Wir haben vier Spiele weniger gemacht als in der vergangenen Saison, aber einen Punkt mehr geholt. Das spricht für das Team", stellte Mittelfeld-Akteur Ivan Franjic nach der Partie fest. Der 26-Jährige, der nach der Saison zum SV Wehen Wiesbaden wechselt, war in seinem letzten Punktspiel für die Rothosen mal wieder der Spieler gewesen, der den Unterschied ausmacht. Das 1:0 von Benjica Caciel hatte er vorbereitet. Das 2:0 erzielte er mit einem direkt verwandelten Freistoß und legte das 3:0 mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nach. Auch wenn Saliou Sané nach einem kleinen Tänzchen im Vilzinger Strafraum noch das 4:0 nachlegte, war Franjic der Mann des Spiels. "Er ist selbst sein größter Kritiker und war lange Zeit mit sich nicht zufrieden", sagte Wildersinn über den Edeltechniker: "Er hatte lange mit anderen Themen zu kämpfen. Vor allem mit seinem Körper, sein Knie hat ihm immer wieder Probleme bereitet. Man merkt, dass er jetzt viel freier agiert, dass ihm viel mehr gelingt."
Franjic will auch in den anstehenden Aufstiegsspielen gegen Hannover 96 II am 29. Mai (19 Uhr) am heimischen Dallenberg und am 2. Juni (13.30 Uhr) im WM-Stadion in der niedersächsischen Landeshauptstadt, eine entscheidende Rolle spielen. "Ich bin immer noch jeden Tag engagiert. Ich werde in den nächsten Spielen alles dafür geben, dass Würzburg in der nächsten Saison in der 3. Liga spielt."
Kickers noch mit Luft nach oben
Am Samstag war das zweitbeste Team dieser bayerischen Regionalliga-Saison letztlich chancenlos. "Wir haben heute gegen die beste Mannschaft der Liga gespielt, die das heute wieder eindrucksvoll bewiesen hat", sagte Vilzings Trainer Josef Eibl nach der Partie. Allerdings hatte sein Team in der Defensive auch einige Lücken offenbart, die den Kickers das Torschießen ermöglichten. Ganz zufrieden war Wildersinn mit dem Auftreten seines Teams nicht: "Da war heute Luft nach oben", fand er.
In der zweiten Halbzeit hatten die Kickers dann mit der deutlichen Führung im Rücken die Möglichkeit den ein oder anderen Akteur zu schonen und Kapitän Peter Kurzweg auch noch einmal unter Wettkampfbedingungen als Innenverteidiger zu testen, um im Fall weiterer Ausfalle vorbereitet zu sein. Ob der angeschlagene Marius Wegmann, den Rückenbeschwerden plagen, bis zu den Aufstiegsspielen fit ist, das ist, laut Wildersinn, noch nicht absehbar.
Am Sonntag wird nun Co-Trainer Dominik Lang Hannover U23 im letzten Saisonspiel beim FC St. Pauli II in Augenschein nehmen. Bei der Vorbereitung auf die entscheidenden Saisonpartien wollen die Kickers nichts dem Zufall überlassen. Die Zeremonie am Samstag soll letztlich nur ein kleiner Vorgeschmack bleiben auf den großen Jubelmoment am Schluss. "Die Medaille ist egal. Wir wollen einfach nur aufsteigen."
Fußball, Regionalliga Bayern
Würzburger Kickers - DJK Vilzing 4:0 (3:0)
Würzburg: Friedsam - Montcheu, Hägele (60. Hemmerich), Kraus, Kurzweg - Franjic (68. Karimani), Zaiser (68. Wessig), Meisel - Caciel (78. Scholz), Sané (60. Moll), Junge-Abiol.
Vilzing: Putz - Härtl, Grauschopf, M. Kufner (19. Dantscher) - Hoch, Müller (85. Brunner), C. Kufner, Wendl (46. Trettenbach), Tiefenbrunner - Fischer (46. Kordick), Jünger (72. Dotzler).
Schiedsrichter: Andreas Hummel (Betzigau).
Zuschauende: 2048.
Tore: 1:0 Benjika Caciel (13.), 2:0, 3:0 Ivan Franjic (40., 37.), 4:0 Saliou Sané (53.)
Jetzt heißt es an alle Fans und Zuschauer füllt das Stadion und unterstützt die tolle Truppe gegen die Vollprofis von Hannover 96. Alles andere als ein ausverkauften Dalle wäre für
mich eine Enttäuschung !! Also Würzburger und unsere vielen Fans vom Umland, unterstützt
die Mannschaft auf den schweren Weg, ihr wollt doch auch 1860, Dresden , Bielefeld usw. sehen.
Ich zähle auf euch.