Ein Anzeichen dafür, dass es bei der (SG) SG Hettstadt/SV Greußenheim in der letzten Zeit nicht rund lief, war die Trennung vom Trainerduo Lukas Cichon und Michael Schaupp zur Winterpause. Nach einem guten Saisonstart ging es nach und nach bergab, bis die Spielgemeinschaft nur noch auf Platz sieben in der Fußball-Kreisklasse Würzburg 4 überwinterte. "Aus sportlichen Gründen" erfolgte dieser Schritt, und "um zeitnah mit dem Umbruch für die kommende Saison starten und langfristig einen neuen sportlichen Weg beschreiten zu können".
Tilman Lorey, der die Mannschaft in der Winterpause übernahm, gibt sie dann wieder ab. An wen, steht seit Ende Februar fest: Hassan Rmeithi übernimmt die Spielgemeinschaft in der Saison 2024/25. Der 38-Jährige trainiert aktuell die (SG) DJK Stadelschwarzach/TSV Prichsenstadt in der Kreisklasse Schweinfurt 2, hatte aber vor einiger Zeit angekündigt, dort aufzuhören.
Neuer Trainer sieht großes Potenzial
Rmeithi spielte vor rund 20 Jahren mit dem FC Haßfurt in der Landesliga. In diese Spielklasse führte er als Spielertrainer auch den FC Geesdorf. Innerhalb von acht Jahren stieg er mit der Mannschaft von der Kreisklasse in die Landesliga auf, danach spielten die Geesdorfer sogar ein Jahr in der Bayernliga. Nachdem Rmeithi allerdings für eineinhalb Jahre zum TSV/DJK Wiesentheid zurückgekehrt war, übernahm er Stadelschwarzach und Prichsenstadt in der Kreisklasse.
Der Kontakt nach Hettstadt kam über Sinan und Özkan Bilgin zustande, mit denen er in Geesdorf und auch in Stadelschwarzach zusammenspielte. Auch die im Winter gekommenen Krisztian Kosa und Adrian Przybyla kenne er, sagt Rmeithi, der gelegentlich noch Alremeithi geschrieben wird, was aber einer falschen Übersetzung aus dem Arabischen geschuldet ist. Zu seiner künftigen Mannschaft stellt er fest: "Es ist großes Potenzial vorhanden."
Laufende Saison als Übergangsphase
Ebenso bestünde die Hoffnung, dass zur nächsten Saison "ein paar Spieler dazukommen", sagt Rmeithi. Ob er selbst noch einmal im fortgeschrittenen Fußballeralter auf dem Feld aktiv eingreifen werde, lässt er zwar offen, Ziel sei es aber, "von außen" zu coachen. Weil sein neuer Verein "in einer ganz anderen Ecke" liegt, wie Rmeithi bemerkt, werde er dort nicht mit seinem bisherigen Co-Trainer Ralf Habl, den er aus der Zeit in Haßfurt kennt, zusammenarbeiten.
Nicht nur Rmeihti weiß, sondern auch in Hettstadt wissen sie, wie höherklassiger Fußball geht. Von 1988 bis 2007 spielte die SG Hettstadt durchgehend mindestens in der Bezirksliga, zwei Jahre auch in der Bezirksoberliga. In den folgenden Jahren bis 2019 pendelte die erste Mannschaft zwischen Kreis- und Bezirksliga, ehe sie erst aus der Bezirksliga und in der nächsten, wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verlängerten Saison aus der Kreisliga abstieg.
Erste Effekte im Training festzustellen
Seitdem versucht der Klub, dessen Fußballer sich 2021 mit dem benachbarten SV Greußenheim zu einer Spielgemeinschaft zusammenschlossen, dieser Liga wieder zu entkommen. "Wir wollen etwas aufbauen, um nicht ewig in der Kreisklasse herumzumachen. Wir sind dabei zuletzt aber nicht mehr vorangekommen", sagt Hettstadts Fußball-Abteilungsleiter Jochen Klos. Mit Rmeithi habe Klos einen weiteren Mitstreiter gefunden, der "genauso denkt wie ich".
Zuletzt, sagt Klos, sei schon mehr Bewegung in die Mannschaft gekommen: "Es entwickelt sich momentan sehr positiv. Zuletzt hatten wir sogar 28 Mann beim Training." Und das, obwohl die Spielgemeinschaft oben wie unten nicht mehr um die Entscheidungen mitspielt. Die restliche Saison stellt eine Übergangsphase dar: "Wir arbeiten im Hintergrund und bereiten alles vor, bis Hassan im Sommer übernehmen kann."