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FUSSBALL: 2. BUNDESLIGA
Neuer Fürther Trainer: Hartes Startprogramm für Damir Buric
Neuer Trainer bei Greuther Fürth vorgestellt       -  Ramazan Yildirim (l.) und Neu-Trainer Damir Buric.
Foto: Karmann, dpa | Ramazan Yildirim (l.) und Neu-Trainer Damir Buric.
Hans Strauß
Hans Strauß
 |  aktualisiert: 21.09.2017 03:15 Uhr

Mag Helmut Hack auch noch immer für Solidität stehen, der Geduldsfaden des Fürther Präsidenten reißt mittlerweile nicht weniger schnell als bei Kollegen in anderen Klubs. Die Verweildauer der Trainer beim Kleeblatt wurde in den letzten Jahren so immer kürzer. Für Janos Radoki war schon nach neun Monaten Schluss. Die vermeintliche Ideallösung mit Stallgeruch, über die sich Hack noch so gefreut hatte, entpuppte sich als zu anstrengend für die Fürther Profis, die beim Management aufbegehrten. Der parallele Fehlstart kostete Radoki den Job.

Genau zwei Wochen später stellte der Klub nun – ohne Hack – den Nachfolger vor. Mit Damir Buric hatte bis zur Veröffentlichung des Namens wahrlich niemand gerechnet. Der 53-jährige Kroate ist keiner aus dem großen Angebot der arbeitssuchenden Fußball-Lehrer. Er sei mit Angeboten überschwemmt worden, betonte Profi-Direktor Ramazan Yildirim – von wegen, es wolle keiner mehr auf den heißen Stuhl in Fürth. Über viele Spekulationen zum neuen Mann, darunter auch Ex-Kickers-Coach Bernd Hollerbach, habe er geschmunzelt. „Wir haben uns entschieden, unseren eigenen Weg zu gehen und sind bei dem Anforderungsprofil, das wir erstellt haben, schnell auf Damir gestoßen. Wir haben den Weg zu ihm selbst gesucht.“

Buric, der bis 2019 unterschrieb, musste aus seinem laufenden Vertrag bei Admira Wacker Mödling herausgekauft werden. Da der österreichische Bundesligist mit dem Wechselwunsch überrascht wurde, traf es sich gut, dass sich Yildirim und Admira-Manager Amir Shapourzadeh gut kennen. Beide waren als Trainer und Kapitän einst zusammen bei den Spfr. Lotte. Seit der Übernahme von Admira durch die Würzburger Firma Flyeralarm führt der ehemalige Kickers-Spielführer dort die Geschäfte.

Als Spieler und Trainer in Freiburg

Buric tritt im fortgeschrittenen Alter seinen ersten Cheftrainer-Posten an im deutschen Profifußball, in dem er als Spieler sieben Jahre beim SC Freiburg verbrachte und als Co-Trainer später mit Robin Dutt in Freiburg, Leverkusen und Bremen wirkte. „Ich freue mich riesig, jetzt ein Teil der Kleeblatt-Familie zu sein. Ich sehe Parallelen zu Freiburg, auch Fürth ist ein über Jahre seriös geführter Verein.“
Wie er sich das Auftreten der Mannschaft künftig vorstellt, verriet er nicht. „Ein anderes Gesicht“ als bisher solle sie zeigen. Dass er flexibel sei und sich auf die Spieler einstellen könne, sagte er mehrmals. In Österreich wird er als Gentleman beschrieben – der Gegenentwurf zum harten Hund Radoki.

Den glücklichen ersten Punktgewinn beim 1:1 in Dresden unter Assistenztrainer Mirko Dickhaut, der an Bord bleibt, verfolgte Buric am letzten Freitag am TV-Gerät. „Der Sky-Reporter sagte, dass der neue Fürther Trainer jetzt bestimmt vor dem Fernseher sitze - und genauso war es.“ Es fand es komisch, weil er am Samstag noch zum letzten Mal Mödling betreute und sich nach dem 5:0-Sieg in Mattersdorf von der überraschten Mannschaft verabschiedete. Beide Seiten hatten den Wechsel bis dahin geheim gehalten, was selten gelingt.
Greuther Fürths Verantwortliche erwarten von Buric, dass er den „Kader mit viel Potenzial“ (Yildirim) schleunigst wegsteuert vom Tabellenende. Das wird in der bevorstehenden englische Woche mit Tabellenführer Düsseldorf (daheim), Braunschweig (auswärts) und dem Club im Derby (daheim) als Gegnern aber alles andere als leicht.

 
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