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FUSSBALL
Neue Führung der Deutschen Fußball Liga: Gebürtiger Würzburger Axel Hellmann mit an der Spitze der DFL
Der Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt, der einst in Würzburg sein Jura-Studium begonnen hatte, bildet zusammen mit SC-Freiburg-Finanzvorstand Oliver Leki das Interims-Führungsduo.
Der gebürtige Würzburger Axel Hellmann, Vorstandssprecher der Eintracht Frankfurt Fußball AG, steht bis Sommer 2023 mit an der Spitze der DFL.
Foto: Arne Dedert, dpa | Der gebürtige Würzburger Axel Hellmann, Vorstandssprecher der Eintracht Frankfurt Fußball AG, steht bis Sommer 2023 mit an der Spitze der DFL.
dpa
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:23 Uhr

Erst verkündete Hans-Joachim Watzke die neue Doppelspitze bei der Deutschen Fußball Liga (DFL), dann rief der Aufsichtsratschef zum großen Schulterschluss bei der Bewältigung der „schwierigen Situation“ im deutschen Fußball auf. 17 Stunden nach der Trennung von Geschäftsführerin Donata Hopfen bestätigte Watzke am Donnerstag gleich zu Beginn einer fast einstündigen Pressekonferenz in einem Hotel unweit von Frankfurt, dass der gebürtige Würzburger Axel Hellmann und Oliver Leki die Dachorganisation des deutschen Profifußballs interimsweise bis zum 30. Juni 2023 führen werden.

„Wir haben ein paar Prozesse laufen, bei denen wir versuchen, sie relativ schnell umzusetzen. Da müssen wir sofort handlungsfähig sein“, begründete Watzke die einstimmige Entscheidung des Aufsichtsrates für die Berufung des 51 Jahre alten Vorstandssprechers von Eintracht Frankfurt und des 49-jährigen Finanzvorstandes des SC Freiburg.

 Oliver Leki, Finanzvorstand des SC Freiburg, bildet mit Hellmann die DFL-Doppelsitze.
Foto: Tom Weller, dpa |  Oliver Leki, Finanzvorstand des SC Freiburg, bildet mit Hellmann die DFL-Doppelsitze.

„Beide haben die absolute Fähigkeit, das hinzubekommen. Wenn man sieht, wie sich die Klubs der beiden entwickelt haben, spricht das auch für die Arbeit dieser beiden“, betonte Watzke. Die Übergangsphase gebe der DFL die nötige Zeit, bis zum 1. Juli 2023 eine „zukunftsfähige Lösung“ an der Spitze zu finden. Bei der Suche nach geeignetem Personal werde man auf externe Hilfe verzichten. „Mal schauen, ob wir das ohne Personalagentur selbst hinbekommen. Ich bin gespannt“, sagte Watzke. 

Oliver Kahn soll fürs DFL-Präsidium kandidieren

Nach der fast 17-jährigen Erfolgsära von Christian Seifert und der nicht einmal zwölf Monate währenden Amtszeit von Hopfen setzt die DFL künftig auf Teamwork. Watzke schwebt eine Geschäftsführung mit zwei, maximal drei Mitgliedern vor. Angesichts der Bandbreite, die der Fußball mittlerweile abdecke, „kannst du keine One-Man-Show mehr abliefern“, betonte der 63-Jährige.

Bei der Bewältigung der vielschichtigen Prozesse erhofft sich der BVB-Boss eine stärkere Beteiligung des deutschen Rekordmeisters FC Bayern. Er habe sich darüber bereits mit Oliver Kahn, dem Vorstandschef des Branchenführers aus München, ausgetauscht. Es sei wichtig, „dass auch der größte und erfolgreichste deutsche Fußballklub immer in unsere Überlegung eingebunden ist“, sagte Watzke und ergänzte: „Die einfachste, direkte, unkomplizierteste Lösung wäre, wenn Oliver Kahn für das Präsidium kandidiert. Darüber würde ich mich persönlich sehr freuen.“

Liga für externe Investoren öffnen, um an frisches Geld zu kommen

Die vordringlichsten Aufgaben sollen Hellmann, der einst begann, in Würzburg Jura zu studieren, und Leki, die aus Integritätsgründen keinerlei Befugnisse bei den Themen Lizenzierung und Spielbetrieb erhalten, idealerweise schon bis zum Sommer kommenden Jahres gelöst haben. „Das ist mein Traum“, sagte Watzke.

Da ist zum einen die Frage, ob sich die Liga für externe Investoren öffnen will, um so an frisches Geld zu kommen. Das hatte die Mehrheit der 36 Profiklubs im Vorjahr abgelehnt. Ein Investor sei nur von Nutzen, „wenn wir dadurch die Einnahmen erhöhen“, sagte Watzke. Zum anderen drängt das Kartellamt auf eine Lösung bei der Umsetzung der 50+1-Regel, die Watzke weiterhin bedroht sieht.

Klärungsverfahren zur 50+1-Regel läuft

Die Regelung, die nur im deutschen Profi-Fußball gilt, besagt im Grundsatz, dass die Entscheidungsmehrheit bei einem Investoreneinstieg immer beim Stammverein bleiben muss. Das Bundeskartellamt hatte die 50+1-Regel im Jahr 2021 sportpolitisch als unbedenklich eingestuft, aber die drei Ausnahmen für die TSG 1899 Hoffenheim mit Mehrheitseigner Dietmar Hopp sowie die von Unternehmen gelenkten Klubs Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg kritisiert. Seitdem läuft das Klärungsverfahren.

DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke 
Foto: Arne Dedert, dpa | DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke 

Er sei „ganz zuversichtlich, dass es uns gelingt, eine gemeinsame Lösung hinzubekommen“, sagte Watzke zu der Causa. Gleiches gilt auch für die Probleme beim Deutschen Fußball-Bund, wo der Geschäftsführer von Borussia Dortmund als 1. Vizepräsident ebenfalls eine führende Position bekleidet. „Es ist wichtig, dass wir vor dem Hintergrund der EM 2024 alle Kräfte im deutschen Fußball bündeln. Wir brauchen jetzt diesen Schulterschluss“, appellierte Watzke.

 
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