Er war eines der bekanntesten Gesichter der deutschen Schiedsrichter-Zunft: Aron Schmidhuber leitete 143 Spiele der Fußball-Bundesliga und als Fifa-Schiedsrichter 26 A-Länderspiele. Bei der Weltmeisterschaft 1990 in Italien kam er in zwei Partien zum Einsatz: England gegen Irland und Spanien gegen Jugoslawien. Bei der Europameisterschaft 1992 in Schweden leitete er die Begegnung zwischen Dänemark und dem Gastgeber. Weitere Spiele durfte der Münchner bei diesen Turnieren nicht pfeifen, da die deutsche Nationalmannschaft jeweils bis ins Endspiel gekommen ist und deutsche Referees in der K.o.-Runde deswegen tabu waren.
Der heute 74-jährige Schmidhuber, den es mit seiner Frau in Unterfränkische nach Eibelstadt (Lkr. Würzburg) verschlagen hat, leitete zudem mehr als einhundert internationale Spiele, darunter das Endspiel 1992 im Europapokal der Landesmeister, dem Vorläufer-Wettbewerb der Champions League, zwischen dem FC Barcelona und Sampdoria Genua im Wembley-Stadion in London. Darüber hinaus war er noch Referee in zwei weiteren internationalen Finals: 1999 im Uefa-Pokal-Endspiel zwischen Juventus Turin und dem AC Florenz, sowie 1987 im Uefa-Super-Cup Endspiel zwischen dem FC Porto und Ajax Amsterdam.
In den Jahren 1987, 1991 und 1992 wurde er in der Bundesliga jeweils zum "Schiedsrichter des Jahres" gewählt, 1992 zudem durch die International Federation of Football History & Statistics zum Weltschiedsrichter gekürt. Nach seiner aktiven Zeit war Schmidhuber bis 2016 für die Uefa als Schiedsrichterbeobachter in der Champions und Europa League tätig.
Aron Schmidhuber: Die Corona-Krise habe ich zu Hause erlebt. Ich bin alleine spazieren gegangen und habe mich regelmäßig über den aktuellen Stand der Krise informiert, auch im Fernsehen. Alle geplanten Aktivitäten wie Urlaub und Sportveranstaltungen sind natürlich ausgefallen.
Schmidhuber: Meine gegenwärtige Form ist - gemessen an meinem hohen Alter von 74 Jahren - ganz gut. Ich bin viel an der frischen Luft und halte mich mit längeren Spaziergängen fit.
Schmidhuber: Wandern - und bei gutem Wetter - Radfahren.
Schmidhuber: Die vielen Konflikte auf der ganzen Welt bewegen mich am meisten.
Schmidhuber: Ich habe immer gerne gearbeitet in meinem Beruf als Kaufmann. Ich habe auch gerne und viel Sport getrieben wie Fußball, Tischtennis oder Laufen. Das ist in meinem Alter nur noch bedingt möglich.
Schmidhuber: Ich bin gelassener geworden, auch viel ruhiger. Es muss nicht alles sofort erledigt werden. Ich habe im Lauf der Zeit viel im Beruf und im Sport erlebt, das weiß ich auch zu schätzen.
Schmidhuber: Am schönsten war es für mich in den Jahren von 1965 bis 1993. Im Beruf ging es stetig aufwärts, auch im Sport habe ich da meine beste Zeit erlebt.
Schmidhuber: Natürlich meine Heimat in München. Und Oberbayern.
Schmidhuber: Mit Geduld, aber auch mit Durchsetzungsvermögen kann man viel erreichen.
Schmidhuber: Der Sport hat mir sicher geholfen, gesund zu bleiben. Auch Ausdauer war im Sport sehr wichtig. Erfolg ist nicht alles, man muss im Sport auch Niederlagen hinnehmen können, das musste ich lernen.
Schmidhuber: Wenn jemand ungerecht behandelt wird, greife ich gerne mal ein und versuche, demjenigen zu helfen.
Schmidhuber: Meine Frau und meine Freunde würde ich immer verteidigen.
Schmidhuber: Ja, am Anfang war es gar nicht so leicht. Ich musste erst lernen, meine viele Freizeit richtig zu nutzen. Meine Frau steht natürlich an erster Stelle. Im Prinzip bin ich aber bei meinen Interessen geblieben: Sport und der Fußball nehmen natürlich weiterhin die meiste Zeit in Anspruch.
Schmidhuber: Privat meine Hochzeit. Im Sport die WM- und EM-Teilnahme, aber auch die drei Finalspiele im Landesmeister- und Uefa-Pokal sowie im Super-Cup.
Schmidhuber: Im Prinzip habe ich mich immer bemüht, mich korrekt zu verhalten. Die ein oder andere Notlüge, um gewisse Vorteile im Leben zu erlangen, würde ich im Nachhinein sicher nicht mehr machen.
Schmidhuber: Sport war für mich immer wichtig, da fehlte dann die Zeit, private Reisen zu machen. Das wäre sicher ein erstrebenswertes Ziel gewesen, Reiseleiter hätte mir sicher gefallen.
Schmidhuber: Mein Lieblingssportler ist immer noch Franz Beckenbauer.
Schmidhuber: Vier Wochen Kanada-Urlaub mit dem Auto mit meiner Frau.
Schmidhuber: Ich tanze meist noch nach meiner eigenen Pfeife, aber manchmal auch nach der meiner Frau.
Schmidhuber: Ich lache jeden Tag, manchmal über mich selbst, wenn ich mich als geübter Autofahrer mal wieder verfahren habe, obwohl ich den Weg normalerweise doch gekannt habe.
Schmidhuber: Ungerechtigkeiten, Lügen und viele Besserwisser regen mich am meisten auf.
Schmidhuber: Meine Frau, die viel Geduld aufbringt, um meine sportlichen Hobbys zu ertragen.
Schmidhuber: Auch meine Frau.
Schmidhuber: Vor schweren Unfällen.
Schmidhuber: Klavier spielen.
Schmidhuber: Im Alter gesund - so lange wie es geht - zu leben.
Schmidhuber: Träumen darf man. Ich träume vom ewigen Leben, obwohl ich weiß, es ist unmöglich.
Schmidhuber: Mann sollte nicht verbissen, aber doch mit viel Ehrgeiz seine Ziele verfolgen.
Schmidhuber: Möchte so wieder geboren werden, wie es eben war. Ich bin bisher sehr zufrieden gewesen.