Die Partie war gerade gelaufen, der fünfte Saisonsieg eingetütet, da rückten de Würzburger Kickers mit der lang erwarteten Nachricht raus: Der neue Trainer bei den Rothosen heißt Martin Lanig. Der aus Königshofen im Main-Tauber-Kreis stammende Ex-Bundesliga-Akteur wird am Montag-Nachmittag die Arbeit beim Regionalligisten aufnehmen, der mit dem 3:1-Sieg beim FC Augsburg II auch im dritten Spiel unter dem Interims-Trainerduo mit Sportdirektor Sebastian Neumann und Ronny Ermel ungeschlagen geblieben war.

Die Mannschaft erfuhr unmittelbar nach Schlusspfiff noch auf dem Spielfeld vom Vorstandsvorsitzenden André Herber von der Neubesetzung. Er habe, so erklärte der Kickers-Chef anschließend, sich mit Sportdirektor Neumann auf diesen Zeitpunkt für die Trainer-Neuvorstellung verständigt. Die Mannschaft sollte in der vergangenen englischen Woche mit den Partien gegen die DJK Vilzing (4:0) und den 1. FC Nürnberg II (2:2) sowie dem samstäglichen Auswärtsspiel bei der Augsburger Erstliga-Reserve möglichst nicht in der Vorbereitung gestört werden. "Wir hatten uns intern darauf verständigt nach dem Spiel in Augsburg eine Lösung präsentieren zu wollen", berichtete Herber.

Bei der Suche nach dem Nachfolger für den vor knapp zwei Wochen nach dem 0:4 gegen Bayreuth geschassten Markus Zschiesche habe man sich bewusst Zeit gelassen, betont Neumann. Lanig sei nach eingehenden Gesprächen "der Wunschkandidat" von ihm und Herber gewesen. Im entscheidenden Aufsichtsrat der Profi-AG mit Anteilseigner Dominik Möhler, Vereinspräsident Michael Grieger und Lars Krakat sei das Votum für eine Verpflichtung des 40-Jährigen dann auch eindeutig ausgefallen. 

Ronny Ermel, der nach dem Rausschmiss seines langjährigen Kompagnons Zschiesche bei den Kickers geblieben war, soll, so der Wunsch des Klubs, bei den Kickers bleiben. Neumann indes wird sich ab sofort wieder voll und ganz seiner Aufgabe als Sportdirektor widmen.

Lanig war im Kickers-Umfeld schon länger als Trainer gehandelt worden, auch schon vor der Zschiesche-Verpflichtung im Sommer. Nach seiner Spielerkarriere, in der er unter anderem in Fürth, Stuttgart, Köln, Frankfurt aktiv war, war Lanig auch als Experte für den Bezahlsender "Magentasport" unterwegs und kommentierte in dieser Funktion zu Drittliga-Zeiten auch immer wieder Spiele der Kickers. Zuletzt war er beim baden-württembergischen FSV Hollenbach aktiv. Das Engagement endete aufgrund von Differenzen über die zukünftige Ausrichtung des Vereins. Lanig besitzt die für die Regionalliga notwendige Trainer-A-Lizenz. Bei den Kickers hat er einen Vertrag bis 2026 unterschrieben, soll also auch über das Saisonende hinaus die Geschicke am Dallenberg leiten.