Einen Tag vor dem Derby beim 1. FC Schweinfurt 05 (Freitag, 19.30 Uhr, Willy-Sachs-Stadion, Live-Ticker im Internet auf www.mainpost.de) ist die Katze aus dem Sack: Fußball-Bayernligist Würzburger FV und Trainer Michael Hochrein werden ein weiteres, dann schon neuntes Jahr zusammenarbeiten. „Wir sind uns einig und werden in den kommenden Tagen auch offiziell einen Vertrag unterschreiben“, sagt Hochrein, der sich seine Entscheidung reiflich überlegt hat: „Es war immer schon mein Ziel, mit dem Würzburger FV in die Regionalliga zu kommen. In dieser Saison haben wir wohl die einmalige Chance, uns diesen Traum auch zu erfüllen.“ Klar ist auch, dass Hochrein die Zellerauer dann trainiert, sollte der Klub den Sprung in die reformierte Vierte Liga nicht schaffen: „Die Chancen, in die Regionalliga zu kommen, stehen bei 50 Prozent. Das ist und bleibt unser großes Ziel. Aber auch wenn wir es nicht schaffen, werden wir – wohl mit einem größeren personellen Schnitt – die Bayernliga ambitioniert angehen.“ Aktuell liegen die Würzburger vier Punkte hinter Platz neun, der die direkte Regionalliga-Qualifikation bedeutet.
Neben Hochrein dürfte auch sein Assistent Ralf Scherbaum trotz zumindest eines attraktiven Angebots eines weiteren unterfränkischen Bayernligisten seinen Kontrakt verlängern. „So haben wir uns besprochen“, bestätigt Hochrein, „wenn ich weitermache, will auch Ralf beim WFV bleiben.“ Zudem haben bereits sieben Spieler ihre Verträge an der Mainaustraße unterzeichnet. „Das, was ich vor der Winterpause bereits gesagt habe, gilt auch weiter: Wer von den Spielern nicht mitzieht, hat bei uns keine Zukunft“, sagt der 48 Jahre alte Inhaber der nach ihm benannten Würzburger Fußballschule und kündigt an, „alle Spieler genau zu beobachten. Denn wer nicht ins Mannschaftsgefüge passt, muss sich nach einem anderen Verein umsehen.“
Etat wird weiter bei 120 000 Euro liegen
In den Verhandlungen mit der Vereinsspitze, sagt Hochrein, wurden die Karten offen auf den Tisch gelegt: „Da gilt es dann auch für mich, eine Kröte zu schlucken“, sagt der A-Lizenz-Trainer und meint den finanziellen Aspekt: „Der Etat wird gleich bleiben“, bestätigt der stellvertretende WFV-Vorsitzende Reinhard Peter: „Wir haben einen Regionalliga-Antrag gestellt und müssen für den Fall der Qualifikation im Vergleich zur Bayernliga rund 30 000 Euro mehr in die Infrastruktur stecken. Wir sind diesbezüglich sehr weit und haben Zusagen von Sponsoren. Mit der Verlängerung von Michael Hochrein haben wir früh ein Zeichen gesetzt. Für die Erhöhung des Spieleretats aber wird es keine Luft nach oben geben.“
Der Coach freilich erhofft sich insgeheim doch noch eine Aufstockung des Budgets, das aktuell bei rund 120 000 Euro liegt: „Sollten wir es in die Regionalliga schaffen, dann überlegt es sich der eine oder andere Geldgeber vielleicht, ob er nicht doch auch auf den Zug mit aufspringt und unser Konzept unterstützt.“ Reinhard Peter ist sich bewusst, dass „wir in einer Regionalliga ums sportliche Überleben kämpfen werden. Aber wir werden von unserem Weg nicht abweichen und auch weiter vornehmlich mit Talenten aus der eigenen Jugend und der Region arbeiten. Dafür ist Michael Hochrein der richtige Mann und ein Glücksfall für uns.“
1. FC Schweinfurt 05 – Würzburger FV (Freitag, 19.30 Uhr)
Nach 32 Tagen intensiver Vorbereitung wird es für den Würzburger FV (14./27) wieder ernst: Im Flutlicht-Derby beim FC Schweinfurt 05 (17./18) hat FV-Trainer Hochrein die Qual der Wahl: „Alle Mann sind fit, wir hatten beim Abschlusstraining 22 Mann auf dem Platz. Das gab es selten. Um unsere Chancen auf Platz neun zu wahren, wäre ein Sieg gleich zum Auftakt der Restrückrunde enorm wichtig.“ Dennoch glaubt Hochrein an ein intensives Spiel im Willy-Sachs-Stadion: „Schweinfurt ist sicherlich stärker, als es der Tabellenplatz aussagt. Ich erwarte von meiner Mannschaft von Beginn an vollen Einsatz. Nur so können wir was reißen.“
Weiter auf die eigene Jugend setzen Herr Hochrein. Sie haben es immer bewiesen aus wenig das Beste rauszuholen. Wünsche ihnen viel Glück und denn Aufstieg in die Regionalliga ! Vieleicht wacht die Fussballregion dann endlich mal auf .