
Kompromisslos, rustikal, schonungslos – nein, einen guten Ruf genießen Würzburgs Basketballer nicht in Berlin. Nun treffen die Baskets Würzburg und ALBA Berlin in den Play-offs aufeinander, wo es immer noch etwas härter zugeht. Schon während der laufenden Saison beschwerte sich ALBA Berlins Geschäftsführer Marco Baldi heftig über die Baskets, warf dem Team von John Patrick eine unfaire Spielweise vor. „Da gehen drei Mann auf einen Gegenspieler drauf, von denen zwei umfallen und dann sofort den Schiedsrichter bestürmen“, sagte Baldi dem „Tagesspiegel“. „Das hat mit richtigem Basketball nichts zu tun.“ In den Internetforen der Basketball-Plattform Schoenen-Dunk.de lieferten sich Fans beider Mannschaften hitzige Wortgefechte über die Härte des Würzburger Spiels. Der Aufsteiger spiele Metzger-Basketball, hieß es seitens der Berliner Anhängerschaft, die Minuten ohne Nickeligkeiten, Fouls und Unsportlichkeiten könne man an einer Hand abzählen.
Auch Deutschlands größte Tageszeitung sprang auf den Zug auf und verteufelte, ganz stilgerecht, die harte Verteidigung der Baskets. Nach der Auswärtsniederlage der Baskets in Berlin etwa titelte die „Bild“-Zeitung auf ihrer Internetseite „Prügel-Franken von ALBA abgewatscht“. Die Taktik der „Klopper-Truppe aus Würzburg“ wurde, ganz „Bild“-typisch, mit folgenden Worten umschrieben: „Durch überharte Attacken Respekt erprügeln“.
Play-off-Start am Sonntag
Am Sonntag (18 Uhr, o2-World) findet nun die Auftaktpartie der Play-off-Serie in Berlin statt. Fünf Spiele wird es maximal geben, beim Modus „Best-of-Five“ zieht in die nächste Runde ein, wer drei Partien für sich entscheiden kann. Abwechselnd wird dabei jeweils in Berlin und Würzburg gespielt. Der Klub aus der Bundeshauptstadt gilt als klarer Favorit, auch wenn das Team von Trainer Gordon Herbert während der regulären Saison eine Niederlage in Würzburg einstecken musste.
Die Wogen scheinen sich mittlerweile etwas geglättet zu haben. Weitere verbale Angriffe aus der Berliner Führungsriege sind bislang ausgeblieben. Stattdessen appelliert Marco Baldi an die eigenen Stärken der Mannschaft: „In den Play-offs werden Wille und Leidenschaft entscheidend sein. Jetzt ist ein Maximum an Wachsamkeit, Geschlossenheit und Intensität gefordert. Würzburg ist genau dafür der ideale Prüfstein“, wird der ALBA-Manager auf der Internetseite des Vereins zitiert. Von Berlins Center Yassin Idbihi gibt es im „Berliner Kurier“ lobende Worte für den Konkurrenten: „Das ist ein ganz harter Brocken, der stärkste Gegner, den wir bekommen konnten.“ Nur bei der „Bild“-Zeitung bleibt man der dramatischen Linie treu und schreibt von ALBA Berlins „Play-off-Start gegen Prügeltruppe“ und davon, dass die Mannschaft von Coach John Patrick für ihr absichtliches Foulspiel bekannt sei.
Public-Viewing in Würzburg
Nur im Bezahlfernsehen (Sport 1+) wird das Spiel der s. Oliver Baskets am Sonntag (18 Uhr) aus der Berliner o2-World übertragen. Der Fan-Klub Würzburg Youngstars organisiert ein großes Public-Viewing in der s. Oliver Arena. Im Eintrittspreis von fünf Euro ist ein Freigetränk inbegriffen. Die Halle öffnet um 17 Uhr. Auch die Würzburger Kneipen Chelsea“ und „Loma“ planen Live-Übertragungen.
ONLINE-TIPP
Eine Alternative zum Bezahlfernsehen ist natürlich unser bereits gestarteter unterhaltsamer Live-Ticker unter www.mainpost.de/baskets
Wenn man Ihn bei LIVE (Sport1) sieht, kommt man zu der Erkenntnis, er ist offensichtlich
BWL geschädigt, weil vom basketball hat er keinen Schimmer