
Wie eine Seifenblase schien der Traum vom Profifußball für Maximilian Breunig zu platzen, als der damals 15-Jährige im Sommer 2016 der Sprung in die U 17 der SpVgg Greuther Fürth verpasste. Doch der Theilheimer fand bei den Würzburger Kickers zurück in die Spur. Aktuell sorgt der Abiturient im Trikot des FC Ingolstadt in der U 19-Bundesliga für Furore.
„Die Nichtberücksichtigung war sehr hart. Ich war riesig enttäuscht“, denkt Breunig an die Zeit in Fürth zurück. Fünf Jahre lang war er vier- bis fünfmal die Woche mit dem Zug nach Mittelfranken gefahren, um seinen Traum vom Profifußball zu verwirklichen. Als das zunächst nicht gelang, habe er kurzzeitig mit dem Gedanken gespielt, aufzuhören, sagt der heute 18-Jährige: „Ich hatte gar keine Lust mehr auf Fußball.“
Erst die Anfrage der Würzburger Kickers milderte die Enttäuschung und Breunig fand wieder Gefallen an seinem Sport – und wie. Mit 23 Treffern führte der schlaksige Angreifer die U 17 der Rothosen in die Landesliga. Mit 19 Punkten Vorsprung auf Tabellenplatz zwei und 20 Siegen aus 22 Spielen feierte der FWK-Nachwuchs eindrucksvoll den Titel in der Bezirksoberliga. „Der Verein und die Mitspieler haben mich super aufgenommen“, erinnert sich der Schüler, der nur ein Jahr später auch in der U 19 für Aufsehen sorgte.
Unter Claudiu Bozesan avancierte Breunig zum Stammspieler und zahlte dieses Vertrauen mit Toren zurück. 21-mal knipste er in ebenso vielen Spielen und hatte damit großen Anteil daran, dass sein Team am Saisonende auf Rang zwei hinter Ingolstadt landete. „Ich hatte den Rückhalt des Trainers, der mich super unterstützt hat und dem ich sehr dankbar bin“, sagt Breunig, der mit seinen Leistungen sogar Michael Schiele, den Trainer der Drittliga-Mannschaft, auf sich aufmerksam machte.
Training mit den Profis
Nicht nur, dass Breunig in der Wintervorbereitung mit den Profis ins Trainingslager ins spanische La Manga fliegen durfte. Auch wechselte ihn Schiele im letzten Spiel der Vorsaison in Erfurt in der 84. Minute ein und verhalf dem 18-Jährigen zu seinem Profidebüt: „Diesen Moment werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Das war ein unbeschreibliches Gefühl.“ Schiele lobt: „Er hat einen sehr guten Torabschluss – egal ob mit seinem linken Fuß oder aufgrund seiner Körpergröße auch mit dem Kopf. Zudem sind seine schnellen Bewegungen im Strafraum gefährlich. Und auch menschlich ist er ein feiner Kerl.“
Aktuell ist Breunig an die U 19 des FC Ingolstadt ausgeliehen. Im Sommer wird er an den Dallenberg zurückkehren. Bei den Schanzern spielt er in der Junioren-Bundesliga und brauchte auch dort kaum Anlaufzeit. Zwar sei es ihm schwergefallen, von zu Hause wegzusein, doch habe er sich umgehend sehr wohl gefühlt, auch weil er mit acht Mitspielern in einem Wohnviertel wohne und in der Schule schnell Anschluss gefunden habe. „Die Entscheidung war nicht leicht, aber sie war absolut die richtige. Die Rahmenbedingungen passen einfach“, sagt Breunig, der auch in der höchsten deutschen Spielklasse zu den Leistungsträgern gehört. In 13 Einsätzen traf er neunmal und liegt damit auf Platz zwei der Torjäger-Liste. Zahlen, die beeindrucken und Begehrlichkeiten wecken. Doch trotz aller Lorbeeren, bleibt der 18-Jährige auf dem Boden. Denn wie abrupt Träume platzen können, weiß er nur zu gut.