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Ultralangstreckenlauf
Martina Hausmann läuft und läuft . . .
Thomas Mewis
Thomas Mewis
 |  aktualisiert: 18.08.2015 17:24 Uhr

Die Würzburger Ultra-Langstreckenläuferin Martina Hausmann (im Bild) schaffte es bei zwei Wettbewerben aufs Treppchen. Im schwedischen Stockholm lief sie auf Platz zwei der Frauenwertung, im französischen Privas erreichte sie Rang drei.

Wettbewerbe im Ultra-Langstreckengehen haben bekanntlich ein recht eigenwilliges Reglement. So war bei dem Wettbewerb in Schweden allein das Tempo vorgegeben, nicht die Streckenlänge oder die Zeit. Die Geschwindigkeit regeln Pacer, die die Gruppe – diesmal 159 Teilnehmer, darunter 49 Frauen) – vorne und hinten begrenzen. Kein Geher darf das vorgegebene Tempo von 5 km/h unter- oder überschreiten. Für dringende Bedürfnisse hat jeder Teilnehmer einen Bonus von 25 Minuten „Toilettenzeit“ in 24 Stunden, der Toilettenwagen fährt die ganze Zeit nebenher. Das Ganze ist dann ein reines Ausscheidungs-Gehen: Sieger ist der oder diejenige, der zuletzt auf der Strecke ist. Lohn der Mühen, allerdings nur für den Sieger bei den Männern: 2300 Euro Preisgeld, schon der Zweite geht aber leer aus.

Martina Hausmann startete bereits zum dritten Mal in Schweden, schaffte mit 28 Stunden Gehen einen persönlichen Rekord und Platz zwei der Frauenwertung, was gleichzeitig Gesamtrang 17 bedeutete. Die Würzburgerin wurde am Ende von bösen Magenproblemen geplagt, fürs nächste Jahr plant sie „als Streckenverpflegung mehr alkoholfreies Bier mitzunehmen, und so eine weitere Verbesserung zu erzielen“. Mehr alkoholfreien Gerstensaft hatte in Schweden vielleicht Lokalmatador und Männer-Sieger Fredrik Forsström im Gepäck, der es auf 87:45 Stunden Gehzeit brachte.

Bei dem Ultra-Wettkampf im französischen Privas handelt es sich um das weltweit einzige Sechs-Tage-Gehen mit Gehrichtern; zeitgleich findet auch ein Sechs-Tage-Rennen statt. Hier machte den 37 Gehern, darunter zwölf Frauen, zusätzlich die extreme Hitze zu schaffen: Nachts um 1 Uhr wurden auf der Ein-Kilometer-Runde noch 30 Grad gemessen! Martina Hausmann lieferte einen starken Wettkampf und erreichte mit 495,150 Kilometern Rang drei bei den Frauen (13. Gesamtwertung). Zum Vergleich: Siegerin Josy Pannier aus Frankreich ging 523,848 Kilometer.

Erfolgsrezept bei diesem Ultra-Wettkampf war übrigens nicht alkoholfreies Bier, sondern eine Badewanne. Der Franzose Dominique Bunel, Sieger bei den Männern, hatte eine alte Badewanne an der Strecke stehen. Diese, mit Eiswasser befüllt, lud stets zur Abkühlung. Resultat: Bunel erzielte – dank Badewannentrick – mit 752,271 Kilometern einen neuen Weltrekord im Sechs-Tage-Gehen.

 
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