
Würzburger FV – DJK Gebenbach (Samstag, 14 Uhr, Sepp-Endres-Sportanlage).
Eine Ära geht zu Ende. Neben einer Vielzahl wichtiger Leistungsträger wie Andre Koob, Sebastian Fries, Adrian Istrefi oder Ben Müller, die den Würzburger FV (3./66) verlassen, gibt nach fast vier Jahren auch Trainer Marc Reitmaier gegen die DJK Gebenbach (2./70) seinen Abschied an der Sepp-Endres-Sportanlage. „Es wird sicher ein besonderer Tag. Ich war erst Spieler und jetzt Trainer. In dieser Zeit als Übungsleiter war alles dabei“, erlebte der 36-Jährige mit den Zellerauern nahezu die ganze Bandbreite des Fußballsports. Den Abstieg in die Landesliga in Reitmaiers erster Saison trotz des zwischenzeitlich letzten Platzes zur Winterpause verhinderten er und die Mannschaft gerade noch.
Nach einer weiteren Spielzeit im Mittelmaß folgte die bisher beste Runde in der Bayernliga in der Geschichte des Würzburger FV seit Neugründung 1981, die allerdings nicht mit der Teilnahme an der Relegation zur Regionalliga belohnt wurde. Auch dieses Jahr bleibt den Blauen diese verwehrt. Zumindest tabellarisch wären sie erneut nahe dran gewesen. Allerdings stand frühzeitig fest, dass der Verein die Lizenz für die vierthöchste Liga nicht beantragen würde, so dass die Vizemeisterschaft ein Muster ohne Wert gewesen wäre. Denn während die Zellerauer sportlich zu den besten Teams der Bayernliga gehörten, geriet der Verein in finanzielle Schieflage und stand vor der Insolvenz.
Schwierige Monate
„Die vergangenen Monate waren sicherlich die schwersten meiner Amtszeit“, findet Reitmaier, der den Verein bereits im Herbst des Vorjahres über seinen Weggang informierte. Doch trotz aller Querelen im Umfeld ließ sich die Mannschaft davon nicht beeindrucken, was den unglaublichen Charakter des Teams zeige. Man habe immer eng zusammengestanden und die Spannung hochgehalten, so der Übungsleiter, der dies trotz fehlender sportlicher Perspektive ununterbrochen vorlebte.
Und er lebt das auch für die letzte Partie gegen die bereits als Aufstiegsrelegant feststehenden Gebenbacher vor. Denn die Vorbereitung auf die Abschiedsvorstellung an der Sepp-Endres-Sportanlage fiel nicht weniger akribisch wie sonst auch aus. „Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen, um der Saison das Sahnehäubchen aufzusetzen“, erwartet Reitmaier einen letzten leidenschaftlichen Kampf seiner Schützlinge, ohne dass diese dabei die taktische Disziplin vernachlässigen. Schließlich können die Blauen mit einem Zähler die Vorjahrespunktzahl erreichen, mit einem Sieg diese sogar übertreffen. Es wäre ein würdiger Abschluss für erfolgreiche vier Jahre, die Reitmaier bei den Blauen hatte.