Nervös sei er eigentlich nicht, sagte Ludwig Bauer vor seinem letzten Auftritt für den Bayerischen Fußball-Verband (BFV) als Kreisehrenamtsbeauftragter (KEAB) des Fußball-Kreises Würzburg: der 24. DFB-Sonderehrung, die zum 13. Mal im Schloss Grumbach in Rimpar stattfand. Ein komisches Gefühl, räumte Bauer ein, sei es dennoch.
Seit 1996 wirkte Bauer als Funktionär im Fußball-Kreis, seit 2001 als KEAB – vom Sinngrund in den Spessart, über die Fränkische Platte nach Würzburg, vom Ochsenfurter Gau bis zur Mainschleife, die Fußballerinnen und Fußballer kannten ihn alle und viele von ihnen waren neben den offiziellen BFV-Funktionären anwesend, um "Rauten-Ludwig" für sein rastloses Tun ihren Dank auszusprechen.
Ehrenamtlich Tätige sind die wahren Helden des Amateurfußballs
Den Reigen der Würdigungen auf Bauer eröffnete BFV-Vizepräsident und Bezirksvorsitzender Jürgen Pfau und zitierte treffsicher Hans-Peter Briegel: "Im Vordergrund spielt sich einer auf, im Hintergrund alles ab." Ein letztes Mal ehrte Bauer 23 Personen, die sich mindestens zehn Jahre (Frauen) oder 15 Jahre (Männer) in ihren Vereinen ehrenamtlich engagiert haben.
Besonders hob auch Pfau den BFV-Ehrenamtssieger Rudolf Kern vom TSV Lengfeld für seine intensive Tätigkeit im Verein hervor, der seinen Preis Anfang November in München entgegennehmen durfte. Kern nahm in Rimpar noch ein Präsent des Vizepräsidenten entgegen.
Als Schirmherr der Veranstaltung dankte Verbandsehrenamtsreferent Stefan Merkel sowohl dem scheidenden Kollegen Ludwig Bauer als auch den 23 zu ehrenden Personen für deren Tätigkeit und nannte sie "als ganz besondere Menschen" im Zeichen des Ehrenamtes: "Sie sind die wahren Helden des Amateurfußballs", war seine Botschaft im Schloss Grumbach.
Im Anschluss führte Bauer routiniert die 23 Ehrungen durch und überreichte dabei auch die "unverkäufliche" Armbanduhr, die den Geehrten extra vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) aus Frankfurt den Main hinauf gesandt wurde, wie Bauer alle Jahre zu diesem Anlass und stets mit einem Augenzwinkern informierte.
Ludwig Bauer hat mehr als 3333 Spiele als Schiedsrichter geleitet
Kreisvorsitzender Marco Göbet dankte Bauer für dessen Jahrzehnte langes Engagement ums Ehrenamt und als Schiedsrichter. In seiner Jugend habe er gedacht, dass Ludwig Bauer der einzige Schiedsrichter sei, der im Kreis Spiele leite. Bis heute sind es mehr als 3333 Spiele.
Mit über 50 Jahren habe Bauer "eine außerordentliche Funktionärstätigkeit" hinter sich. Gewürdigt wurde dies vor kurzem auch vom Würzburger Landrat Thomas Eberth mit dem Ehrenzinnbecher des Landkreises.
In seinen Schlussworten brachte es Ludwig Bauer kurz wie prägnant auf den Punkt: "Ich blicke stolz auf 312 Rauten und 541 DFB-Sonderehrungen zurück. Was erlauben Bauer – ich habe fertig!" Sein besonderer Dank ging an seine Frau, die sein großartiges Engagement im Fußball auf Kreisebene überhaupt erst möglich gemacht habe.