David Kopacz erlöst die Würzburger Kickers mit seinem späten Tor in der Nachspielzeit, die Rothosen gewinnen beim SV Wehen Wiesbaden 1:0 (0:0). Während das Zentrum der Rothosen nicht wirklich überzeugen kann, gibt Angreifer Marvin Pourié eine unglückliche Figur ab. Die Noten der Roten.
Hendrik Bonmann (Rückennummer 1)
Hielt die eher schwachen Versuche der Wiesbadener Angreifer fest. Wirklich geprüft wurde der Schlussmann aber nicht, viele Bälle flogen am Würzburger Gehäuse vorbei. Bei Eckstößen (15., 38.) machte der Kapitän keine allzu gute Figur, bestraft wurden diese Unsicherheiten jedoch nicht. Note: 3,5
Leon Schneider (5)
Leitete zwei gute Szenen der Kickers ein: In der 31. Minute für Kopacz, in der 53. Minute für Pourié. In Sachen Defensivarbeit wirkte der Außenverteidiger jedoch nicht allzu sattelfest und hatte so seine Probleme mit Brumme. Note: 3,5
Christian Strohdiek (32)
Wenngleich der Ex-Kapitän Fehler machte - so wie in der 33. Minute, als er Thiel nicht richtig anging und der zum Abschluss kam - lag es vor allem an den beiden Innenverteidigern, dass SVWW-Toptorjäger Nilsson vollkommen abgemeldet war. Rettete zudem wichtig gegen Rieble (63.). Note: 3
Tobias Kraulich (6)
Stabile Vorstellung des Verteidigers. Der 22-Jährige war mit seinem konsequenten Abwehrverhalten nach Kopacz, der aufgrund seines Treffers sicherlich der Akteur des Spiels war, der beste Würzburger. Note: 2,5
Alexander Lungwitz (26)
Rutschte in die Startelf, weil Kurzweg aufgrund einer Coronainfektion kurzfristig passen musste. Nahm dessen Platz auf der linken Abwehrseite ein und zeigte aber, weshalb er sich auf dieser Position eigentlich hintenanstellen muss: Der Ex-Münchner war mehrmals zu leicht zu überspielen. Lieferte jedoch eine punktgenaue Flanke für Kopacz, die der dann kläglich vergab (15.). Note: 4
Fanol Perdedaj (20)
Bildete zusammen mit Hägele das defensive Mittelfeld und war in diesem Duo sicherlich der anfälligere Akteur. Kam zu selten in Zweikämpfe und verlor, wenn er es doch mal tat, diese zu oft. Hinzu kamen leichtsinnige Ballverluste (58.) und naives Abwehrverhalten (67.). Musste in der 77. Minute verletzt ausgewechselt werden. Note: 4,5
Daniel Hägele (22)
Wirkte nicht immer felsenfest in seinen Aktionen, leistete sich jedoch keine groben Schnitzer. Wichtig war sein Ballgewinn in der 31. Minute im Mittelfeld, der in Kopacz' zweiter Großchance resultierte. Unterm Strich eine solide Leistung des Sechsers. Note: 3,5
Marco Hausjell (19)
Keine durchgehend leiwande Vorstellung des Österreichers bei seinem Startelfdebüt für die Kickers. Begann für den angeschlagenen Stefaniak und rückte auf die rechte Außenbahn. Zeigte viel Tempo, gute Arbeit nach hinten (58.), genaue Vorlagen (53.), aber auch mangelhaftes Abwehrverhalten wie gegen Brumme (22.). Großchancen wie gegen Magdeburg hatte er in Wiesbaden nicht. Note: 3
David Kopacz (29)
Mit seinem sehenswerten Tor in der Nachspielzeit ohne Frage der Mann des Spiels. Schaltete, nachdem Pourié mit seinem Handelfmeter an Stritzel gescheitert war und Stefaniak nachgesetzt hatte, am schnellsten und jagte den Ball unhaltbar in den Winkel. Vergab zuvor jedoch zwei hochkarätige Torchancen teils kläglich und sahnt schon deshalb nicht die Bestnote ab. Note: 2
Robert Herrmann (38)
Wie schon in den vergangenen Partien einer der Antreiber im Kickers-Spiel, in der Brita-Arena jedoch ohne nennenswerte Chance. Seine Bälle landeten meist nicht da, wo sie eigentlich hin sollten, und eine freie Schussbahn hatte der Flügelspieler ebenfalls fast nie vor sich. In Sachen Ballsicherheit nicht so gut wie sonst, mehrmals verlor der 28-Jährige den Ball an seinen Gegenspieler. Note: 3
Marvin Pourié (9)
Gab in Wiesbaden eine unglückliche Figur ab. Zwar kann man dem Stürmer fehlendes Engagement nicht absprechen, in der ersten Hälfte war der Routinier jedoch nahezu komplett abgemeldet. Mehr Szenen gab es nach dem Seitenwechsel: Scheiterte zunächst an Stritzel (53.), beim von Hausjell angetippten indirekten Freistoß im gegnerischen Strafraum an einem Verteidiger (62.). Hätte in der 84. Minute schon einen Elfmeter bekommen müssen, als ihn Carstens deutlich traf und zu Fall brachte. Nachgeholt wurde das dann in der Nachspielzeit per Handelfmeter, den der Würzburger Toptorjäger jedoch nicht an Stritzel vorbeibrachte. Wird sich in der Kabine ausgiebig bei Kopacz bedankt haben, denn ohne ihn wäre Pouriés Fehlversuch die Geschichte des Spiels gewesen. Note: 4,5
Saliou Sané (11)
Ersetzte Hausjell nach einer guten Stunde, ohne noch einmal entscheidend Einfluss auf das Spiel zu nehmen. Auffälligste Szene: Sah die Gelbe Karte wegen Wegwerfen des Balls. Ohne Note
Dennis Waidner (2)
Kam für den verletzten Perdedaj ins Spiel (77.). Viel zu berichten gibt es von seinem Kurzeinsatz nicht, weder positiv noch negativ. Ohne Note
Marvin Stefaniak (34)
Ging für Herrmann noch ein paar Minuten auf den Rasen (86.) und müsste trotz der geringen Zeit schon alleine aufgrund seines Einwurfs in der Nachspielzeit eine gute Note bekommen. Denn damit, dass der Winterneuzugang den Ball direkt in Richtung Pourié in den Strafraum werfen würde, rechnete in diesem Moment niemand. Das Resultat: Handspiel und Strafstoß für die Kickers. War zudem derjenige, der nach dem vergebenen Elfmeter nachsetzte und so dafür sorgte, dass der Ball bei Kopacz landete. Ohne Note