Manchmal könnte man denken, der Abstieg in die Regionalliga sei das Beste gewesen, was den Würzburger Kickers passieren konnte. Es ist erst wenige Monate her, da kickte ein offensichtlich zerstrittener Haufen von Berufsfußballer ohne spürbare Identifikation erfolglos um den Klassenerhalt in der 3. Liga. Die Stimmung war mau, auch weil einem Teil der Fans der eigene Protest gegen die Einschränkungen in Folge der Corona-Pandemie wichtiger war als die Unterstützung des taumelnden Klubs, der sich nach dem Rückzug von Investor Thorsten Fischer aus den Vereinsgremien neu erfinden musste.
Ein knappes halbes Jahr später ist die Atmosphäre bei Heimspielen besser als oft in Drittligazeiten. Es scheint etwas zusammenzuwachsen. Der Klub genießt die jüngsten Erfolge nach Jahren der Tristesse in vollen Zügen. Doch jedem muss bewusst sein, es ist ein schmaler Grat auf dem die Kickers wandeln. Allzu lange lässt sich Profifußball in der Regionalliga nicht finanzieren. Liga vier ist kein Wohlfühlbecken für den Klub, die Rückkehr in Liga drei sollte schnell gelingen.
