
Der Fußballsport tut sich an manchen Stellen offenbar schwer mit der Moderne. Frauen gelten vielerorts nicht als vollwertige Zuschauer, zumindest bei den Eintrittspreisen. So unschuldig und lieb das einmal gemeint war, Frauen ermäßigten Eintritt zu einem Fußballspiel der Männer zu gewähren, so wenig zeitgemäß ist das heute. Wenn eine Frau auf der Preistafel am Sportplatz nicht als erwachsen gilt, darf sie sich diskriminiert fühlen.
Wie übrigens auch der erwachsene Mann, der tiefer in die Tasche greifen muss fürs gleiche Vergnügen. Was, genau genommen, Artikel 3 des Grundgesetzes infrage stellt. Da heißt es in Absatz 1 "alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich" und in Absatz 2 "Männer und Frauen sind gleichberechtigt". Das Hausrecht von Sportvereinen legitimiert eine individuelle Preisgestaltung auf dem Fußballplatz. Einen objektiven Grund für die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern liefert es nicht.
Bei Kulturveranstaltungen gibt es keine Geschlechtertrennung an der Kasse
Es ist längst nicht nur der feministische Blick, der die Ungleichbehandlung von Mann und Frau am Kassenhäuschen zum Himmel schreien lässt. Selbstbestimmung und Emanzipation sollten am Einlass die Konsequenz haben, dass Frauen nicht länger als von vom Mann zum heiligen Rasen geführtes Schnuckelchen gelten. Wer steht, bezahlt, wer sitzt, bezahlt mehr – und zwar geschlechtsunabhängig gleich.
Anderswo ist das gang und gäbe - völlig unabhängig vom Inhalt des Programms. Wer wen zu einem Ereignis begleitet, sollte nicht erst im Jahr 2023 völlig bedeutungslos sein. Oder bekommen Männer reduzierten Eintritt, wenn sie zum Frauenfußball kommen? Es wäre ähnlich sinnbefreit.
Ausschließlich wirtschaftliche Gründe sollten Basis von Ermäßigungen sein
Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) verwendet in der von ihm ausgerichteten Amateur-Relegation nur noch die Preis-Kategorien "Eintritt" und ein im Einzelfall vor Ort zu definierendes "Ermäßigt" an den Kassentischchen. Auf das Wort "Frauen" verzichtet der BFV inzwischen explizit, womit er den Ball gespielt hat. Aufnehmen sollen ihn jetzt die Vereine im Rundenspielbetrieb, wo sie Hausrecht haben.
Weitaus hilfreicher wäre es, würde der BFV auf den Spielgruppentagungen eine Richtlinie präsentieren, die keine Zuschauenden-Gruppe diskriminiert und an der sich die Vereine zumindest orientieren sollten - nicht zwingend müssen. Dabei sollten ausschließlich finanzielle Gründe Basis von möglichen Ermäßigungen sein. Nicht die Tatsache, dass es schon immer so war.
Das hat konkrete Gründe z.B. weil der durschnittliche Standardschnitt bei Frauen mehr Zeit in Anspruch nimmt! Einfach mal nachdenken. Sie vergleichen Äpfel mit Birnen.
Beim Fußball erschließt sich mir nicht, weswegen Frauen weniger zahlen sollen.
Früher wurde gerne das Argument ins Feld geführt, Frauen haben eh keine Ahnung und gehen nur mit weil der Mann sie "mitschleppt".
Ich bin früher schon kein Fan dieser Denkweise gewesen. Für mich sind Männer und Frauen gleichberechtigt. Niemand sollte, falls irgend möglich irgendwo bevorzugt oder benachteiligt werden.
Die Männer sollen zum Fußballspiel gehen und sagen, sie fühlen sich heute als Frau und schon ist der Eintritt frei.
weil ja all die sportlichen Männer am Spielfeldrand plötzlich zum Heimspiel im luftigen Sommerkleidchen und mit Stöckelschuhen auflaufen,
nur um Geld zu sparen,
genau deswegen ist ein Eintrittspreis, unabhängig vom gewollten oder tatsächlichen Geschlecht,
sehr wünschenswert ⚽🥅.