Eigentlich ist in der Dritten Liga alles wie immer, selbst wenn der Ball ruht: Der Kampf ums sportliche und wirtschaftliche Überleben begleitet sie seit ihrer Gründung. Da ist jeder Klub sich selbst der nächste. Ein gemeinsames Interesse gibt es nicht. Dabei müssten Liga und Verband nun klären, was diese Spielklasse eigentlich ist: der Unterbau des Profifußballs oder das Oberhaus der Amateure.
Die Träume sind groß bei vielen Klubs, die regionale Größen sind, die oft auf eine lange Tradition zurückblicken, die aber häufig irgendwann abgehängt wurden im modernen Fußballgeschäft. Man würde mühelos 40 Vereine finden, die zwei Staffeln füllen könnten. Nur hätte eine solche zweigeteilte Dritte Liga mit Profifußball eben nicht mehr allzu viel zu tun. Die Ansprüche an die Infrastruktur müssten abgesenkt werden, um die Vereine nicht zu überfordern. Denn die Einnahmen würden sinken, wenn doppelt so viele Drittligisten in den gemeinsamen Topf greifen.
Tatsächlich wird der Profifußball immer mehr zu einem geschlossenen Kreis. Dafür sorgt schon die Verteilung der TV-Gelder. Aber auch die Lizenzbedingungen spielen eine Rolle. Selbst die Dritte Liga schottet sich ab: Rödinghausen kann als Regionalliga-Erster im Westen gar nicht aufsteigen, weil es am Stadion fehlt.
Will sich die Dritte Liga weiterhin an der Bundesliga und ihren noch höheren Ansprüchen orientieren? Dann muss die Liga nun auch versuchen, die Saison mit Geisterspielen zu Ende zu bringen, bei allen berechtigten Bedenken. Sie müsste sich als Ausbildungsliga - womöglich dann unter dem Dach der Deutschen Fußballliga DFL - verstehen und im Gegenzug für finanzielle Zuwendungen aus dem Oberhaus auch die Einsatzregeln für U-23-Spieler noch einmal verschärfen. Die andere Alternative: Die Drittligisten orientieren sich an den Regionalligen, die derzeit zum großen Teil Geisterspiele ausschließen. Die Kosten blieben geringer, aber der Abstand zur 2. Bundesliga würde riesengroß. Sie würde abgehängt.
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