Immerhin ist es ein klares Resultat. Der Bayerische Fußball-Verband kann sich bei seinem Vorhaben, die laufende Saison wegen Corona nicht abzubrechen, sondern fortzusetzen, auf ein Votum der Klubs beziehen. Keiner kann behaupten, er sei nicht gefragt worden. Das gilt es nun zu akzeptieren – auch von denen, die gerne einen Schlussstrich unter Spielzeit gezogen hätten, die so oder so alles andere als normal verläuft als normal verläuft.
Natürlich kann man über das Verfahren streiten, kann man fragen, ob es allen Vereinsvertretern möglich war, sich nachdem der Verband seinen Vorschlag erst am Freitag präsentierte, bis Sonntag wirklich das Für und Wider dieser Lösung abzuwägen. Trotzdem ist angesichts der Zahlen kaum vorstellbar, dass das Ergebnis in ein, zwei Wochen ein anderes gewesen wäre. Die Vereine wollten Klarheit, die haben sie nun.
Der Vorteil dieses Modell ist zweifelsohne: Jeder Klub bekommt die Chance, sein Schicksal auf dem Platz zu klären. Es liegt nun am Verband, die Sorgen der Klubs, die sich für einen Saisonabbruch stark gemacht hatten, ernst zu nehmen und für faire Bedingungen zu sorgen.
Die Funktionäre haben sich, auch aus Angst vor Klagen, gegen einen Saisonabbruch wie in anderen Sportarten entschieden. Es geht hier wohlgemerkt nicht um Profis, sondern um Amateurfußball, um fünfte Liga abwärts. Schon dass man erwartet, dass der ein oder Verein den Klageweg bestreiten könnte, um auf- oder nicht abzusteigen, sagt einiges über den Fußballsport aus. Das wirkt tatsächlich verrückt. Womöglich nutzen die Verantwortlichen ja mal die Zeit bis September, um in sich zu gehen.