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WÜRZBURG
Kickers zelebrieren Bernd Hollerbachs Ja-Wort
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 24.05.2022 09:34 Uhr

War's das schon? Ja, das war's! Die Nachricht, dass Trainer Bernd Hollerbach seinen Vertrag beim FC Würzburger Kickers bis ins Jahr 2019 verlängert, ist ohne Frage eine gute für den Fußball-Zweitliga-Aufsteiger. Eine sehr gute sogar. Schließlich ist der 46-Jährige der entscheidende Mann für den Würzburger Erfolg. Und trotzdem war am Ende mancher der zahlreichen Zuhörer, der am Donnerstag die öffentliche Pressekonferenz im Möbelhaus „XXXL Neubert“ oder live im Internet verfolgt hatte, enttäuscht. Die Gerüchte und Spekulationen platzten wie Seifenblasen. Kein Ivica Olic, kein Kevin Kuranyi, kein namhafter Neuzugang, der am Dallenberg kicken wird. Über all das war zuvor einen Tag lang heftigst spekuliert worden, nachdem die Kickers in ihrer Einladung zur Veranstaltung von einer „gravierenden Entscheidung“ geschrieben hatten. Dass der Trainer bleibt, war im Vergleich zur großspurigen Ankündigung und der mindestens genauso übertriebenen Inszenierung eine kleine Nachricht – auch wenn es eine für den Klub zweifelsohne wegweisende war. Selten ist das Ja-Wort eines Zweitliga-Trainers derart zelebriert worden.

Dass Hollerbach seine Zusage sympathisch unaufgeregt begründete, mit dem einfachen Satz „Ich fühl' mich hier sehr wohl“, musste untergehen angesichts der Wucht, mit der die Kickers die Neuigkeit präsentierten. „Bodenständigkeit“ ist eine Vokabel, die Hollerbach gerne verwendet, und die den Metzgerssohn aus Rimpar im Landkreis Würzburg gut charakterisiert. An diesem Mittag hing er aber in der Luft. Zumindest symbolisch. Die Beine baumelten von einem der drei überdimensionalen Stühle, die im Möbelhaus aufgestellt waren. Solche Auftritte gehören gar nicht zur Lieblingsdisziplin des einstigen Erstliga-Kickers. „Ich war selbst etwas überrascht“, sagte er zu den Gerüchten der vergangenen Tage: „Es tut mir leid, dass es jetzt nur die Personalie mit mit gibt“, sagte er und konnte darüber noch lachen.

Über seinen eigenen Arbeitsvertrag spricht Hollerbach öffentlich höchst selten. „Ich habe nach dem Aufstieg gemerkt, dass ich gar keinen Vertrag mehr habe“, sagte er am Donnerstag. Hollerbachs Kontrakt war für die Zweite Bundesliga offenbar gar nicht mehr gültig. Es musste also ohnehin neu verhandelt werden und Hollerbach entschied sich fürs „Weitermachen“ in seiner Geburtsstadt. „Der Weg ist noch nicht zu Ende“, sagte er. Dass die erste Bundesliga das persönliche Berufsziel Hollerbachs ist, daran hat er nie einen Zweifel gelassen. „Man muss sich immer Ziele setzen“, sagte Hollerbach. In der kommenden Saison geht es für den Liga-Neuling freilich, das betonte auch Hollerbach, „nur um den Klassenerhalt.“

Als der einstige Co-Trainer von Felix Magath 2014 bei den Kickers angetreten war, drehte er den Klub kurzum einmal auf links, baute professionelle Strukturen auf und führte den Verein in zwei Jahren geradezu sensationell zu zwei Aufstiegen. „Bei uns wackelt kein Stuhl, wie in der Branche leider üblich“, sagte Daniel Sauer, Vorstandsvorsitzender Kickers AG. Auch er selbst saß auf einem der Riesenstühle. Und was ist nun mit den namhaften Neuzugängen? „Wir können keine verrückten Sachen machen“, wiederholte Hollerbach eine oft getätigte Aussage.

s.Oliver wird Trikotsponsor

Die Aufregung hatte sich just gelegt, da gab es doch noch eine Neuigkeit vom Zweitligisten. Das Rottendorfer Modeunternehmen s. Oliver verkündete am Nachmittag in einer schmucklosen Presseerklärung, zukünftig als Hauptsponsor auf der Brust des Kickers-Trikots zu erscheinen. Der Namenssponsor des Würzburger Basketball-Erstligisten hatte bereits bei den Relegationsspielen zur Zweiten Bundesliga gegen Duisburg auf der Kickers-Brust geworben. Einzelheiten zu dem Geschäft wollen Verein und Firma an diesem Freitag in einer – diesmal nicht-öffentlichen – Pressekonferenz bekannt geben.

 
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