"Wir wollen klare Kante zeigen", kündigte Daniel Sauer gleich zu Beginn seiner Ansprache an. Der Vorstandsvorsitzender und Präsident von Fußball-Drittligist Würzburger Kickers stellte am Dienstagabend bei einer Sponsoren-Veranstaltung in Veitshöchheim ein Projekt vor, das den Namen Z25 trägt. Z, weil die Kickers ihre Ziele definieren, und 25, weil sie sich sechs Jahre, also bis 2025 Zeit geben wollen, diese zu erreichen. Letztlich soll in diesem Zeitraum die Rückkehr in die zweite Bundesliga gelingen, so das plakativste der Ziele. In den fünf Kernbereichen Breitensport, Nachwuchs-Leistungszentrum, Profisport, Finanzen und Infrastruktur, wolle man sich dafür weiterentwickeln, so Sauer.
Kickers wollen am Dallenberg bleiben
So sollen sowohl der Klub als auch die AG, in die der Profibetrieb ausgegliedert ist, schuldenfrei werden. Die U-17- und U-19-Mannschaft in die Bundesliga aufsteigen und die Stadionplanung vorangetrieben werden. "Es ist unser Wunsch am Dallenberg zu bleiben", stellte Sauer unmissverständlich klar. Wenn die noch laufende Standort-Analyse zu einem anderen Ergebnis komme, werde man sich selbstverständlich damit auseinandersetzen. Für diesen Fall schloss Sauer aber auch einen Auszug aus Würzburg nicht aus.
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Derzeit freilich steht die Flyeralarm Arena am Dallenberg und das wird auch erst einmal so bleiben. Denn das Online-Druck-Unternehmen, über eine Tochter-Gesellschaft auch als Investor Besitzer von 49 Prozent der Profifußball AG, bleibt Namensgeber des vereinseigenen Stadions, in das die Kickers, laut eigenen Angaben, in den letzten Jahren insgesamt sechs Millionen Euro investierten. Die Namensrechte wären in dieser Saison ausgelaufen, für zehn Jahre habe man diese Sponsor-Leistung aber verlängert, so Flyeralarm-Chef und Kickers-Aufsichtsrats-Vorsitzender Thorsten Fischer. Der starke Mann im Hintergrund, hatte vor Sauer zu den Sponsoren gesprochen. "Es macht mir nach wie vor Spaß", sagte er über sein Engagement bei den Kickers. Er wünschte sich aber, dass die Kickers von "den Medien" aufgrund des bislang Erreichten fairer behandelt würden. Im Gegenzug wolle man in Zukunft "offener kommunizieren".
Und Fischer schritt gleich zur Tat, indem er den Verkauf vom Janik Bachmann zum Liga-Rivalen nach Kaiserslautern begründete. Das sei so gewesen, "wie wenn, der FC Bayern Mario Gomez für 100 Millionen zurückholen wollte." Sprich ein Angebot, das man gar nicht ablehnen konnte. Kaiserslautern befinde sich auf einem "Harakiri-Kurs". Da seien die Kickers ganz anders unterwegs, wie Fischer betonte. Trainer Michael Schiele (Fischer: "Michael, Du passt zu uns!") habe eine Mannschaft beisammen, die ihn am ersten Spieltag beim 3:1 gegen den FC Bayern München II begeistert habe. "Seid die Überraschung dieser Saison", rief Fischer den beim Sponsorentermin vollständig erschienenen Spielern zu.
Viel Lob für Daniel Sauer
Besonders viel Lob bekam Vereinschef Sauer von Fischer. "Seriös, stabil, standhaft" so beschrieb Aufsichtsrats-Boss Fischer den Vorstandsvorsitzenden. Es gäbe "wenige Verein in der dritten, zweiten und ersten Liga, die einen solchen Manager haben."
Der so gelobte präsentierte hernach die Z25-Ziele, ohne freilich ins Detail zu gehen. Wie die Kickers ihre ambitionierten Ziele erreichen wollen, wie zum Beispiel ein neues Stadion oder ein Umbau des Alten finanziert werden soll, wie im finanziell schwierigen Drittliga-Umfeld der Schuldenabbau funktionieren kann und mit welchem Konzept im eigenen Leistungszentrum in Zukunft jährlich zwei bis drei Profispieler heranreifen sollen, dazu wurde nichts gesagt. In den nächsten Wochen aber will sich der Klub zu einzelnen Punkten noch ausführlicher äußern, kündigte Sauer an. "Es geht mehr voran als je zuvor", sagte er: "Wir handeln nun der Erfahrung und dem Wissen aus vier Jahren im Profifußball aber mit der gleichen Leidenschaft und demselben Herzblut wie am Anfang."
Ist schon ein richtig schwieriges Medienumfeld das man da in Würzburg hat.
Diese Schmierfinken von der Presse *Ironiemodus aus*
Mag man die manchmal etwas kritischere aber sehr objektive Berichterstattung von Herrn Kranewitter nicht?
Liebe Mainpost, bitte davor nicht einknicken und nicht wie früher wieder Hofberichterstattung leisten.
Ansonsten gab es auf der Veranstaltung scheinbar wieder viel nettes blabla für die Sponsoren und wenig konkretes.