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Fußball: Regionalliga-Qualifikation
Kickers: Von weit unten zur Nummer eins in der Region
Aus, Schluss, aufgestiegen: Die Kickers-Spieler lassen ihrer Freude beim Schlusspfiff freien Lauf und stürmen von der Auswechselbank aufs Spielfeld.
Foto: Frank Scheuring | Aus, Schluss, aufgestiegen: Die Kickers-Spieler lassen ihrer Freude beim Schlusspfiff freien Lauf und stürmen von der Auswechselbank aufs Spielfeld.
Vom FC Würzburger Kickers berichtet Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 07.09.2017 21:33 Uhr

Fast scheint es an diesem Mittwochabend, als könnten die Kickers ihr großes Glück noch gar nicht begreifen. Es ist schon dunkel geworden über dem Dallenberg, ein heftiger Regenschauer geht gerade über Würzburg nieder. Michael Schlagbauer sitzt auf der Terrasse vor der Stadion-Gaststätte unter einem großen Schirm. Der Kickers-Vorstandsvorsitzende wirkt nicht glückstrunken, sondern einfach nur entspannt. „Man sollte nie vergessen“, sagt er im Moment des Triumphs, „Fußball ist ein ganz schnelllebiges Geschäft. Jetzt jubeln wir. Aber das Blatt kann sich schnell wieder drehen.“ Ganz plötzlich hat sich Würzburgs Fußballwelt auf den Kopf gestellt. Die Roten oben, die Blauen unten. In den vergangenen 14 Jahren – seit die Kickers 1998 zum vorletzten Mal aus der Bayernliga abgestiegen waren – war's gefühlt eigentlich stets andersherum.

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„Ganz unten“ – das hört man an diesem Abend am Dallenberg mehr als einmal – sei man in der Zwischenzeit gewesen: In der Bezirksliga, beinahe pleite, ohne Mannschaft, ohne Jugend. Und jetzt? „Das Schönste ist doch, dass der Unterbau bei uns mitgewachsen ist“, sagt Schlagbauer. Er ist jetzt seit elf Jahren Kickers-Boss. Die Reserve spielt in der kommenden Saison Bezirksliga – immerhin. Um Schlagbauer herum singen die Fans immer wieder ihre Lieder, wie in den vergangenen Jahren auch. Früher klangen sie hier aber oft trotzig und frustriert. Heute wird einfach nur gefeiert. Ein neues Gemeinschaftsgefühl sei es, das die Kickers auszeichnet, hört man am Dallenberg. „Was hier entstanden ist, wie sich das entwickelt hat, das ist einfach sensationell“, sagt Torwart und Mannschaftskapitän Daniel Tsiflidis. Vor anderthalb Jahren, als Trainer Anton Kramer nach einem Riesen-Krach Team und Verein verlassen musste, hieß es, diese Mannschaft sei untrainierbar. „Das stimmte ja auch irgendwie“, meint Tsiflidis heute. Dieter Wirsching wurde Trainer – und vieles anders. „Man darf nicht vergessen, wir hatten eine Saison mit einigen Schwierigkeiten, mit Verletzungen und Sperren. Aber die Mannschaft ist zusammengewachsen“, sagt Wirsching.

Plötzlich sind die Kickers die Nummer eins in der Region – und Thorsten Fischer kann sich doch noch am Ziel fühlen. Als der Inhaber der Online-Druckerei „flyeralarm“ als Geldgeber bei den Rothosen einstieg, hieß es schnell, er habe sich verrannt. Die für viel Geld nach Würzburg geholten Kicker erfüllten selten die Erwartungen. „Damals“, sagt Fischer am Mittwochabend, umringt von jubelnden Kickern auf dem Spielfeld, „standen wir mit dem Rücken zur Wand, auf einem Bayernliga-Abstiegsplatz. Da mussten wir etwas riskieren. Die Sache ist schiefgegangen, und wir waren uns schnell einig, dass wir dann kontinuierlich etwas aufbauen wollten.“ Die Kickers haben jetzt eine große Chance – diese haben sie sich redlich erarbeitet.

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    Glückwunsch an die Kickers! Sie müssen sich allerdings noch kräftig verstärken um in der Regionalliga mit halten zu können,wenn sie nicht gleich wieder runter wollen. Das Spiel gegen Aichach ,die nur Landesliga 8er sind,war wenig überzeugend.Da gibts noch ne Menge Arbeit für den Trainer.
    Und bevor hier alle denken,hier schreibt ein frustriertrer 04 Anhänger- nein keineswegs.
    Ich bin eher Kickers Symphatisant.!
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    Werde euch noch umschauen die Derbys werden euch fehlen und werde einen minus-zuschauerrekord auf stellen dann seit ihr bankrott nach einem Jahr Regionalliga
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