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Würzburg
Kickers unterliegen im Elfmeterkrimi gegen Hoffenheim
Der Dallenberg bebte als die Rothosen zum 3:3 ausglichen. Am Ende fehlten dem Drittligisten nur Zentimeter zur großen Sensation.
Luca Pfeiffer (links) und die Würzburger Kickers scheiterten erst im Elfmeterschießen an der TSG Hoffenheim (rechts Stefan Posch).
Foto: Frank Scheuring | Luca Pfeiffer (links) und die Würzburger Kickers scheiterten erst im Elfmeterschießen an der TSG Hoffenheim (rechts Stefan Posch).
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 25.08.2022 14:22 Uhr

Was für ein Spiel! Eine emotionale Achterbahn ohne gleichen, eine Partie voller Tempo und Spannung. "Eine Liebesgeschichte für alle, die den Fußball lieben", wie Kickers-Akteur Fabio Kaufmann es formulierte. Am Ende wollten selbst die Geschlagenen nicht richtig trauen. Stolz ist das Wort, mit dem man die Haltung der Würzburger Kickers am Ende dieses verrückten Fußballabends am besten beschreiben kann. Die Rothosen verlassen die DFB-Pokal-Bühne nach der ersten Runde als stolzer Verlierer.

4:5 im Elfmeterschießen unterlagen sie am Ende der TSG Hoffenheim, dem Bundesligisten. Nach 90 Minuten hatte es 2:2 gestanden, nach 120 Minuten 3:3. Zahlen, die nur annähernd ausdrücken, wie aufwühlend diese Partie wirklich war. "Es war schon ein geiler Abend", sagte Trainer Michael Schiele. Die Niederlage schmerzte natürlich. Trotzdem könnte diese Pokal-Partie für die Kickers nach zuletzt drei Niederlagen in der Liga in Serie ein Wendepunkt gewesen sein.

Schließlich war es schon erstaunlich mit welch Selbstvertrauen und Selbstverständnis die Würzburger die Gäste aus dem Kraichgau zeitweise in Bedrängnis brachten. "Wir wissen, um unsere Qualitäten", sagte auch Kickers-Mittelfeldmann Patrick Sontheimer: "Wir können mit breiter Brust aus dem Spiel raus gehen und müssen in der Liga jetzt genauso weitermachen."

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Die Kickers hatten am Samstagabend nach Treffern der Hoffenheimer Pavel Kaderabek (29.) und Ihlas Bebou (54.) bereits scheinbar aussichtslos in Rückstand gelegen. "Wir hatten nichts mehr zu verlieren", so Trainer Michael Schiele. Seine Mannschaft raffte sich zu einer tollen Energieleistung auf. Als Fabio Kaufmann auf Vorlage des kurz zuvor eingewechselten Albion Vrenezi den Anschlusstreffer erzielte (68.), spürte man förmlich, wie die Rothosen nach den letzten Niederlagen in der Liga ihr Selbstvertrauen wiedergefunden hatten.

Die Kickers stürzten den in der ersten Halbzeit noch äußerst souverän auftretenden Bundesligisten nun plötzlich von einer Verlegenheit in die nächste und kamen tatsächlich zum 2:2-Ausgleich. Kaufmann Joshua Brenet im Strafraum gefoult. Vrenezi schnappte sich den Ball und knallte den Strafstoß zum 2:2 in die Maschen (75.). Der Dallenberg bebte!

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Die Kickers waren am Drücker und Dominik Widemann hatte in der 79. Minute die Partie schon in der regulären Spielzeit für die Würzburger entscheiden können - nein müssen! Mit einer klasse Kombination hatten sich die Gastgeber durch die Hoffenheimer stand Widemann zehn Meter vor dem Gäste-Kasten frei, setzte das Leder aber neben das Tor. Es ging in die Verlängerung.

Jubel, Trubel, Heiterkeit: (von links) Dominik Widemann, Luca Pfeiffer, Leroy Kwadwo und Luke Hemmerich freuen sich über das 3:3.
Foto: Frank Scheuring | Jubel, Trubel, Heiterkeit: (von links) Dominik Widemann, Luca Pfeiffer, Leroy Kwadwo und Luke Hemmerich freuen sich über das 3:3.

Und da schien Hoffenheim die Partie schon wieder entscheiden zu können. Bebou und Adam Szalai kombinieten sich mit einem doppelten Doppelpass durch den Kickers-Strafraum, ehe Szalai zum 3:2 für die Gäste traf. Damit hatte der Wahnsinn aber noch lange kein Ende. Denn die Kickers steckten nicht auf. Ganz im Gegenteil. Sie hatten noch etwas zuzusetzen. Zunächst donnerte Luca Pfeiffer einen Drehschuss noch an die Unterkante der Latte (109.). In der 114. Minute köpfte er dann aber noch einer Ecke von Vrenezi - der Neuzugang war nach seiner Einwechslung an allen Kickers-Treffern beteiligt - den Ball in den Kasten. Nun war das ausverkaufte Stadion endgültig ein Tollhaus. "Jetzt verstehe ich auch, warum sich ein paar Nachbarn im Wohngebiet beschweren, dass es so laut ist", sagte Fabio Kaufmann nach dem Spiel lachend: "Die Stimmung war abartig."  

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Und Hoffenheim war durchaus beeindruckt. Die Gäste mussten am Ende froh sein, dass die Pflichtspiel-Premiere des neuen Trainers Alfred Schreuder nicht komplett in die Hose ging. "Am Ende geht es im Fußball aber ums Gewinnen", stellte der Niederländer nüchtern fest, nchdem eer die Kickers gelobt hatte.

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Denn im Elfmeterschießen hatten die Hoffenheimer das bessere Ende für sich. Ausgerechnet der  zuvor herausragende Kaufmann scheiterte an TSG-Keeper Oliver Baumann. Aber auch das Elfmeterschießen ging in die Verlängerung, denn Kickers-Torhüter Eric Verstappen parierte den fünften Hoffenheimer Versuch von Lukas Rupp. Als aber später auch Hansen an Baumann scheiterte, konnte am Ende doch noch der Erstligist jubeln. "Wir können uns zwar wenig von dieser Leistung kaufen", sagte Schiele am Ende: "Aber wir greifen wieder an und holen eben den Sieg in der nächsten Woche in der Liga."

 
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  • rft@rudolf-thomas.de
    Auf diese Mannschaftsleistung kann ganz Würzburg stolz sein.
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  • B.Sch
    Sehr gute Mannschaftsleistung Geile Stimmung und der Sieg wäre verdient Wenn die Schiedsrichter nur etwas besser gewesen wären Man sollte vielleicht nochmal die Abseits Regel beim DFB üben das das in solchen Spielen auch klappt Weiter so Kickers Wir sind dabei ⚽️⚽️
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  • tommy33
    Sorry aber abseits könnte ich im TV nicht erkennen.
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  • komsan
    Respekt vor dieser Leistung. Leider etwas mit Pech verloren da Kickers zum Schluss wirklich die besseren Chancen hatte. Respekt vor dem Publikum welches wirklick explotiert ist ab der zweiten Halbzeit.
    Wenn sie jetzt diese Leistung mit in die Liga rüber nehmen muss man sich wahrscheinlich keine Gedanken machen um den Klassenerhalt.
    Michael Schiele wird das schon machen
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