Es kann durchaus als Bild mit Symbolcharakter durchgehen, und man darf auch annehmen, dass es bewusst so inszeniert wurde: Als erster Spieler kam Sebastian Neumann aus der Kabine. Der letztjährige Kapitän, dessen Zukunft bis zuletzt offen erschien, führte also die nach dem Abstieg aus der Zweiten Bundesliga ordentlich durcheinandergewürfelte Mannschaft des FC Würzburger Kickers zum Trainingsauftakt auf den Rasen der Flyeralarm Arena.
Außer dem 26-Jährigen, der nach dem den Abstieg besiegelnden 1:4 in Stuttgart noch geklungen hatte, als liege seine Zukunft nicht am Würzburger Dallenberg, standen am Montagnachmittag nur noch vier Akteure auf dem Platz, die in der vergangenen Saison das Kickers-Leibchen getragen hatten: die Abwehrspieler Franko Uzelac und Felix Müller, Mittelfeldarbeitsbiene Emanuel Taffertshofer sowie Stürmer Marco Königs. Angreifer Elia Soriano, der zwar angeblich noch einen für die Dritte Liga gültigen Vertrag hat und beim Start in die Vorbereitung auf die am Wochenende 21. bis 23. Juli beginnende Saison fehlte, werden seit Wochen Wechselwünsche nachgesagt, vor allem mit dem 1. FC Nürnberg wird der Deutsch-Italiener in Verbindung gebracht. Offizielle Verlautbarung am Montag: Soriano werde im Laufe der Woche zur Mannschaft stoßen.
Gründlichkeit vor Schnelligkeit
Mit insgesamt 20 Mann bestritt Stephan Schmidt den Aufgalopp vor knapp 200 Zuschauern – neben den fünf bekannten Kräften und allen zwölf Neuzugängen bat der neue 40-jährige Cheftrainer auch drei Spieler aus der U 23 zum lockeren Stelldichein, darunter auch den soeben erst als Neuzugang für die Reservemannschaft vorgestellten 19-jährigen Torwart Maximilian Humpenröder. Sonst hätte der neue Torwarttrainer Robert Wulnikowski alleine mit seinem vermutlichen Nachfolger zwischen den Pfosten, dem neu verpflichteten Wolfgang Hesl, üben müssen. Wulnikowskis Ersatz Jörg Siebenhandl, der vergangene Saison erst nach dem Kreuzbandanriss des 39-Jährigen zwischen die Pfosten gedurft hatte, wechselte nach Graz, und der dritte Kickers-Keeper, Dominik Brunnhübner, hat offenbar ebenso wenig einen gültigen Vertrag für Liga drei wie die gleichfalls nicht gesichteten Junior Diaz, Anastasios Lagos, Ioannis Karsanidis, Daniel Nagy und Valdet Rama – weshalb all diese Akteure wohl ebenfalls als Abgänge gelten dürfen wie die zehn bereits gemeldeten (siehe Infobox).
Neues im Trainerstab
Dass die Planungen noch lange nicht abgeschlossen sind bei den Kickers, machte Bernd Hollerbachs Nachfolger Schmidt auch deutlich: „Der Kader steht noch nicht in Gänze. Es wird noch einiges passieren.“ Wobei er eine fast schon journalistische Grundtugend sich auf die Fahnen schreibt: Gründlichkeit vor Schnelligkeit. „Für uns war es wichtig, dass wir keine Schnellschüsse gemacht haben. Wir treffen nur Entscheidungen, von denen wir auch voll überzeugt sind“, meinte Schmidt, der seine Anforderungsprofile an Spieler klar definiert: „Hunger, Ehrgeiz, Talent und auch Erfahrung. Aber auch Charakter und Persönlichkeit.“ Mit den bisherigen Verpflichtungen „haben wir den Grundstock gelegt“. Die erste Transferfrist der Saison endet am 31. August.
Doch nicht nur das Gesicht von Mannschaft und Trainer haben sich verändert, auch im Trainerstab gibt's Neues: Nachdem Torwart-Trainer Frank Gollwitzer bereits nach der Partie in Düsseldorf, also vor Saisonende, nicht mehr gesichtet ward, stand auch Hollerbachs erster Assistent, Peter Endres, am Montag nicht auf dem Platz. Dafür war Tim Stegmann auf dem Rasen, zuletzt Co-Trainer der U 17 des VfL Wolfsburg, wobei offenbar unklar ist, ob der 28-jährige Schmidts Assistent wird.
Cissé Lamine Moise und Christian Demirtas, der kommende Runde die U 23 der Kickers betreut, machten bei den Lockerungsübungen ebenfalls mit.
Noch ist alles im Fluss
Und weil derzeit offenbar noch alles im Fluss ist bei den Rothosen, mag Schmidt sich auch nicht auf ein klares Saisonziel festlegen: „Wir wollen ein stabiles Jahr spielen, aktiv sein und die Spielphasen beherrschen.“ Schmidt mahnt „Ruhe und Geduld“ als nächste Schritte an, „in der Dritten Liga zu wirken und die Liga auch anzunehmen“, fordert er. Das Wichtigste aber sei: „Das Team muss nun zusammenwachsen, wir müssen ein Gerüst finden und dann die Basics auf den Platz bekommen.“
Eine exklusive Sicht auf die Dinge
In den Worten von Kickers-AG-Vorstandsvorsitzendem Daniel Sauer klang das so: „Wir sprechen nicht über Saisonziele oder den direkten Wiederaufstieg.“ Was Neuzugänge angeht, gab Sauer den von Hollerbach bekannten Spruch zum Besten: „Wir werden keine verrückten Sachen machen.“ Der neue Sportdirektor der Rothosen will „flexible Spieler“ verpflichten und hatte doch noch auch eine recht exklusive Sicht auf die Dinge parat: „Wir suchen die Spieler nicht gezielt nach Positionen.“
Am Dienstag werden erst einmal die Laktatwerte der Akteure getestet.
Der FC Würzburger Kickers vor der Saison 2017/18
Der vorläufige Kader:
Tor: Wolfgang Hesl.
Abwehr: Marvin Kleihs, Anthony Syre, Sebastian Neumann, Franko Uzelac, Kai Wagner, Jannis Nikolaou, Maximilian Ahlschwede, Felix Müller.
Mittelfeld: Enis Bytyqi, Björn Jopek, Simon Skarlatidis, Dennis Mast, Florian Kohls, Emanuel Taffertshofer.
Angriff: Marco Königs, Elia Soriano, Dominic Baumann.
Abgänge: Robert Wulnikowski (Karriereende, wird Kickers-Torwarttrainer), Jörg Siebenhandl (Sturm Graz), Clemens Schoppenhauer (FC St. Pauli), Peter Kurzweg (Union Berlin), David Pisot (Karlsruher SC), Rico Benatelli (Dynamo Dresden), Nejmeddin Daghfous (SV Sandhausen), Lukas Fröde (MSV Duisburg), Sebastian Ernst (SpVgg Greuther Fürth), Tobias Schröck (FC Ingolstadt), Patrick Weihrauch (Arminia Bielefeld), Dennis Schmitt (U 23), Dominik Brunnhübner, Junior Diaz, Anastasios Lagos, Ioannis Karsanidis, Daniel Nagy, Valdet Rama (alle Ziel unbekannt).
Zugänge: Wolfgang Hesl (Arminia Bielefeld), Dominic Baumann (1. FC Nürnberg II), Marvin Kleihs (VfL Wolfsburg II), Anthony Syre (VfL Osnabrück), Enis Bytyqi (Werder Bremen II), Kai Wagner (FC Schalke 04 II), Björn Jopek (Chemnitzer FC), Simon Skarlatidis (FC Erzgebirge Aue), Dennis Mast (Arminia Bielefeld), Florian Kohls (Hertha BSC Berlin), Jannis Nikolaou (Rot-Weiß Erfurt), Maximilian Ahlschwede (Hansa Rostock).
also... " Rothosen " ..... werden sie genannt.
Auf den neuen Foto haben sie aber schwarze Hosen an ? und rote Hemden !
Ist da was verrutscht ?
Für Frank Gollwitzer tut mir es persönlich schon weh, denn er hat als "Einer" der "Wenigen", als "Ein - Euro - Trainer" den Weg in die zweite Liga bereitet!
Was ich zu diesem Thema und "Bernd Hollerbach" denke, wie man mit solchen "Wegbegleitern" umgeht, möchte ich hier nicht "äußern"!
Ich bin genauso "enttäuscht" wie das Team, das jetzt nicht mehr gut genug ist!
"Frank Gollwitzer" habe ich mal am "Friedhof" getroffen, am liebsten hätte ich ihm gesagt:
"Daß er auch in seiner "Funktion" als "Ein-Euro-Jopper" in diesem Geschäft,soviel verdienen hätte müssen, damit das anschließende "Schmerzensgeld" ,das er jetzt ,gelinde gesagt als "Ein - Eurojopper" erfahren muss, verlangt hätte!
"Also, was der "Erfolgstrainer" (Hollerbach) mir diesen "Leuten" gemacht hat, tut mir als "Mensch" im "Herzen" sehr weh (keiner vom Team wurde darüber informiert)!
Aber lieber "Frank", du hast eine gesunde "Einstellung" und das bringt dich "weiter"!
Viel Glück!