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Fußball: Dritte Liga
Kickers lassen Aufstiegsfavoriten stolpern
Die Rothosen besiegen den zuvor 13 Mal ungeschlagenen Tabellenzweiten FC Ingolstadt mit 3:1 und sorgen für stürmischen Jubel am Dallenberg.
Feier mit den Fans: Die Kickers jubeln nach dem 3:1 gegen Ingolstadt mit ihren Anhängern.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Feier mit den Fans: Die Kickers jubeln nach dem 3:1 gegen Ingolstadt mit ihren Anhängern.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:11 Uhr

Als Schiedsrichter Franz Bokop (Vechta) das Fußball-Drittliga-Spiel zwischen den Würzburger Kickers und dem FC Ingolstadt am Sonntagnachmittag beendete, mussten die Emotionen erst einmal raus. Kickers-Trainer Michael Schiele bejubelte den 3:1-Sieg gegen den Tabellenzweiten FC Ingolstadt derart stürmisch, dass einem schon fast Angst und Bange werden konnte um jeden seiner Schützlinge, die er allesamt und nacheinander an sich drückte. Es war ein, das kann man mit Fug und Recht so feststellen, besonderer Sieg, den die Rothosen da eingefahren haben. "Es war heute auch auf den Rängen eine positive Stimmung", stellte Schiele fest.

13 Spiele hatte der FC Ingolstadt nicht mehr verloren. "Das motiviert einen dann schon besonders", stellte auch Kickers-Akteur Fabio Kaufmann fest, der bei den entscheidenden Aktionen dieses Sonntags beteiligt war. Die Kickers haben sich als Serienkiller betätigt, wie schon einmal in dieser Saison, als sie Waldhof Mannheim im September mit 2:1 besiegten und den Nordbadenern die erste Niederlage nach 29 Partien zufügten. Auch damals hoffte man bei den Rothosen, endgültig auf die Erfolgsspur eingebogen zu sein. Es folgte aber ein stetes Auf und Ab, aus dem die Kickers nun entkommen wollen.

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Ob der Aufschwung nun nachhaltiger ist? Zumindest ist die Tordifferenz nun erstmals seit dem dritten Spieltag wieder positiv. "Die Tabellenkonstellation sorgt dafür, dass man nie locker ins Spiel gehen kann", sagte Flügelflitzer Kaufmann, der am Sonntag vom Start weg das Gefühl hatte, dass in diesem Spiel die Kickers gute Karten haben würden. "Auch nach dem Gegentor wurde nicht groß gepfiffen", stellte er beispielsweise fest. Ein Patzer von Torhüter Vincent Müller, der eine Eckball-Flanke im Fünfmeter-Raum unterlief, ermöglichte Ingolstadts Dennis Eckert erst den frühen Führungstreffer (5.). Eigentlich schien alles für die Gäste zu laufen, die in den fünf vorangegangenen Auswärtspartien nur zwei Tore kassiert hatten.

Danach aber kickte der Zweitliga-Absteiger aus Oberbayern passiv und abwartend, gab sich mit der frühen Führung zufrieden. Die Kickers rissen das Heft des Handelns entschlossen an sich. Und in Halbzeit zwei waren die Würzburger überhaupt nicht mehr aufzuhalten. "Wir wollten den Orkan ein bisschen vorziehen", zog Kaufmann einen gewagten Vergleich.

Als "mutig" beschrieb Trainer Schiele die Herangehensweise seines Teams, das für seine Entschlossenheit zunächst mit einem Handelfmeter belohnt wurde: Kickers-Kapitän Sebastian Schuppan traf zum 1:1 (53.) und die Rothosen spielten nun zeitweise wie aus einem Guss. Kaufmann (59.) und Hemmerich (66.) vollendeten zwei blitzsaubere Konter, weshalb auch Gäste-Coach Jeff Saibene stellte unumwunden fest, der Kickers-Sieg sei "absolut verdient" gewesen. Er hatte Recht.

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  • T. O.
    Magath zu engagieren war ein genialer Schachzug des Vereinsvorstandes. Jeder Sieler wei nun, daß der FWK nicht nur als Durchgangsstation zu anderen vermeintlich besser situierten Vereinen zu mißbrauchen ist, sondern auf dem Dallenberg Perspektiven geschaffen werden. Es bleibt zu hoffen , daß der Stadionneubau zügig angepackt und erledigt wird, v.a. aber auch hier mit Perspektive. Die 2.Liga wird sich mit 20.000 Zuschauern nicht zufrieden geben sondern nach mehr verlangen. Bei dem riesigen Hinterland und der Sehnsucht nach höherklassigem Fußball sollte der Neubau für 30.000 Zuschauer konzipiert werden . Die phantastische Arbeit, welche im NLZ geleistet wird, die Begeisterung der Fangemeinde, die Unterstützung der Stadt und das professionelle Engagement des Flyeralarms bereiten den Boden für GRÖSSERES.
    Kaiserslautern, kleiner als Würzburg, ist nach wie vor eine Adresse im deutschen Fuball. Eifern wir nach !!! Thomas G. OLK, Ex-Schülerleiter
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  • F. S.
    Die Überschrift "Die Kickers als Serienkiller" zum Spiel gegen den FC Ingolstadt stärkt den Verdacht, dass die Sportredaktion in ihrer Sympathie für die Rothosen von allen guten Geistern verlassen ist. Solch ein Niveau ist Ihrer Zeitung nicht würdig, besonders wenn in derselben Ausgabe über den schrecklichen Amoklauf in Thailand, dem tragischen Anlass entsprechend, sachlich berichtet wird. Es reichen schon die drei aggressiven Brüllbilder der Sportausgabe, hier nach dem Schlusspfiff. Dieses Foul im Niveau der Sportberichterstattung entspricht leider so mancher Härte beim Kicken des Gegners anstatt des Fußballes, um den sich doch alles in Fairness und zur Freude am Spiel drehen sollte.
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  • G. K.
    Wo ist denn nun der Oberkritiker Andy25 und der Rest der Kritiker? Hat es dir/denen die Sprache verschlagen? Regionalliga hat er prophezeit der grüne Vogel.

    Geiles Spiel heute. Ingolstadt war nicht schlecht, aber Kickers ist im Moment mega stark. Jetzt noch 12 Punkte dann müsste der Klassenerhalt mit 45 Punkten gesichert sein. Besonders freuen tut es mich für Michael Schiele der mit weiteren 3 Punkten unter Beweis gestellt hat was für ein guter Trainer er ist. Ein besseres Bewerbungsschreiben gibt es nicht.
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