
Es ist jammerschade, dass das Publikum bei diesem dramatischen Endspurt in Liga drei vor den Stadiontoren bleiben muss. Auch wenn es dafür gute Gründe gibt. Die Begeisterung, die diese Kickers-Mannschaft nicht nur mit ihren Siegen sondern auch mit ihrer Spielweise entzünden könnte, kann man sich allenfalls ausmalen. Die Entwicklung am Dallenberg ist erstaunlich. Während die Personalkosten für das Team in den vergangenen beiden Jahren eher gesunken als gestiegen sind, ist es Trainer Michael Schiele gelungen, nach und nach eine Mannschaft nach seinen Vorstellungen zu formen. Auch bei Rückschlägen ließ man sich nicht aus der Ruhe bringen. Zur Erinnerung: Anfang Dezember standen die Rothosen nur einen Rang über den Abstiegsplätzen. Am Ende hat Schiele bewiesen, dass man mit geduldiger und akribischer Arbeit oft weiter kommt als mit flotten Sprüchen und großspurigen Ankündigungen. Diesem Stil bleibt der Kickers-Coach nun, wo er ganz knapp vor seinem größten Erfolg steht, treu. Eine Entwicklung, die auch andernorts nicht verborgen geblieben ist. Der Job in Würzburg dürfte für Schiele nicht mehr die einzige Option sein. Im Winter wäre eine Vertragsverlängerung für die Kickers gewiss günstiger gewesen? Rächt sich das Zögern nun? Oder haben die Verantwortlichen eh ganz andere Pläne?