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Fußball: Dritte Liga
Kickers-Kapitän Schuppan lässt seine Zukunft offen
Der Spielführer des Würzburger Fußball-Drittligisten äußert sich zu einem möglichen Karriereende und schwärmt von Trainer Michael Schiele.
Sebastian Schuppan beim Gesprächstermin im Kickers-Manschaftshotel in Novo Sancti Petri. 
Foto: Kranewitter | Sebastian Schuppan beim Gesprächstermin im Kickers-Manschaftshotel in Novo Sancti Petri. 
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:59 Uhr

Das Treffen findet kurz nach dem Frühstück im Teamhotel der Würzburger Kickers in Novo Sancti Petri statt. Der Kapitän des Fußball-Drittligisten Sebastian Schuppan ist entspannt. Die Bedingungen in diesem Trainingslager seien "so gut wie noch nie". Dann spricht der 33-Jährige über die Situation der Kickers, seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag und Trainer Michael Schiele.

Sebastian Schuppan über …

... die sportliche Bilanz 2019:

"18 Siege im Kalenderjahr 2019 sind ein guter Wert. Dass wir damit das beste Drittliga-Team in dieser Kategorie sind, zeigt, dass wir kontinuierlich gepunktet haben. Deshalb braucht man nun aber nicht überschwänglich werden. Ob mehr möglich gewesen wäre? Ich denke, das sollte man realistisch einordnen. Man denkt oft nur an Spiele, in denen man mehr hätte erreichen können und vergisst die, die man auch mal glücklich gewonnen hat. Wir können mit Blick auf das letzte halbe Jahr halbwegs zufrieden sein. Wir sind im Toto-Pokal-Wettbewerb noch vertreten. Und 27 Punkte in der Liga sind in Anbetracht der zwischenzeitlichen Negativserie, aber auch der Tatsache, dass wir den Trend in den letzten Wochen umgedreht haben, in Ordnung."

... die vielen Gegentore:

„Wenn man unsere Tordifferenz sieht, dann sind wir unter punktgleichen Teams eben immer das schlechteste. Wir haben noch viele Altlasten aus den ersten zehn, zwölf Spielen. Danach haben wir uns deutlich stabilisiert. Es ist eine Aufgabe für die Rückrunde, diese Bilanz zu bereinigen."

... Platz zwei in der internen Torschützenliste:

"Dass ich als Innenverteidiger schon fünf Tore bis zur Winterpause erzielt habe, ist nicht alltäglich. Natürlich mache ich gerne Tore und freue mich darüber. Ich sage jetzt aber nicht: Ich muss in der Rückrunde wieder fünf Tore machen. Es zeigt sich, dass wir viele Schützen haben, die einige Tore machen, aber keinen, der wie am Fließband trifft. Das muss kein Nachteil sein. Mit den geschossenen Toren können wir einigermaßen zufrieden sein. Deshalb macht sich jetzt kein Offensivspieler einen Kopf, weil ich nun mehr Tore erzielt habe."

Fotoserie

... das Ziel für die Restsaison:

"Wir müssen konstanter werden und auch einmal Spiele gewinnen, in denen wir nicht so gut waren. Das machen Mannschaften, die etwas mit oben zu tun haben wollen. Und das geht uns schon seit Jahren ab. Es kommt sehr darauf an, wie wir aus der Winterpause kommen. In der Dritten Liga sind jegliche Prognosen sehr schwierig. Da kann keiner sagen, was er genau plant. Deshalb will ich mich da mit konkreten Aussagen lieber zurückhalten."

... eine mögliche Vertragsverlängerung:

"Ich habe mir Gedanken gemacht und auch schon mit den Kickers-Verantwortlichen gesprochen. Das Vertrauen untereinander ist groß. Wir haben uns aber darauf geeinigt, das Thema erst einmal ein paar Wochen zu vertagen."

... sein Karriereende:

"Es wird nicht passieren, dass man mich aus dem Stadion tragen muss, damit ich nicht mehr spiele. Ich werde mein Karriereende selbst bestimmen. Ich bin auch nicht der Typ, der da einen Riesenzirkus drum machen will. Wenn es soweit ist, werde ich das sagen – und gut ist!"

Kapitän Sebastian Schuppan läuft an der Seite von Trainer Michel Schiele beim Strandlauf vorneweg.
Foto: Kranewitter | Kapitän Sebastian Schuppan läuft an der Seite von Trainer Michel Schiele beim Strandlauf vorneweg.

... die Zukunft der Kickers:

"Junge Spieler bekommen die Chance, sich bei uns toll zu entwickeln. Es können nicht viele Klubs in der Dritten Liga von sich sagen, dass man dort diese Ruhe hat, um etwas aufzubauen. Hier kann man auch mal zwei schlechte Spiele machen, ohne gleich vom Hof gejagt zu werden. Ich glaube, dass in den nächsten Jahren etwas möglich ist, wenn man diese Arbeit fortsetzt und Schlüsselspieler behalten kann. Das muss der nächste Schritt sein. Es war unser Problem, dass wir zweimal Fünfter geworden sind und uns immer wichtige Leute weggeholt wurden und wir nichts machen konnten, weil an anderen Orten erheblich mehr Geld bezahlt wurde. Man sollte nun schauen, dass man den einen oder anderen hält und dann irgendwann einen Angriff startet."

... die Chance Leistungsträger im Sommer zu halten:

"Du musst mit Beispielen arbeiten: Wie erging es denen, die weggegangen sind? Es gibt einige, die, wenn sie ehrlich zu sich sind, im Nachhinein lieber in Würzburg geblieben wären. Damit kann man Spieler überzeugen, dem Ruf eines vermeintlich leichteren Aufstiegs mit einer anderen Mannschaft oder sogar dem Angebot eines Zweitligisten zu widerstehen."

... die Rolle von Trainer Michael Schiele:

"Er hat gezeigt, dass er gut mit jungen Spielern arbeitet, dass er Spieler weiterentwickeln kann. Von einigen hat man am Anfang nicht gedacht, dass sie so schnell einen solchen Sprung machen werden. Wir können froh sein, ihn zu haben, und ich hoffe, dass die Zusammenarbeit noch lange so weitergeht."

 
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Kommentare
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  • erhard.metzger@web.de
    Ich halte Herrn Schiele für keinen guten Trainer. Er hat bisher zu viele Spieler mit unterdurchschnittlichen Qualitäten verpflichtet. Er hat Spieler verpflichtet und oft eingesetzt, die nicht annähernd den Anspruch der 3. Liga genügen. Er hat lange gebraucht, um das vorhandene Potenzial zu erkennen. Auch hat er die Qualitäten der Spieler oft verkannt und lange gebraucht, um die vorhandenen Vorzüge oder Schwächen zu erkennen. Kaufmann z.B. ist und wird nie ein Abwehrspieler. Ronstadt ist ein starker Abwehrspieler. Das zeichnet einen ausgezeichneten Trainer aus.
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  • euroknacki
    Die finanziellen Möglichkeiten der Kickers geben es nicht her, fertige Spieler zu verpflichten! Schiele sieht sich daher gezwungen, aus den unteren Klassen Perspektivspieler zu verpflichten, was einen Lotteriespiel gleicht. Aus den genannten Gründen halte ich Schiele für einen Trainer, der im Rahmen seiner Möglichkeiten, das Maximale herausholt!!
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  • rft@rudolf-thomas.de
    Keine Vertragsverlängerung für Schuppan, er ist zu langsam und als Bankdrücker ist er zu teuer. Und der "liebe Herr Schiele" hat zu viele Spieler kalt gestellt und "weggedrückt". Beispiel Jopek: Der war über ein Jahr gar nicht im Kader und ist heute der Spielmacher in Halle.
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  • euroknacki
    Beim 2:5 gegen die Kickers ein Totalausfall und ausgewechselt, in Würzburg viel er auf durch lustlose Spielweise, nickliche Fouls mit Platzverweis und das schon als Schmidt noch Cheftrainer war. War froh als er weg war!
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  • kgstummer@t-online.de
    Unser Kapitän ist menschlich in Ordnung aber mittlerer Weile viel zu langsam. In der nächsten Saison wird dieser Umstand nicht besser.
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  • sepele
    1 Jahr sollte er noch dranhängen! Geschwindigkeit ist nicht alles 😉
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  • woody
    Einen besseren Kapitän können sich die Kickers nicht wünschen. Immer ehrlich, immer realistisch und immer mit vollem Einsatz. Seine Interviewantworten sind von A bis Z offen und ehrlich.
    Es gibt nur Gründe seinen Vertrag zu verlängern. Nichts, aber auch gar nichts, spricht dagegen. Herr Sauer machen Sie das schnell mit der Vertragsverlängerung bei Sebastian Schuppan und auch bei Trainer Michael Schiele.
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