Sportlich geht der Kampf um den Klassenerhalt für den FC Würzburger Kickers am Sonntag (13.30 Uhr) in der längst ausverkauften Flyeralarm Arena mit dem fränkischen Duell gegen den 1. FC Nürnberg in die nächste Runde. Fünf Spiele stehen für das Team von Trainer Bernd Hollerbach bis Saisonende noch auf dem Programm, in denen es die erforderlichen Punkte einzusammeln gilt. Die Kickers haben nämlich, im Falle einer sportlichen Qualifikation, die Spielberechtigung erhalten. Allerdings hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Zweitliga-Lizenz für die Würzburger mit Auflagen verknüpft.
Die DFL veröffentlichte am Mittwochnachmittag eine kurze Meldung, wonach keinem der 52 Bewerber die Lizenz für die erste und oder zweite Bundesliga verweigert worden sei. Allerdings sei die Spielberechtigung für einige Vereine an Bedingungen geknüpft. Andere Klubs erhielten Auflagen. Der Unterschied: Bedingungen müssen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erfüllt sein, damit ein Verein überhaupt in der Ersten oder Zweiten Liga antreten darf. Auflagen sind Vorgaben, die der Klub während der kommenden Saison erfüllen muss. Welche Klubs betroffen sind, darüber macht die DFL keine Angaben.
Dass sie zu jenen Vereinen zählen, die im Laufe der nächsten Saison Auflagen erfüllen müssten, bestätigten indes die Kickers selbst. „Bei den von der DFL gemachten Auflagen handelt es sich zuvorderst um weitere infrastrukturelle Maßnahmen in der Flyeralarm Arena sowie um die Installation eines Nachwuchsleistungszentrums“, wird der Vorstandsvorsitzende der Kickers AG, Daniel Sauer, auf der Internetseite des Zweitligisten zitiert.
In Sachen Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) sollen mit der geplanten Fusion der Fußballabteilung des Stadtteilvereins Post SV Sieboldshöhe mit den Kickers schon bald Fakten geschaffen werden. Die Nachwuchsteams sollen in Zukunft auf dem Post-SV-Gelände trainieren. „Was das NLZ angeht, haben wir unsere Hausaufgaben bereits weitgehend gemacht“, sagt Sauer.
In Sachen Stadion ist indes ein größerer Aufgabenkatalog abzuarbeiten.
Bereits vor einigen Wochen hatte sich Sauer in den „1907 News“, einer Publikation des Klubs, darüber beklagt, dass im Rahmen des Lizensierungsverfahrens von Seiten städtischer Behörden „zehn Seiten an Auflagen“ an die Kickers gestellt wurden, die „nach ersten Einschätzungen einen sechsstelligen Betrag kosten“ könnten. „Nun gilt es, diese im gemeinsamen Dialog auf Umsetzbarkeit zu prüfen“, wird Sauer nun am Mittwoch zitiert. Insgesamt sieht der Vorstandschef die Kickers nach der Lizenzerteilung „auf einem sehr guten Weg. Den eingeschlagenen Kurs des seriösen Wirtschaftens werden wir auch künftig konsequent weiterverfolgen.“ Von finanziellen Auflagen, die die Würzburger erfüllen müssen, ist jedenfalls nichts bekannt.
Club muss Bedingungen erfüllen
Anders sieht die Lage beim 1. FC Nürnberg aus. Der muss neben Auflagen bis Ende Mai auch Bedingungen erfüllen. „Sie beziehen sich auf das zwar verringerte aber dennoch bestehende Planungsrisiko des Etats für die kommende Spielzeit“, wird der Kaufmännische Vorstand Michael Meeske auf der FCN-Internetseite zitiert. Außerdem verlangt die DFL vom Club offenbar einen Schuldenabbau.