Für Kickers-Chef Daniel Sauer ist die Sache klar. "Alternativlos" nennt der Vorstandsvorsitzende des Würzburger Fußball-Drittligisten das Vorhaben, die Saison trotz der Corona-Pandemie und deren Folgen zu Ende zu bringen. Ein Abbruch, wie ihn einige Liga-Rivalen fordern, kommt für ihn nicht in Frage. Eine Meinung, die Sauer nicht alleine vertritt. Die fünf bayerischen Drittliga-Klubs haben sich auf in gemeinsames Vorgehen geeinigt. Auch wenn bis Ende August nur Geisterspiele erlaubt sind, soll der Ball rollen. Der Bayerische Fußballverband (BFV) veröffentlichte an diesem Donnerstag eine entsprechende Erklärung. "Es gibt für uns gar keine andere Lösung, als die Saison zu Ende zu spielen, weil nur dann ein sportlich faires Endergebnis zustande kommt. Ansonsten sehe ich eine große Gefahr, dass der Fortbestand dieser ohnehin wirtschaftlich problematischen 3. Liga auf dem Spiel steht", wird darin Unterhachings Präsident Manfred Schwabl zitiert.
Orientierung an der Bundesliga
Auch Sauer warnt eindringlich davor, die Saison nicht fortzusetzen. Er befürchtet im Falle eines Abbruchs eine Klagewelle von Klubs, die sich sportlich benachteiligt sehen. Letztlich werde man sich in den Dritten Liga an den Vorgaben aus erster und zweiter Bundesliga orientieren müssen. Schon jetzt seien die Drittliga-Klubs in enger Abstimmung mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL), wenn es um ein Konzept für Spiele ohne Publikum geht. Fraglich ist freilich, wie all die Maßnahmen, die getroffen werden müssen, um ein Infektionsrisiko möglichst klein zu halten, finanziert werden können. Sauer fordert Unterstützung vom Deutschen Fußball-Bund (DFB): "Wir Vereine tragen unseren Teil dazu bei, indem wir logischerweise gezwungen sind, auf Zuschauereinnahmen zu verzichten.“ Die endgültige Entscheidung über eine Weiterführung der Saison müsse ohnehin der Verband treffen so Sauer.
Rückkehr auf den Trainingsplatz in "ein bis zwei Wochen"
Die Spieler der Kickers trainieren, anders als bei den anderen bayerischen Profiklubs, bislang noch ausschließlich daheim. Das sieht Sauer freilich nicht als Nachteil. Vielmehr sei es eine bewusste Entscheidung gewesen, noch keine Einheiten in Kleingruppen auf dem Platz anzustreben. "Derzeit geht es um Grundlagentraining", so Sauer. In "ein bis zwei Wochen", solle aber auch das Kickers-Team wieder auf den Trainingsplatz zurückkehren.
Keine Aussage zur Trainerfrage
Noch längst keine Entscheidung ist indes in der Trainerfrage für die kommende Saison gefallen. Sauer vermied in der Telefon-Presserunde am Donnerstag jede Aussage zu dieser Personalie. Die Zukunft von Kickers-Coach Michael Schiele bleibt also weiter ungewiss.
Sauer fordert jetzt verbindliche Zusagen vom DFB, aber gibt seinem Trainer keine Jobgarantie?