Über den Bildschirm huschten Löwen und Antilopen. Bilder aus Namibia – vom Wintertrainingslager der Kickers. Am Abend vor dem Relegationshinspiel in Saarbrücken hatten sie bei den Würzburgern in die Kiste mit den Motivationstricks gegriffen. Im Teamhotel „Angel's“ am Golfplatz von Sankt Wendel wurde ein eigens angefertigter Film gezeigt.
Erinnerungen an zehn Trainingstage in Afrika waren darin zu sehen, dazu gab's Kommentare von Kickers-Kapitän Amir Shapourzadeh: „Wir schaffen das“, sagte er am Ende entschlossen – „mit dem Geist von Namibia.“ Mit diesen Eindrücken ging es für die Kickers ins Bett – und am nächsten Tag ins Stadion.
Schon als die Rothosen im Ludwigspark ankam, wo es aussieht, als sei die Fußballwelt seit Jahrzehnten stillgestanden, wo man die Tradition fast atmen kann, wirkten die Akteure hoch konzentriert. Ein Eindruck, der sich verfestigte, als der Ball unten auf dem Rasen der alten Schüssel dann rollte.
Mit Coolness und Cleverness agierten die Schützlinge von Bernd Hollerbach und ließen sich weder von der robusten Gangart der Gastgeber noch den leidenschaftlich mitgehenden Zuschauern aus dem Konzept bringen. „Wir haben gegen einen gefährlichen Gegner ein sehr gutes Spiel gemacht“, lobte Hollerbach sein Team nach dem 1:0-Erfolg.
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Die Saarbrücker hatten sich vorgenommen, die Kickers zu beeindrucken. Mit langen Bällen, schnellen Antritten und viel Wucht im Angriff wollte der Ex-Erstligist rasch zu Chancen kommen und die stimmungsvolle Kulisse erst so richtig zum Kochen bringen.
Ein Unterfangen, das wohl auch gelungen wäre, hätten die Hausherren eine ihrer Chancen in der ersten Hälfte genutzt. In der 14. Minute blockten die Kickers mit vereinten Kräften einen Schussversuch von Marius Wilsch ab. In der 36. Minute zeigte Kickers-Keeper Robert Wulnikowski bei einer Flugeinlage nach einem Schuss von Dennis Wegner sein Können, und kurz darauf strich ein Kopfball von Daniel Döringer ganz knapp am Kickers-Kasten vorbei.
Ja, sie hatten ihre Gelegenheit, die stürmischen Saarländer. Aber, und das zeichnete die Würzburger an diesem Abend aus: Die Gäste ließen sich durch rein gar nichts aus der Ruhe bringen. Und gerade in jenem Moment, als die Saarbrücker so etwas wie Begeisterung im weiten Rund erzeugt hatten, waren es die Kickers, die kalt bis ans Herz den entscheidenden Treffer setzten.
Irgendwie war es auch bezeichnend, dass es der erfahrenste Akteur auf dem Rasen war, das 1:0 für Würzburg besorgte. Wer 46 Mal in der ersten Liga als Verteidiger gespielt hat, der weiß, wann der richtige Zeitpunkt ist, sich einmal ins Angriffsspiel einzuschalten.
In der 37. Minute hatte sich Nico Herzig nach vorne geschlichen. Steven Lewerenz trat einen seiner gefährlichen Freistöße von der Mittellinie in Richtung Tor, Christopher Bieber legte mit dem Kopf vor, und Herzig, in der Winterpause vom Drittligisten Wehen-Wiesbaden gekommen, vollendete zielsicher zum 1:0 für die Gäste. Sehr zur Freude der rund 700 vornehmlich in weiß gekleideten FWK-Anhänger.
Die Gäste, die über die gesamte Spielzeit die reifere Spielanlage und größere Ruhe am Ball zeigten, lagen vorne, und die Hausherren wirkten tatsächlich ziemlich geschockt und verunsichert. Der Glaube und der Mut bei den Gastgebern war merklich abgeklungen. Die vom herausragenden Torschützen Nico Herzig bestens organisierte Abwehr hatte den Hausherren nun den Zahn gezogen. Die Wucht war verschwunden aus Saarbrückens Angriffen.
Richtig gefährliche Chancen konnten sich die spielerisch überraschend limitiert wirkenden Saarländer so in der zweiten Spielhälfte nicht mehr erarbeiten. Ganz im Gegenteil: Die Kickers, bei denen der eingewechselte Liridon Vocaj nach einem rüden Ellbogenschlag des besten FCS-Akteurs Alexendre Mendy benommen wieder vom Feld musste, hatten noch die Chance auf einen zweiten Treffer. Hätte Shapourzadeh in der 67. Minute das 2:0 erzielt – das Rückspiel in Würzburg wäre womöglich nur noch zu einem Schaulaufen geworden.
So blieb es spannend, und in der Nachspielzeit gab es noch einmal reichlich Diskussionsstoff, als die Saarbrücker glaubten, bei ihrem allerletzten verzweifelten Angriffsversuch den Ball aus dem Getümmel über die Linie gestolpert zu haben. Doch Schiedsrichter Sven Jablonski hatte kein Tor gesehen. Kickers-Abwehrmann Niklas Weißenberger hatte den Ball wohl noch von der Linie gekratzt. Endgültige Klarheit gaben aber auch die Fernsehbilder nicht.
So haben die Kickers vor dem Wiedersehen am Sonntag um 14 Uhr am Dallenberg weiter alle Trümpfe in der Hand, auch wenn Hollerbach noch warnt: „Man sollte sich nicht täuschen lassen. Das Ding ist noch lange nicht durch. Vor uns liegt noch ein hartes Stück Arbeit.“
Aber die Presse sollte nicht so euphorisch schreiben, sonder nüchtern und sachlich.
Noch ist nichts gewonnen !!!
Bin mal gespannt, sollten die Kickers verlieren, was IHR dann schreibt.
Es war kein gutes Spiel, weder von den Kickers noch von Saarbrücken. Beide Teams über große Phasen des Spiels nur mit langen Bällen, die nur selten den eigenen Spieler fanden. Ziemlich einfallslose Offensivbemühungen. Wir können froh sein mit Saarbrücken das schwächste aller Relegationsteams erwischt zu haben. Mit unseren Chancen sind wir sehr fahrlässig umgegangen (die 0:2 Führung wäre möglich gewesen) und am Ende haben uns die Schiris vor dem 1:1 bewahrt.
Ich hoffe Hollerbach setzt am Sonntag nicht stur auf die Devise 'die Null muss stehen'. Wenn wir offensiv Druck machen wird Saarbrücken mehr Probleme haben als bei einer abwartenden defensiven Spielweise. Wir haben die bessere Mannschaft. Das war trotz eines schwachen Fußball-Spiels gestern erkennbar.
Sollten wir aufsteigen müssen wir den Kader ordentlich aufrüsten.
Das gefährliche Spiel mit gestrecktem Bein war eindeutig, möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn der Saarbrücker Spieler Wulnikowski im Gesicht trifft!
Letztendlich ein verdienter Sieg der Kickers. Chancenplus für Saarbrücken in Halbzeit 1, dafür die klarere Chance für die Kickers in Halbzeit 2.
Ich glaube nicht, dass Kickers zu Hause verlieren wird.
http://www.dfb.de/news/detail/wer-wann-wo-die-infos-zur-relegation-123624/p/2/
Zitat von dieser Seite:
"TV-Übertragung: Das Duell zwischen Offenbach und Magdeburg wird live vom HR und MDR gezeigt. Für das Rückspiel Würzburg gegen Saarbrücken ist eine Liveübertragung im Fernsehen möglich. Für das dritte Aufstiegsspiel zwischen Gladbach gegen Werder ist bisher keine Liveübertragung geplant."
Bitte am Sonntag den Sack zumachen und dann Feiern bis zum Umfallen!!!!!
MfG
Und nur zum Trost: Es war eh der selbe Stream wie beim SR.