Am 6. und 7. Mai startet das Deutsche Tourenwagen-Masters auf dem Hockenheimring mit den ersten beiden von 18 Rennen in die Saison 2017. Ohne Maximilian Götz. Der 30 Jahre alte Uffenheimer bekommt in der neuen Saison kein Cockpit mehr in der DTM. Als letzter Hersteller hatte Mercedes seine Fahrer für 2017 bekannt gegeben, nach zwei Jahren trennte man sich nun von Götz.
Auf seiner Facebook-Seite bedankt sich Götz für die Zusammenarbeit mit Mercedes: „Die zwei Jahre in der DTM haben mir großen Spaß gemacht und ich habe unheimlich viel dazugelernt. Es war eine großartige Zeit, in der ich viele tolle Menschen kennenlernen durfte.“ Natürlich wäre er gerne weiter in der Serie geblieben, „nun warten aber neue Aufgaben auf mich“, erklärt Götz, ohne Details zu nennen. „Es waren zwei tolle Jahre für mich. Ich habe jede Sekunde genossen. Jetzt beginnt für mich ein neuer Abschnitt meiner Karriere.“ Er werde aber weiter ein Auge auf die DTM haben und bei einigen Rennen als Mercedes-Repräsentant vor Ort sein „und den Jungs die Daumen drücken.“
Wie die Konkurrenten BMW und Audi hat auch Mercedes für die neue Saison das Fahrerkontingent von acht auf sechs verkleinert. Insgesamt gehen in der weltbesten Tourenwagenserie dann nur noch 18 Fahrzeuge ins Rennen. Die Chancen für Götz auf eine Vertragsverlängerung standen aufgrund dieser seit Monaten feststehenden Entscheidung ohnehin relativ schlecht.
Die Strategie der Hersteller war darüber hinaus offensichtlich: Erfahrung ist die Devise. Die 18 Fahrer 2017 vereinen acht DTM-Titel auf sich und 113 DTM-Siege. Alle zusammen haben sie 1394 DTM-Rennen – im Vergleich zu den Vorjahren sind das Rekordwerte. Mercedes hatte schon im Herbst bekannt gegeben, dass der aktuelle Vizemeister Eduardo Mortara von Audi kommen würde. Darüber hinaus fahren nun Lucas Auer, Robert Wickens, der schon 2008 bis 2011 in der DTM aktiv gewesene Marco Engel sowie die beiden Ex-DTM-Champions Gary Paffett und Paul Di Resta für die Stuttgarter. Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz ist sich sicher, dass diese Fahrerbesetzung mit dem Mercedes-AMG C 63 „ein Wörtchen um die Meisterschaft mitredet.“
Die DTM-Karriere von Maximilian Götz war rein statistisch betrachtet durchwachsen. Als Werbeträger und Repräsentant war der Uffenheimer, der in den 1990er Jahren im Kartsport unter anderem so illustre Namen wie Nico Rosberg und Sebastian Vettel besiegte, für die Marke mit dem Stern wichtig. Auf der Strecke hatte er aber vor allem im Training immer wieder Schwierigkeiten, sein Fahrzeug auf den Punkt genau schnell zu machen.
Die Leistungsdichte ist in der DTM im Vergleich zu anderen Rennserien sehr hoch, außerdem sind die Fahrzeuge technisch sehr ähnlich. Das bedeutet, dass man im Training unter die ersten Zehn fahren sollte, um im Rennen eine Chance auf eine vordere Platzierung zu haben.
In 36 Rennen in zwei Jahren holte Götz insgesamt 42 Punkte, wurde im Jahr 2015 22. der Gesamtwertung und 2016 20. von jeweils 24 Fahrern. Seine besten Ergebnisse waren Platz fünf und sechs am Nürburgring im Herbst 2015 und Platz vier in Moskau in der vergangenen Saison.
Bei seinem Heimrennen am Norisring in Nürnberg, wo er schon als Kind gemeinsam mit seinem Vater DTM-Rennen schaute und Autogramme der damaligen Stars wie Klaus Ludwig ergatterte, hatte Götz 2015 zweimal Pech, als er wegen Defekten am Auto ausschied. Im vergangenen Jahr wurde er am Samstag Achter und am Sonntag Zwölfter.