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WÜRZBURG
Kartnachwuchs fehlt Trainingsgelände
Freie Fahrt – derzeit nicht: Der Kartnachwuchs des ADAC-Ortsclubs Würzburg würde gerne auch im Training so wie hier bei einem Wettkampf aufs Gas treten, es fehlt aber an einem geeigneten Trainingsgelände.
Foto: ADAC | Freie Fahrt – derzeit nicht: Der Kartnachwuchs des ADAC-Ortsclubs Würzburg würde gerne auch im Training so wie hier bei einem Wettkampf aufs Gas treten, es fehlt aber an einem geeigneten Trainingsgelände.
Von unserem Mitarbeiter Kai Dunkel
 |  aktualisiert: 11.12.2019 20:02 Uhr

Der Kart-Abteilung des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs Deutschland (ADAC) stehen schwere Zeiten bevor – einige tuscheln hinter vorgehaltener Hand gar von einem möglichen Aus. Ob es tatsächlich so weit kommt, ist ungewiss. Klar ist aber, dass es für Jugendliche und insbesondere Kinder künftig schwer wird, diesen Sport auszuprobieren oder gar unter guten Trainingsbedingungen betreiben zu können. Denn den Nachwuchspiloten fehlt ab dem nächsten Jahr schlicht ein Trainingsgelände.

Bisher wurde auf dem Parklatz der Firma Beck expert im Würzburger Gewerbegebiet Ost geübt. Doch weil die Firma künftig länger öffnet und das Gelände umgebaut wird, ist kein Platz mehr für die kleinen Schumis oder Vettels aus der Region. „Wir haben zwar einen Ausweichparkplatz von Beck bekommen und dafür sind wir auch sehr dankbar. Aber er ist zu klein, zu eng und somit zu gefährlich. Die Bordsteine etwa sind riskant nah, besonders für die Kinder, die Kleinen. Das Risiko können und wollen wir nicht eingehen“, sagt Birgit Pickl, Leiterin der Jugendkartgruppe beim Würzburger ADAC-Ortsclub.

25 Kinder stehen im Team

25 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 18 Jahren haben in diesem Jahr dem Sport mit den kleinen Flitzern gefrönt – wobei es beim Jugendkartfahren nicht um Geschwindigkeit, sondern vor allem um Geschicklichkeit geht. „Das sind keine Rennveranstaltungen wie bei der Formel 1. Hier müssen Parcours durchfahren werden. Im Vordergrund steht, dass man das Kart beherrscht, nicht die schnellste Zeit. Wir brauchen keine Rennstrecken“, sagt Pickl. Stattdessen braucht man ein 1500 bis 2000 Quadratmeter großes, geteertes oder gut gepflastertes Gelände. Am besten etwas außerhalb, in einem Gewerbegebiet oder ähnlichem. Denn dass der Kartsport Lärm verursacht, dessen sind sich auch die Verantwortlichen bewusst – doch das ersehnte neue Gelände scheint es nicht zu geben. Fünf Familien, die in den letzten Monaten ihre Kinder anmelden wollten, hat der Ortsclub nicht aufnehmen können. „Das tut weh, aber wir können nicht sagen, wie es weitergeht“, sagt Pickl. Die Stadt Würzburg habe man bereits mehrfach um Hilfe gebeten, schließlich habe sich das Problem mit dem Übungsgelände schon länger abgezeichnet. „Bürgermeisterin Schäfer-Blake ist ja fast immer bei unserem Neujahrempfang. Sie sagt: Die Jugend gehört gefördert. Aber nichts kommt bisher dabei raus“, beklagt Pickl. Immerhin soll es Anfang 2013 wieder Gespräche geben. „Eins ist aber klar“, erklärt Pickl gerade heraus: „Dieses Mal ist es wirklich ernst!“ Aus dem Rathaus hieß es auf Anfrage dieser Zeitung, dass man derzeit auch keinen alternativen Trainingsplatz kenne.

Keine Ausweichmöglichkeiten

Natürlich hat sich der ADAC-Ortsclub nach Ausweichmöglichkeiten umgehört. „Wir haben bei mehreren Geländeeignern persönlich nachgefragt, aber es ist leider nichts dabei raus gekommen“, sagt Pickl. Immerhin kann man zum Saisonstart im März an drei Wochenenden bei der Firma Schum im Mainfrankenpark in Dettelbach Sondertrainings abhalten. „Ohne Training brauchst du eigentlich auch nicht groß zu Veranstaltungen fahren“, sagt Pickl. Dabei haben die Würzburger Nachwuchs-Fahrer durchaus Erfolge vorzuweisen. Nico Wagner wurde im letzten Jahr nordbayerischer Meister und Leon Volkmann sogar bayerischer Titelträger. Zusätzlich konnte die Mannschaftswertung in Unterfranken gewonnen werden.

Doch jetzt droht der Kart-Nachwuchs des ADAC-Ortsclubs ausgebremst zu werden. „Wenn wir insbesondere für Kinder kein Training mehr anbieten können“ ,sagt Pickl, „dann kommen künftig sicher keine Vettels oder Schumis aus Würzburg.“

 
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