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Boxen
Karo Murat vor seinem EM-Kampf
Boxer Karo Murat steht vor der bislang größten Herausforderung seiner Profikarriere. Der 24 Jahre alte Armenier – geboren im Irak und aufgewachsen in Kitzingen – wird am Samstagabend (ab 23.10 Uhr, live in der ARD) in Neubrandenburg seinen ersten Europameisterschafts-Kampf bestreiten.
Karo Murat lässt am Samstagabend im Gefecht um die Europameisterschaft die Fäuste fliegen.
Foto: FOTO Michael Kämmerer | Karo Murat lässt am Samstagabend im Gefecht um die Europameisterschaft die Fäuste fliegen.
Redaktion
 |  aktualisiert: 07.09.2017 18:05 Uhr

Boxer Karo Murat steht vor der bislang größten Herausforderung seiner Profikarriere. Der 24 Jahre alte Armenier – geboren im Irak und aufgewachsen in Kitzingen – wird am Samstagabend (ab 23.10 Uhr, live in der ARD) in Neubrandenburg seinen ersten Europameisterschafts-Kampf bestreiten. Er trifft in der Supermittelgewichtsklasse auf den acht Jahre älteren Italiener Cristian Sanavia. Murat, der bislang alle 16 Profikämpfe gewonnen hat, gilt zwar als Außenseiter, aber sein Trainer Ulli Wegner sagt: „Ich traue Karo den Sieg durchaus zu. Er hat einen großen Sprung gemacht, und er ist jemand, der verstanden hat, wie man Leistungssport betreibt.“

Frage: Wie verlief Ihre Vorbereitung?

Karo Murat: Gut. Nachdem ich am 16. Februar in Nürnberg gegen Sergey Kharchenko gewonnen hatte, war ich bei meiner Familie in Kitzingen. Dort erfuhr ich von der Chance, um die Europameisterschaft zu kämpfen. Ich war total happy. Eine Woche später stand ich schon wieder im Training. Zunächst war ich im Trainingslager in Kienbaum, dann in Binz auf Rügen. Den letzten Teil der Sparringsphase absolvierte ich dann in Berlin. Alles verlief hervorragend.

Ihr Gegner Cristian Sanavia war bereits WBC-Weltmeister. Jetzt ist er Europameister. Gab es deshalb Unterschiede zu anderen Vorbereitungen?

Murat: In der Vorbereitung trainierten mit Arthur Abraham und Sven Ottke zwei großartige Boxgrößen an meiner Seite. Da habe ich mir viele Tipps geholt. Besonders Sven Ottke ist sehr erfahren. Seine Ratschläge haben mich immer wieder zum Nachdenken angeregt. Im Sparring ging es gegen starke Leute. Ich habe mich dennoch sehr gut geschlagen. Jetzt will ich natürlich gegen Cristian Sanavia siegen.

Was rechnen Sie sich selbst aus?

Murat: Ich bin sehr gut vorbereitet. In den letzten beiden Kämpfen hatte ich schon gute Gegner vor den Fäusten. Da habe ich mir viel Selbstbewusstsein geholt. Ich habe gemerkt, dass ich mit Köpfchen boxen muss. Das muss ich auch gegen Sanavia zeigen. Sonst kann ich nicht gewinnen.

Was sind denn die Stärken des Europameisters?

Murat: Ich weiß, dass er kompakt agiert und sehr gut kontert. Obwohl er in der Deckung geschlossen ist, geht er aggressiv nach vorne. Ich habe schon Respekt vor ihm, doch ich setze mich nicht unter Druck.

Ihr Trainer Ulli Wegner lobt Ihre Entwicklung in den höchsten Tönen. Worauf führen Sie selbst die Leistungsexplosion in den letzten Monaten zurück?

Murat: Es freut mich, wenn der Trainer mich lobt. Doch eigentlich höre ich solche Dinge nicht so gerne. Denn ich weiß, dass ich noch besser werden muss. Deshalb sehe ich das als Ansporn, meine Sache noch besser zu machen. Sich jetzt auf den Lorbeeren auszuruhen, wäre zu früh.

Wird der Kampf in Neubrandenburg der bisher wichtigste Ihrer Profilaufbahn sein?

Murat: Ja, das ist so. Nur ein Sieg bringt mich weiter. Deshalb muss ich gewinnen. Ich darf keine Fehler machen. Dafür ist die Chance zu groß.

 
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