
Würzburger FV – SpVgg SV Weiden 5:1 (4:0)
Tristesse am und unterm Himmel, eitel Sonnenschein auf dem Rasen: Der Würzburger FV hat am Samstag gegen die SpVgg SV Weiden erneut einen überzeugenden Auftritt an der Mainaustraße hingelegt und den neunten Erfolg im zehnten Heimspiel gelandet. Weil Aufstiegskonkurrent SC Eltersdorf bereits am Freitagabend gestrauchelt ist, sind die Zellerauer damit auf den zweiten Platz hinter Spitzenreiter Viktoria Aschaffenburg vorgerückt.
Erinnerungen an das Spiel gegen Hof
Der Jubel nach den Toren von Tim Lorenz (15.), Dennie Michel (25.) und Benjamin Schömig per Kopf (27.) zum 3:0 sollte bei manchem der 371 Zuschauer nicht lange anhalten. Umgehend wurden Erinnerungen an das Heimspiel vom 6. September dieses Jahres wach. Da hatten die Blauen nach einer guten halben Stunde gegen die Hofer Bayern ebenfalls schon mit 3:0 geführt, um sich am Ende mit einem 3:3 begnügen zu müssen. Es war in dieser Saison bislang der einzige WFV-Ausrutscher auf der Sepp-Endres-Sportanlage. „Wir haben das Hof-Spiel damals gut aufgearbeitet – und die richtigen Schlüsse aus dieser Erfahrung gezogen. Deshalb hatte ich heute keine Bedenken“, sagte WFV-Coach Marc Reitmaier nach dem 5:1-Sieg.
Verunsicherte Oberpfälzer
Und tatsächlich: Gegen zu Beginn zwar aggressive, aber schnell verunsicherte Oberpfälzer durfte auch der letzte Fan noch im ersten Durchgang durchatmen. Während die Hofer im September kurz vor der Pause zum 1:3-Anschlusstreffer kamen, legte der WFV diesmal noch vor dem Seitenwechsel den vierten Treffer nach. Cristian Alexandru Dan, der schon Schömigs Treffer zum 3:0 vorbereitet hatte, verwandelte ein Fries-Zuspiel selbst (42.). Mit „Nur noch sechs, nur noch sechs“-Rufen verabschiedeten die begeisterten Anhänger ihre Mannschaft in die Kabine.
Stabile Defensive
Doch der höchste Saisonsieg – ein 6:1 im Hinspiel gegen den nächsten WFV-Auswärtsgegner Gebenbach – wurde nicht erreicht oder überboten, womit bei den Zellerauern natürlich trotzdem alle gut leben konnten, nicht zuletzt der Trainer: „Eine Viertelstunde haben wir gebraucht, um ins Spiel zu finden. Doch dann haben wir es über weite Strecken richtig gut gemacht.“ In der zweiten Hälfte musste sich Reitmaier eher auf die Defensive bezogen haben, die praktisch nichts zugelassen hatte. Der Weidener Ehrentreffer durch den eingewechselten Martin Polom passierte unter gütiger Mithilfe des sonst so souveränen WFV-Keeper André Koob (79.
). Auch der einzige Treffer der Zellerauer im zweiten Abschnitt wäre vermutlich nicht gefallen, wenn SpVgg-Innenverteidiger Florian Ruppert einen Schuss von Marc Hänschke nicht unhaltbar zum 5:0 ins Tor gelenkt hätte (76.).
Unzufriedener Gäste-Trainer
„Ich bin wirklich unzufrieden“, erklärte ein sichtlich bedienter Gäste-Trainer Stefan Fink: „15 Minuten haben wir gut mitgespielt und sind nach den ersten Gegentreffern auseinandergefallen. Das muss man anders annehmen und einfach mehr beißen. Das wir in Würzburg so enden, das habe ich mir nach unseren guten Trainings nicht erwartet.“ Tristesse bei Weiden also, Jubel hingegen beim WFV: Ein Grund, um ausgiebig zu Feiern? „Die Jungs sollen jeden Sieg genießen und auch feiern. Ab Montag erwarte ich allerdings, dass wir konzentriert auf das nächste Spiel hinarbeiten“, erklärt Reitmaier. Die noch immer nicht beantwortete Frage nach einem neuen Saisonziel beim WFV: sie erübrigt sich mittlerweile.
Die Statistik des Spiels
Würzburg: Koob – Schömig, Lorenz (64. Drösler), Hänschke, Ganzinger – Istrefi, Droszcz (69. Müller) – Michel (78. Obrusnik), Fries, Hofmann – Dan.
Weiden: Forster – Scherm, Rupprecht, Bächer, Graml – Graf, Reich – Lang (80. Zeitler), Rodler, Hegenbart (77. Polom) – Werner (33. Busch).
Schiedsrichter: Potemkin (Kronach).
Zuschauer: 371.
Tore: 1:0 Tim Lorenz (15.), 2:0 Dennie Michel (25.), 3:0 Benjamin Schömig (27.), 4:0 Cristian Alexandru Dan (42.), 5:0 Florian Rupprecht (76., Eigentor), 5:1 Martin Polom (79.).