Bei den bayerischen Leichtathletik-Meisterschaften im geschichtsträchtigen Augsburger Rosenau-Stadion versammelten sich insgesamt 798 Sportler in den Wettkampfklassen der der Aktiven, U 20 und U 18 aus 162 Vereinen.
Aus Würzburg nahmen drei Athleten vom LAZ Kreis Würzburg teil. Sprinter Jonas Wohlfart, der für die DJK Rimpar startet, wollte beim Blick in die Meldeliste nach eigenen Aussage „erst mal den Vorlauf überstehen“ . Seinen Vorlauf über 100 Meter beendete er mit erneut neuer Saisonbestleistung in 10,88 Sekunden auf dem zweiten Platz. Damit erreichte der wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl für medizinische Chemie der Uni Würzburg über die Zeitregel das Halbfinale als Zweitbester.
Mit einer weiteren Steigerung verbesserte er im Zwischenlauf seine Jahresbestleistung auf 10,83 Sekunden und kam zeitgleich mit dem Zweiten als Dritter ins Ziel. Bezwungen wurde er im Vorlauf und im Zwischenlauf jeweils von Alexander Schmidt (LAC Quelle Fürth).
Vor dem Finale war dann knisternde Spannung zu spüren, denn die Favoritenbürde für den 23-jährigen Schmidt war sehr groß. So kam er wie in den Läufen zuvor wiederum explosiv aus dem Startblock und übernahm auch gleich die Führung. In der zweiten Rennhälfte aber schaltete der 26-jährige Jonas Wohlfart den Turbo, auf der Ziellinie kam es zum Fotofinish. Nach Auswertung des Zielfotos wurde Wohlfart in 10,83 als Sieger des 100-Meter-Finales und als bayerischer Meister 2019 ausgerufen. Zeitgleich belegte der an diesem Tag zum ersten Mal bezwungene Schmidt Platz zwei.
Am zweiten Tag über die 200-Meter-Strecke hatte sich Jonas Wohlfart dem Europameisterschaftsteilnehmer 2018, Maximilian Entholzner (LG Passau), sowie dem EM- und Diamond-League-2018-Starter Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth) zu stellen. Den Vorlauf gewann der Passauer in 21,19 Sekunden vor dem Würzburger, der mit 21,93 Sekunden nach den Vorläufen auf dem dritten Platz rangierte. Der Endlauf brachte dann auch in der Reihenfolge Maximilian Entholzner (21,06), Patrick Schneider (21,61), Jonas Wohlfart (21,81) keine Veränderung mehr.
Mit Gold über 100 Meter und Bronze über 200 Meter war der Würzburger der einzige Sprinter, der an diesem Tag zwei Medaillen mit nach Hause nahm. In Rimpar und im LAZ-Lager freute man sich nach vielen bayerischen Meistertiteln im Sprint und in den Staffeln – unter anderem von Annika Hohnheiser bei den Frauen und Christian Schneider bei den Junioren – über den ersten Titel von Jonas Wohlfart bei den Männern. Ein Sprichwort besagt: „Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist.“ Dies bestätigte Wohlfart tags darauf mit den Worten: „Dies waren definitiv meine letzten Rennen. Es war ein tolles Wochenende.“
U-20-Athlet Matthias Hofmann vom LAZ erwischte über 200 Meter einen ordentlichen Vorlauf in 22,68 Sekunden, konnte diese Zeit im Endlauf jedoch nicht bestätigen und wurde in 23,45 Sekunden Siebter. Die Stadionrunde über 400 Meter legte er in 51,78 Sekunden zurück und wurde als Achter notiert.
Stabhochspringer Lafuente Vierter
Die Höchberger Stabhochsprungtradition unter Trainer Freddy Schlund setzte der Spanier Alberto Lafuente mit dem vierten Platz und der sehr guten übersprungenen Höhe von 4,50 Meter fort.
Zudem tauchten in den Ergebnislisten die Namen ehemals für das LAZ Kreis Würzburg aktiver Athleten auf. Der Günterslebener Diskuswerfer Markus Schwerdtfeger erfüllte mit 55,49 Meter die DM-Norm. Damit verbesserte er seine bisherige Bestleistung von 53,82 Meter beträchtlich und belegte Rang zwei für die LG Augsburg. Ebenfalls Zweiter wurde Hochspringer Manuel Marko mit übersprungenen 2,06 Metern. Der für den MTV Ingolstadt startende Günterslebener hatte bereits im Mai in Wolnzach 2,12 Meter erzielt und ist aller Voraussicht nach ebenfalls bei den deutschen Meisterschaften am ersten August-Wochenende im Berliner Olympiastadion am Start. (oha)