Am Sonntag war er mal wieder zu Besuch in der alten sportlichen Heimat: Beim Vorbereitungsturnier von Handball-Zweitligist DJK Rimpar Wölfe traf Jan Schäffer seine früheren Teamkameraden. Der Kreisläufer, der sechseinhalb Jahre lang für die Wölfe auflief, ist in der Winterpause zum Bundesligisten HC Erlangen abgewandert. „Der spontane Wechsel war sicher blöd für Rimpar“, räumt Schäffer rückblickend ein. Für ihn sei der Schritt „definitiv“ dennoch der richtige gewesen. Wie es ihm in Erlangen geht? „Mega gut!“
Dabei verlief der Anfang für ihn bei seinem Ausbildungsverein alles andere als optimal. Kaum hatte die Rückrunde begonnen, verletzte sich Schäffer an der Schulter. Zwei Monate Zwangspause. Doch auf das Tief folgten im Mai gleich zwei Höhepunkte: „Erst das Unentschieden gegen die Rhein Neckar Löwen, dann der Heimsieg über Magdeburg.“ Und der gebürtige Nürnberger war plötzlich voll in der Verantwortung, nachdem auch Erlangens erster Kreisläufer Jonas Thümmler ausgefallen war. Sein Trainer Adalsteinn Eyjolfsson habe auf ihn gebaut und ihm „von Anfang an das Gefühl gegeben, ein vollwertiges Mitglied der Mannschaft zu sein, obwohl ich neu war und aus der zweiten Liga kam“.
Mehr Körperlichkeit in Liga eins
Den größten Unterschied zwischen Ober- und Unterhaus sieht der 28-Jährige in der Körperlichkeit: „In der ersten Liga wird der Fokus auf Athletik und Individualität gelegt.“ So bringe er selbst zwar nach wie vor knapp 105 Kilo auf die Waage, habe aber drei bis vier Prozent Körperfett abgebaut. Und natürlich sei in der Beletage alles professioneller – „von der medizinischen Abteilung bis zur Ausstattung des Mannschaftbusses“.
Nach der anstrengenden Vorbereitung freut sich Schäffer, der inzwischen sein Maschinenbau-Masterstudium abgeschlossen hat, nun nach dem Pokalwochenende vor allem auf den Saisonstart am 2. September in Gummersbach. Und hofft, dass er im Konkurrenzkampf mit drei anderen Kreisläufern möglichst viele Spielanteile bekommt. Sein Handballerleben wird dann das eines Vollprofis sein, wenngleich er im Oktober auch seine Promotion an der Uni Erlangen in Zusammenarbeit mit HC-Hauptsponsor Heitec beginnt.