Sein Name lässt die Würzburger Basketball-Fans noch immer mit der Zunge schnalzen. Gerade einmal vier Monate hatte Ivo Naki von Januar bis April 1998 in Würzburg gespielt, dank ihm wurde es aber eine der Hochzeiten der Würzburger Korbjäger: Angeführt vom stets abgezockt aufspielenden Kroaten stieg die damalige DJK s. Oliver ungeschlagen in die erste Liga auf, mit über 33 Punkten pro Partie war Naki maßgeblich daran beteiligt. Unvergessen auch sein Debüt im DJK-Dress, als Naki im Pokal-Achtelfinale gegen den damaligen Erstligisten Bayreuth 46 Punkte markierte – die letzten drei mit einem Wurf von der Mittellinie mit der Schluss-Sirene.
Jetzt kehrt der 41-Jährige in die Domstadt zurück. Seine Mission diesmal: Den in die Viertklassigkeit abgestürzten Basketball als Cheftrainer mittelfristig in die ProA, das Unterhaus der Basketball-Bundesliga, führen. „Seine Zielstrebigkeit, seine internationale Erfahrung und vor allem seine persönliche Ausstrahlung waren ausschlaggebende Kriterien für seine Verpflichtung“, sagt Klaus Heuberger, einer der beiden Baskets-Gesellschafter, die in Würzburg dauerhaft profesionelle Strukturen schaffen wollen (wir berichteten). „Ivo Naki und wir haben die gleichen Ziele und wollen mit einer gesunden Mischung aus einheimischen Spielern und Profis in die Pro A gelangen“, so Heuberger weiter. Damit stach Naki einen nicht minder prominenten Kandidaten um den Trainer-Posten aus: Nach Informationen dieser Zeitung war der langjährige Bundesliga-Korbjäger Derrick Taylor, als Spieler 2005 mit Bamberg deutscher Meister, ebenfalls Anwärter auf den Trainer-Stuhl. „Ivo Naki war unser Wunschkandidat. Wir freuen uns, dass er sich für Würzburg entschieden hat“, so Baskets-Geschäftsführer Jochen Bähr.
Seit Ende seiner aktiven Karriere betreibt Ivo Nakic in seiner kroatischen Heimat in Rijeka eine Basketball-Schule, in Würzburg erhält er nun einen Zwei-Jahres-Vertrag. Mitte August wird er, begleitet von seiner Familie, seine Arbeit in der Domstadt aufnehmen. „Ich bin überzeugt, mittelfristig an frühere Würzburger Erfolge anknüpfen zu können“, so Naki in einer ersten Stellungnahme. Neben der Betreuung der ersten Mannschaft wird sich Naki um die individuelle Ausbildung der Nachwuchsspieler kümmern und für die Talentsichtung verantwortlich sein.
Kooperation mit der TG Würzburg
Als eine der ersten Aufgaben wartet auf Naki aber die Zusammenstellung des künftigen Regionalliga-Kaders. Neben der Verpflichtung von drei Profis kann er bei der Planung auch auf Spieler der TG Würzburg zurückgreifen, die sich mit dem SCH Würzburg Baskets über eine weitgehende Zusammenarbeit geeinigt hat. „Alle Würzburger Vereine haben nun ihre Zusage zur Unterstützung des Projektes gegeben“, freut sich Bähr.