Als Zita Funkenhauser 13 Jahre alt war, stand sie vor einer ungewissen Zukunft. Als gebürtige Rumänin kam sie nach Deutschland, war in ihrem Geburtsland allerdings schon Fecht-Meisterin geworden. So meldete ihr Vater Laszlo Zita und ihre Schwester Hedwig beim FC Tauberbischofsheim an.
Für seine beiden Töchter sollte dies der Startschuss zu erfolgreichen Laufbahnen sein: Während Hedwig deutsche Einzel-Meisterin im Degenfechten wurde und Silber mit der Mannschaft bei den Weltmeisterschaften holte, errang Zita gleich vier Olympia-Medaillen im Florettfechten. 1984 gab's Gold mit der Mannschaft in Los Angeles – es folgten Gold mit dem Team und Einzel-Bronze vier Jahre später in Seoul sowie Silber mit der Florett-Mannschaft in Barcelona (1992).
Neben ihren sportlichen Aktivitäten studierte sie Zahnmedizin und erhielt 1994 den Doktortitel. Zita Funkenhauser ist mit dem ehemaligen Weltklasse-Fechter Matthias Behr verheiratet, Mutter von zwei Töchtern (Greta und Leandra, beide 23) und lebt in Tauberbischofsheim, wo sie eine eigene Praxis betreibt.
Zita Funkenhauser: Ein wohltemperierter Glückszustand.
Funkenhauser: Die langsamen und bedachten Bewegungen beim Yoga tun mir gut. Höchstgeschwindigkeit lockt nur noch Badminton aus mir heraus, wohl wissend, wie weh alles danach tut.
Funkenhauser: Im meinem kleinen Mikrokosmos die alltäglichen Gedanken einer Mutter, Tochter und Ehefrau. In der großen Welt natürlich die Frage: Können die vielen Konflikte dieser Erde friedlich gelöst werden? Unser Klima - ein winzig kleines Molekül, Kohlendioxid. Aber seine Wirkung ist gewaltig. Weltweit belastet die Menschheit die Atmosphäre mit Milliarden von Tonnen CO2. Ist der Klimawandel noch umkehrbar?
Funkenhauser: Nochmals aus dem Vollen schöpfen! Feiern, ohne wirklich müde zu werden, Sport treiben und nur den herrlichen Muskelkater spüren. Zu glauben, das Leben endet nie!
Funkenhauser: Am Alter schätze ich, dass ich nichts mehr hinterherjagen muss und einfach dankbar sein kann für das, was ich im Leben bislang schon bekommen habe.
Funkenhauser: Obwohl ich gerne reise, habe ich dazu keine Vorstellung und keine Wünsche, denn ich bin mit dem Hier und Jetzt sehr, sehr zufrieden und glücklich!
Funkenhauser: Mein Zuhause.
Funkenhauser: Wenn die Sehnsucht größer ist als die Angst, wird Mut geboren!
Funkenhauser: Disziplin - und dass nicht die Talentiertesten am Ziel ankommen, sondern die mit dem größten Durchhaltevermögen.
Funkenhauser: Die ewige auch irgendwie unlösbare Geschichte der Gleichberechtigung.
Funkenhauser: Meine Familie.
Funkenhauser: Mein Karriereende begann mit der Eröffnung meiner Zahnarztpraxis und der gleichzeitigen Schwangerschaft mit meinen Zwillingen. So trat dieses Gefühl, es sei etwas zu Ende, in den Hintergrund, denn es begann so viel aufregend Neues.
Funkenhauser: Zuerst dachte ich, die ersten Augenblicke nach der Geburt meiner Kinder, aber diese Momente sind immer noch sehr lebendig in mir. Vielmehr würde ich gerne den Gewinn mancher meiner olympischer Medaillen noch einmal erleben sowie diese Minuten und Stunden danach achtsamer wahrnehmen. So oft werde ich danach gefragt und ehrlich: So wirklich erinnern kann ich mich nicht daran.
Funkenhauser: Den einen oder anderen Gefühlsausbruch nach Fehlentscheidungen eines Kampfrichters..., denn heute weiß ich: es ist NUR Sport.
Funkenhauser: Ich glaube, ich wäre immer Sportlerin geworden. Wenn nicht im Fechten, dann in der Leichtathletik - oder was der Zufall sonst mir zugedacht hätte.
Funkenhauser: Ich bewundere viele für ihre herausragenden Leistungen. Und wenn sie dabei natürlich bleiben, dann noch viel mehr.
Funkenhauser: Das Verlassen meiner damaligen Heimat Siebenbürgen nach Deutschland. Ich wusste selbstverständlich mit 13 Jahren noch nicht, was mich erwartet.
Funkenhauser: Wenn ich ganz ehrlich bin, gerne nach der Pfeife meiner Zwillinge und meiner Eltern. Mein Mann pfeift zwar auch gerne, aber nur zur Musik.
Funkenhauser: Über die vielen Späße meines Mannes, denn Lachen ist gesund und wichtig.
Funkenhauser: Menschen mit einer vorgefertigten Meinung, die jeglichen Argumenten trotzen.
Funkenhauser: Kinder, für ihre wunderbare Unbekümmertheit und ihre kindliche Neugier.
Funkenhauser: Ein sonniger Tag in der Natur, wenn es riecht und duftet, die Schmetterlinge flattern und die Blumen in allen Farben blühen – am liebsten pink.
Funkenhauser: … dass etwas zu Ende ist und es aber noch nicht zu Ende sein sollte.
Funkenhauser: Noch mehr im Augenblick zu leben, einfach die Gedanken an Morgen weglassen.
Funkenhauser: Noch viel reisen, um Neues kennenzulernen.
Funkenhauser: … dass die Zeit stillsteht und ich das Jetzt und Heute einfrieren kann.
Funkenhauser: Es gibt ein Leben nach dem Sport und dieses ist sogar länger! Sport ist eine wunderschöne Nebensache, in der man viele Siege feiern kann - aber auch Niederlagen gehören dazu.