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TAUBERBISCHOFSHEIM
Im Fechtzentrum beginnen die Untersuchungen
Carolin Münzel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:15 Uhr

Eine unabhängige Untersuchungskommission hat am Dienstag ihre Arbeit beim Fecht-Club Tauberbischofsheim aufgenommen. Sie soll Vorwürfe bezüglich möglicher sexueller Übergriffe eines Trainers auf Athletinnen sowie die angebliche Vertuschung dieses Verhaltens durch den damaligen Internatsleiter untersuchen. An der Spitze der Task Force steht der Rechtsanwalt Sebastian Warken, der in Tauberbischofsheim lebt und mit Nina Bruckner, die ebenfalls der Kommission angehört, eine Kanzlei in Wertheim betreibt.

Das Team, das herausfinden soll, was an den Vorwürfen der sexuellen Belästigung und Vertuschung dran ist, wird durch Monica Wüllner, Dirk Meckelholt und Theresia Mursa verstärkt. Die Volljuristin Wüllner war Wasserspringerin und später als zweite Vorsitzende der Deutschen Sportjugend intensiv mit dem Thema „Sexualisierte Gewalt im Sport“ beschäftigt. Beruflich ist sie als Gewerkschaftssekretärin der IG Metall in Esslingen tätig. Meckelholt ist Oberst der Bundeswehr und Diplom-Pädagoge. Er ist Referatsleiter im Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr in Köln. Mursa arbeitet seit über zehn Jahren ehrenamtlich für eine Opferschutzorganisation im Neckar-Odenwald-Kreis und soll der Task Force helfen, die Opfer-Perspektive einzunehmen.

„Wir wollen den Sachverhalt klären, keine rechtliche Wertung vornehmen“, erklärte Warken bei einer Pressekonferenz im Fechtzentrum Tauberbischofsheim. Das heißt, sein Team will versuchen, durch Gespräche Licht ins Dunkel zu bringen: „Wir ermitteln nicht gegen jemanden und wir klagen niemanden an. Wir suchen nur nach Informationen.“ Ob etwas – und wenn ja, was – aus den Hinweisen gemacht wird, entscheidet der Fecht-Club. „Wir wollen herausfinden, ob es Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten beim Umgang mit Sportlern gibt und ob Führungsverantwortliche Beschwerden nicht nachgegangen sind oder sie gar geduldet, gedeckt und vertuscht haben. Ziel der Untersuchungskommission ist es, alle im Raum stehenden Vorwürfe rückhaltlos und ergebnisoffen aufzuklären“, so Warken.

Über eine anonyme Telefon-Hotline können sich ab Mittwoch, 19. April 2017 Personen, die in der Sache Hinweise geben können, oder etwaige weitere Opfer unter der Tel. (0 93 42) 93 54 94 9 an die Untersuchungskommission wenden. Die Anrufe werden vertraulich behandelt.

 
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