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FUßBALL: STADTMEISTERSCHAFT
Igor Mikic schießt Lengfeld zum Titel
So sehen Sieger aus: Die Spieler des TSV Lengfeld bejubeln den Titelgewinn.
Foto: Alexander Rausch | So sehen Sieger aus: Die Spieler des TSV Lengfeld bejubeln den Titelgewinn.
Carolin Münzel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:34 Uhr

Der TSV Lengfeld hat die 37. Würzburger Fußball-Stadtmeisterschaft gewonnen. Im Finale setzte sich das Team von Michael Hochrein am Sonntagabend in der s.Oliver Arena nach Neunmeter-Schießen mit 6:5 (2:2, 2:2) gegen die U 23 des gastgebenden FC Würzburger Kickers durch.

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Dabei hatten die Rothosen stark begonnen. Es war noch keine Minute gespielt, da schob Ioannis Kiakos den Ball schon zum 1:0 über die Linie. Landesliga-Aufsteiger Lengfeld wirkte zunächst verdutzt, sammelte sich dann aber schnell und stellte sich den agilen Kickers entgegen. TSV-Keeper Marvin Nicklaus verhinderte in der achten Minute eine höhere Führung der Roten. Seine Mannen konnten sich vor dem gegnerischen Gehäuse allerdings nicht durchsetzen. Im Gegensatz zu den Kickers. Etwa fünf Minuten vor Abpfiff traf erneut Kiakos ins Eck.

Antwort von Artem Magel

Lengfeld steckte nicht auf. Antwortete stattdessen mit einem Treffer von Artem Magel – 1:2. Und noch gut vier Minuten auf der Uhr. Nicklaus parierte erneut souverän, diesmal gegen Louis Reinhart. Doch war es immer wieder der stark aufspielende Kiakos, der den Stadtteilklub, der als Turnierziel die Halbfinalteilnahme angegeben hatte, unter Druck setzte. Eine Minute vor Schluss hatte Kevin Markert den Ausgleich auf dem Fuß – vergab jedoch zunächst, um dann doch zum 2:2 einzuschieben.

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So ging auch das Finalspiel in die fünfminütige Verlängerung, die torlos endete und somit zum entscheidenden Neunmeter-Schießen führte. Nachdem Kickers Keeper Jan Nirsberger einen Schuss von Niko Pfaffendorf pariert und Moritz Lotzen und Ioannis Kiakos für die Roten verschossen hatten, sicherte Torjäger Igor Mikic mit seinem verwandelten Neunmeter den Lengfeldern den Titel. Für Lengfelds Sportleiter Rene Gramm war zuvor die Freude über den Einzug ins Finale getrübt gewesen, nachdem sich Alexander Grod beim wenig spannenden Halbfinale, das mit einem 5:0-Sieg gegen den SV Heidingsfeld endete, verletzt hatte.

Ausgleich in letzter Sekunde

Verletzte hatte Coach Marc Reitmaier vom Würzburger FV zwar nicht zu beklagen, aber seinen Traum von der Titelverteidigung hatte er bereits im Viertelfinale nach der Niederlage gegen die U 23 des FC Würzburger Kickers aufgeben müssen.

Das Team von Trainer Christian Demirtas, der momentan mit der ersten Mannschaft der Rothosen im Trainingslager weilt und deshalb von Dennis Schmitt vertreten wurde, revanchierte sich mit einem 4:2-Sieg im Neunmeterschießen für die Finalniederlage im vergangenen Jahr. Zuvor hatte Dennie Michel den auf dem Feld dominanten WFV in der Nachspielzeit in Führung gebracht, Alban Peci aber sieben Sekunden vor Abpfiff den 1:1-Ausgleich erzielt.

Taktischer Kniff

Dem Remis war ein taktischer Kniff Schmitts vorausgegangen. Eine halbe Minute vor Spielende hatte er Torwart Jan Nirsberger aus- und dafür einen weiteren Feldspieler eingewechselt. Mit voller Power warfen sich die Kickers – angetrieben von ihren Fans – in den letzten Angriff und schafften so den Sprung ins Neunmeterschießen. Bei diesem zeigte gleich beim ersten Schuss Wojtek Droszcz Nerven und schoss den Ball knapp über die Latte.

Nachdem es ihm Benjamin Schömig gleichgetan hatte, war das Turnier für die Blauen gelaufen, auch wenn sie hernach noch einmal antreten und mit dem TSV Rottenbauer um den fünften Platz kämpfen mussten. „Wir wollten den Titel verteidigen. Das haben wir nicht geschafft. Deshalb sind wir enttäuscht“, sagte WFV-Coach Marc Reitmaier, der sein Team als das überlegene gesehen hatte und mit dem Auftritt seiner Jungs zufrieden war. Schmitt wollte den Grund für den Erfolg seiner Mannschaft nicht alleine in der Auswechslung des Torwarts begründet sehen. „Das Wichtigste war, dass wir bis zum Ende daran geglaubt haben, dass ein Weiterkommen möglich ist“, sagte der Rothosen-Trainer.

Unschöne Szenen gab es nach dem Vorrunden-Spiel zwischen dem SV Oberdürrbach und dem SC Lindleinsmühle.
Foto: Alexander Rausch | Unschöne Szenen gab es nach dem Vorrunden-Spiel zwischen dem SV Oberdürrbach und dem SC Lindleinsmühle.

Starke Eisenbahner

Im Halbfinale traf sein Team dann auf den ETSV Würzburg, der als Bester der Gruppe A bis dahin ein sehr gutes Turnier bestritten hatte und sich in seinem Viertelfinale ebenfalls im Neunmeterschießen gegen die SB DJK Würzburg durchgesetzt hatte.

Den jungen Rothosen hatten die Eisenbahner allerdings kaum etwas entgegenzusetzen. Gleich die erste Chance des Spiels nutzte Lukas Imgrund zum 1:0, und Louis Reinhart erhöhte umgehend auf 2:0. Zwar gelang zwischenzeitlich durch Marco Konrad der Anschlusstreffer zum 1:2, letztlich musste sich das Team von Trainer Johannes Wegmann aber den wesentlich abgezockteren Kickers mit 1:3 geschlagen geben.

Verdienter dritter Platz

In der Partie um Platz drei hielt der Kreisliga-Aufsteiger lange und gut mit Ligakonkurrent und Bezirksliga-Absteiger Heidingsfeld mit, zwang diesen erst in die Verlängerung und dann ins Neunmeterschießen. Mit einem 7:6 sicherte sich der ETSV somit den verdienten dritten Platz.

Zuvor hatte Jens Müller seine Farben schnell mit 1:0 in Führung gebracht. Doch fast umgehend glich Heidingsfelds Alexander Kraus zum 1:1 aus. Sieben Minuten vor Schluss zog dieser dann noch einmal souverän ab und verwandelte zum 2:1. Doch die Führung sollte nicht lange währen. Ebenfalls postwendend besorgte Moritz Wagenhäuser das 2:2. Beinahe schien die Partie entschieden, als Bissai Bi Batoum mit dem 180. Treffer des Turniers das 3:2 erzielte, doch Sekunden vor dem Abpfiff rettete Stefan Pfautsch das Team mit dem Adler im Wappen mit seinem Treffer zum 3:3 in die Verlängerung.

Die endete torlos. So mussten die Blauen es im Neunmeterschießen richten.

Wenig Stimmung auf den Rängen

Auf den meist spärlich besetzten Rängen – rund 1500 Zuschauer hatten sich an beiden Tagen auf den Weg in die s.Oliver Arena gemacht - war es während der Stadtmeisterschaft friedlich zugegangen. Einziger Aufreger waren zwei Schmähbanner mit der Aufschrift „Blaue Schweine“ und „Grüne Schweine“, die die Kickers-Fans während der Viertelfinalbegegnung ihrer U 23 mit dem WFV aufgehängt hatten. Die Partie musste unterbrochen werden, bis die Plakate abgehängt waren. Allerdings waren die Rothosen-Anhänger auch die Einzigen, die ihre Teams – inklusive ihre U 8 beim Einlagespiel gegen die Zellerauer – kontinuierlich und lauthals anfeuerten, während es ansonsten in der Halle zumeist recht ruhig zuging.

Torschütze Alban Peci (links) von der U 23 des FC Würzburger Kickers im Zweikampf mit WFV-Akteur David Drösler.
Foto: Alexander Rausch | Torschütze Alban Peci (links) von der U 23 des FC Würzburger Kickers im Zweikampf mit WFV-Akteur David Drösler.
 
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Kommentare
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  • A. D.
    Mit solchen Bannern, Schmierereien und Sachbeschädigungen fragt man sich wer die Schweine sind.l
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  • M. F.
    Schön zu sehen, daß hier auch unterklassige Vereine die Stadtmeisterschaft
    gewinnen können!
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  • W. M.
    „Landesliga“ kann man im Amateurbereich nicht als „unterklassig“ bezeichnen. grinsen)
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  • C. I.
    Interessiert das jemanden?
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  • W. M.
    Neid muss man sich verdienen. Danke dafür.
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  • W. M.
    Yaman. Verdient und ungeschlagen Würzburger Hallenfußball-Stadtmeister 2018. TSV Lengfeld. Gute Besserung Alex Grod.
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