Ihre Zusammenarbeit bei den Würzburger Kickers war nur von kurzer Dauer. In der Endphase der Zweitliga-Saison 2016/17 holte Chefcoach Bernd Hollerbach quasi über Nacht einen alten Bekannten in sein Trainerteam: Martin Pieckenhagen, ehemaliger Bundesliga-Torwart und Teamkamerad von Hollerbach beim Hamburger SV. Die detaillierte Aufgabe Pieckenhagens wurde damals nicht wirklich mitgeteilt. Seine Erfahrung sollte er im Abstiegskampf für die letzten beiden Spieltage einbringen. „Ich weiß, dass ich mich voll und ganz auf ihn verlassen kann“, sagte Hollerbach damals über seinen Freund. Helfen konnte Pieckenhagen den Kickers an den letzten beiden Spieltagen freilich auch nicht mehr. Die Geschichte ist bekannt: Die Rothosen stiegen ab.
Nun hat Pieckenhagen wieder einen Job im Fußball-Geschäft. Der 47-Jährige ist seit dem Wochenende Sportvorstand bei Drittligist Hansa Rostock. Und als solcher bereits auf Trainersuche. Der Klub von der Ostsee hatte sich in der vergangenen Woche von Chefcoach Pavel Dotchev getrennt. Was liegt da näher als die Vermutung, dass Pieckenhagen einmal bei seinem alten Kumpel Hollerbach in Würzburg angeklopft hat? „Er ist auf dem Markt und ein Kandidat von vielen“, sagte Pieckenhagen laut lokaler Medien auf Hollerbach angesprochen. Eine Aussage, die vermuten lässt, dass durchaus etwas dran sein könnte am Hansa-Interesse an Hollerbach. Zuletzt wurden Magdeburgs Ex-Coach Jens Härtel und der einstige Bundesliga-Trainer Thomas Doll auch als Kandidaten für den Posten beim Tabellenachten genannt.
Gegen ein Hollerbach-Engagement in Rostock könnte freilich der noch laufende gut dotierte Trainervertrag beim Hamburger SV sprechen. Dort war der gebürtige Würzburger im Frühjahr nach nur sieben Wochen im Amt freigestellt worden. Sollte Hollerbach in Rostock anheuern, müsste er wohl deutliche Gehaltseinbußen hinnehmen. Laut Hamburger „Abendblatt“ kassiert Hollerbach derzeit neben dem Grundgehalt zusätzlich eine Prämie von 45 000 Euro pro HSV-Sieg.