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Handball: DHB-Pokalturnier
Hochkarätiger Pokalhandball in Rimpar
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 22.08.2022 16:41 Uhr

Ein letztes und ein erstes Mal steht für die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe an diesem Pokal-Wochenende an. Vorerst letztmals werden sie in der „Hölle Nord“, auflaufen, bevor sie mit Start der neuen Zweitliga-Saison Ende August für ihre Heimspiele bekanntlich in die s.Oliver Arena umziehen. Und erstmals in einem Pflichtspiel wird ihr neuer Cheftrainer Matthias Obinger an der Seitenlinie stehen und die Verantwortung tragen. „Ich freue mich sehr auf meine Aufgabe“, sagt der 35-Jährige. „Und besonders auch darauf, dass sie im Wohnzimmer der Wölfe beginnt.“

Aufrund des neuen Modus' in der Ausspielung des Deutschen Handballpokals treten an zwei Tagen bundesweit in 16 Hallen je vier Mannschaften aus den ersten drei Ligen gegeneinander an. Nur der Turniersieger zieht ins Achtelfinale ein. Heimrecht haben jeweils die Teams aus Lostopf zwei, die Zweitligisten der Ränge eins bis 16. Also auch die Wölfe, die ein hochkarätig besetztes Turnier ausrichten dürfen.

Ihnen selbst hat die Auslosung ein denkbar schweres Los beschert: Sie treffen im Halbfinale am Samstag auf den Bundesliga-Traditionsklub Frisch Auf Göppingen. Im anderen Duell um den Einzug ins Endspiel am Sonntag stehen sich Erstliga-Absteiger SG BBM Bietigheim, Tabellenletzter der vergangenen Saison, und der TV Hochdorf, Dritter der Dritten Liga Süd, gegenüber.

Das letzte Aufeinandertreffen der Rimparer mit den Göppingern liegt erst knapp sieben Monate zurück. Während der Winterpause gastierten die Schwaben im Januar für ein Benefizspiel in Würzburg. Die Wölfe unterlagen damals mit 27:32, boten Frisch Auf jedoch lange Zeit Paroli. Allerdings reisten die Gäste seinerzeit ohne ihre Nationalspieler an, die bei der WM in Katar weilten.

Was beiden Mannschaften außer den Vereinsfarben grün/weiß gemein ist: Sie waren in der zurückliegenden Spielzeit die großen Überraschungen in ihren Ligen. Beide beendeten die Saison auf Platz fünf; Göppingen qualifizierte sich damit nach zwei Jahren Abstinenz wieder für den Europapokal.

Für die neue Saison hat sich der vom Schweden Magnus Andersson trainierte Altmeister nochmals verstärkt. Zwar zählen die Urgesteine Christian Schöne und Dragos Oprea ebenso zu den Abgängen wie Torhüter Nikola Marinovic und die Kreisläufer Evgeni Pevnov und Bojan Beljanski, dafür verpflichtete der Verein hochkarätigen Ersatz.

Erfahrung von 612 Länderspielen

Spektakulärster Neuzugang ist Rückraumwerfer Lars Kaufmann, der von der SG Flensburg-Handewitt ebenso nach Göppingen zurückkehrte wie Torwart Bastian Rutschmann von den Rhein-Neckar Löwen. Mit Kaufmann, dem Serben Zarko Sesum und Daniel Fontaine ist Frisch Auf im linken Rückraum herausragen besetzt. Auch auf Halbrechts hat der Klub mit Felix Lobedank und dem derzeit noch angeschlagenen Franzosen Kevynn Nyokas starke Kräfte in seinen Reihen. Und im Rückraum Mitte führen nach wie vor die Nationalspieler Tim Kneule und Michael Kraus Regie.

Für die Außenpositionen kamen Linkshänder Marco Rentschler aus Bietigheim und Andreas Berg, ebenso Schwede wie der neue Kreisläufer Niclas Barud, der sich unter der Woche allerdings verletzte und mehrere Wochen ausfallen wird. Insgesamt verfügt Frisch Auf über elf Akteure im 17-köpfigen Kader, die zusammen 612 Länderspiele absolviert haben. 15 der Profis bringen es auf insgesamt 2045 Bundesliga-Partien. Glasklar, wer Favorit im Pokalduell ist.

„Natürlich haben wir im besten Fall eine krasse Außenseiterchance“, sagt Obinger. „Frisch Auf ist so kurz vor dem Bundesligastart sicher nicht mehr in der Findungsphase, sondern wird den Ernstfall proben wollen. Aber auch für uns bietet das Spiel eine gute Möglichkeit, unter Wettkampfbedingungen den Status quo abzurufen, um zu sehen, wo wir stehen.“ Der Neu-Coach erwartet von seiner Mannschaft, dass sie vor allem taktisch das umsetzt, was sie in der vergangenen Woche intensiv trainiert hat: „Ich möchte gerne möglichst wenige Systemfehler mehr sehen.“

Verzichten muss Obinger, der noch in keiner einzigen Einheit mit seinem kompletten Kader arbeiten konnte, nach wie vor auf die Verletzten Patrick Schmidt, Tom Spieß und vielleicht auch auf dessen Zwillingsbruder Lars. Der 20-Jährige zog sich nach seiner Rückkehr mit der Bronzemedaille von der Junioren-WM in Brasilien eine Wadenzerrung im ersten Training mit den Wölfen zu. Sein Einsatz ist noch fraglich. Auch aufgrund der personellen Situation dürfte es für die Wölfe schwierig werden, die Göppinger ernsthaft in Gefahr zu bringen. „Aber punktuell ärgern wollen wir sie auf jeden Fall“, kündigt Obinger an.

 

DHB-Pokal, Hauptrunde, Viererturnier in Rimpar, Zeitplan:

Halbfinals am Samstag:
SG BBM Bietigheim – TV Hochdorf (17.30 Uhr)
DJK Rimpar Wölfe – Frisch Auf Göppingen (20 Uhr)

Finale am Sonntag um 15 Uhr

 
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