Die Voraussetzungen für eine spannende Partie waren gegeben: Bei bestem Spätsommerwetter begrüßten die Fußballer des TSV Uettingen, bei denen die Formkurve nach der Rückkehr zahlreicher Verletzter und drei Spielen ohne Niederlage zuletzt klar nach oben zeigte, mit der DJK Hain den gegenwärtigen Tabellendritten, der als einer der Anwärter auf die Meisterschaft gilt. Den Zuschauern bot sich dann allerdings ein sehr mäßiges Spiel mit wenigen Höhepunkten.
Die Gäste konnten dabei auf ihre angespannte Personalsituation verweisen: Es fehlten fünf Stammspieler, darunter Toptorschütze Patrick Badowski (zehn Saisontore) und Spielertrainer und Ex-Regionalligaspieler (Eintracht Frankfurt II) Markus Horr.
Chancenarme Partie
Entsprechend wenig war daher von der bis dato zweitbesten Offensive der Liga zu sehen: Die Hainer standen tief, überließen es dem Gegner das Spiel zu machen. Die Offensivbemühungen der Gäste beschränkten sich auf lange Bälle oder wenig zwingende Konter. Der TSV konnte die Vorgabe von Trainer Stephan Spanheimer, „selbst was fürs Spiel zu tun“, nicht umsetzen: Zwar hatte die Heimmannschaft mehr von der Partie, konnte aus ihrem Ballbesitz aber kein Kapital schlagen. Uettingen spielte zu umständlich, so blieben Chancen Mangelware. Lediglich aus der Distanz wurde der TSV in einigen Situationen gefährlich. In der 24. Minute dann der Höhepunkt der ersten Halbzeit: Erst setzte Sturmspitze Dominik Broll (vier Saisontore) einen wuchtigen Distanzschuss nur knapp übers Tor, anschließend konterte Hain gegen die aufgerückten Heimmannschaft. Den Abschluss von Gäste-Akteur Samed Tarac hatte Torhüter Marius Väth erst im Nachfassen.
In der Schlussphase der ersten Halbzeit wurde die DJK etwas mutiger. Umso überraschender die Führung für Uettingen kurz vor der Pause: Kapitän Manuel Scheller wurde mit einem hohen Ball aus dem Mittelfeld in den Gäste-Strafraum geschickt. Der Hainer Verteidiger Yannick Dies versuchte den Ball abzufangen, nahm dabei aber wohl seine Hand zu Hilfe. Der im Großen und Ganzen souveräne Unparteiische Frank Tallner entschied auf Strafstoß, TSV-Stürmer Lukas Weimer verwandelte sicher ins untere rechte Eck (43.). Es war der erste Saisontreffer für den Torjäger, der zuvor mit einem Muskelfaserriss länger ausgefallen war.
Spanheimer: "Verpasste Gelegenheit" für Uettingen
Der Tabellendritte zeigte sich unbeeindruckt vom Pausenrückstand und kam offensiver ausgerichtet aus der Kabine. Dies wurde in der 51. Minute mit dem Ausgleich belohnt: Ein zunächst wenig gefährlich aussehender Freistoß des Gästespielers Carsten Albrecht wurde lang und länger, Keeper Väth streckte sich vergeblich (51.). In der Folge plätscherte das Spiel vor sich hin, Offensivaktionen wurden von beiden Seiten wenig zielstrebig ausgespielt. In der 68. Minute dann die Führung für Hain: Uettingens Abwehr bekam den Ball nicht geklärt, dieser fiel Gäste-Akteur Aghon Jashari vor die Füße. Der quirlige Flügelspieler zog direkt ab, sein Schuss landete halbhoch rechts im Netz.
Die zaghafte Ansätze einer Schlussoffensive des TSV führten in der Folge nicht zu zwingenden Chancen. Wenn es gefährlich wurde, dann zumeist über links, wo Uettingens Neuzugang Pascal Jörg einige gute Aktionen hatte oder nach Eckbällen. Letztlich konnten die Gäste ihre Führung aber über die Zeit retten. Damit etabliert sich die Mannschaft aus dem Raum Aschaffenburg in der Spitzengruppe, während Uettingen das dritte Heimspiel in Folge verliert und den Anschluss an die Tabellenspitze verpasst. Nach Abpfiff zeigte sich Spanheimer enttäuscht über die "verpasste Gelegenheit" gegen einen unerwartet schlagbaren Gegner aus Hain.