Die Regionalliga-Footballer der Würzburg Panthers müssen künftig auf ihren Cheftrainer Martin Hanselmann verzichten - behalten ihn jedoch als stellvertretenden Vorsitzenden und Sportdirektor. Hanselmann wechselt in die erstklassige German Football League (GFL) und wird Headcoach bei den Stuttgart Scorpions.
"Das Angebot aus Stuttgart konnte ich nicht abschlagen", sagt Hanselmann. "Es ist ein Verein mit guten Voraussetzungen und einem guten Kader. Es wird richtig spannend, wieder in der ersten Liga zu arbeiten." Seine Tätigkeit bei den Panthers habe Hanselmann ehrenamtlich ausgeführt. Nun sei es "doch wieder sehr schön, für das Coachen bezahlt zu werden". Dennoch bleibe er den Panthers mit Herzblut erhalten. "Würzburg hat ein Riesenpotenzial, ich glaube nach wie vor an das Projekt. Deswegen bleibe ich auch weiterhin im Hintergrund aktiv."
"Hatte das Gefühl, dass es den Verantwortlichen egal ist"
In einem Facebook-Statement des Vereins schreibt Peter Kuhn, Vorsitzender der Würzburg Panthers, dass "Martin Hanselmann seit der unglücklichen Vergabe des Leightongeländes an die Kickers etwas die Hoffnung verloren hatte, dass in Würzburg eine eigene Heimat für den American Football gefunden werden kann." Das bestätigt der Trainer im Gespräch mit dieser Redaktion. "Ich bin ehrlich, mir hat die Entwicklung zu lange gedauert. Ich habe gehofft, dass die Stadt eine gute Alternative findet. Wenn dann so lange nichts passiert, ist das frustrierend. Ich will damit niemanden angreifen, vielleicht bin ich in der Hinsicht auch zu naiv. Aber mir hat das zu lange gedauert. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass es den Verantwortlichen egal ist, ob in Würzburg American Football gespielt wird."
Mit Hanselmann verlässt die Panthers eine Größe des deutschen American Football. Der aus Rothenburg ob der Tauber stammende 56-Jährige trainierte seit 1993 die Franken Knights, die Düsseldorf Panther, die Cologne Falcons und zuletzt die Würzburg Panthers. Zudem war er von 2000 bis 2006 für die deutsche Nationalmannschaft tätig. Als Bundestrainer gewann Hanselmann die Europameisterschaft (2001) und die Goldmedaille bei den World Games (2005).