Im letzten Heimspiel dieser Drittliga-Saison geht es für den FC Würzburger Kickers an diesem Samstag (13.30 Uhr) gegen die SG Sonnenhof Großaspach darum, die Heimserie auf zwölf Spiele ohne Niederlage auszubauen und beim Anhang für gute Stimmung während der Sommerpause zu sorgen.
Wer wird am Samstag verabschiedet?
Vor der Partie gegen Großaspach werden jene Akteure offiziell verabschiedet, deren Verträge am Saisonende auslaufen: Franko Uzelac und Marco Königs bekamen kein Angebot. Sie suchen noch einen neuen Klub. Anders als Felix Müller und Emanuel Taffertshofer, die zum Zweitligisten SV Sandhausen wechseln. Den meisten Applaus dürfte bei seiner Verabschiedung Sebastian Neumann bekommen. Auch der Kapitän und Publikumsliebliebling spielt in der kommenden Saison in der zweiten Liga. Wo, ist noch geheim.
Wer soll noch gehen?
„Es bleibt dabei, dass wir ohne Marvin Kleihs, Joannis Karsanidis und Björn Jopek planen“, sagt Kickers-Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer. Das Trio gehörte schon seit der Winterpause nicht mehr zum Kader der Rothosen. Kleihs war seit Januar an den SC Weiche Flensburg ausgeliehen, der sich derzeit mit dem Hamburger SV II um die Meisterschaft in der Regionalliga Nord streitet. Ihm würden die Kickers bei einem Wechsel ebenso wenig Steine in den Weg legen wie Mittelfeldspieler Karsanidis, dem dienstältesten Akteur im Kickers-Kader, und Jopek, der unter Ex-Trainer Stephan Schmidt als Wunschspieler galt, bei seinem Nachfolger Michael Schiele aber lediglich zu drei Minuten Einsatzzeit kam.
Wird Jannis Nikolaou verkauft?
Auf Dauer sei es auch für die Kickers unerlässlich, Transfererlöse zu erzielen, um im Profifußball zu überleben, hatte Sauer erst vor kurzem gegenüber dieser Redaktion betont. Sebastian Neumann, Felix Müller und Emanuel Taffertshofer verlassen den Dallenberg ablösefrei. Bliebe noch die Möglichkeit, einen Akteur abzugeben, der einen Vertrag besitzt. Jannis Nikolaou zum Beispiel. Der Mittelfeldspieler hatte zuletzt mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht und wurde von Erstliga-Aufstiegskandidat Holstein Kiel beobachtet. Aber sind die Kickers überhaupt bereit den 24-Jährigen abzugeben? Das hängt letztlich vom Preis ab. Offizielle Angebote gibt es nicht. „Wenn die kommen sollten, müssten wir uns damit beschäftigen.“, sagt Sauer.
Wie viele Spieler sollen kommen?
„Drei, vier, vielleicht auch fünf“ Neue wollen die Rothosen, laut Trainer Michael Schiele, in diesem Sommer verpflichten. Unter Zeitdruck fühlt man sich bei den Kickers dabei nicht, wie Vorstandschef Sauer betont: „Im vergangenen Sommer hatten wir drei Wochen vor Saisonbeginn fünf Spieler unter Vertrag. Heute sind es einige mehr.“ Das Gerüst der Mannschaft steht bereits. Auch der Markt mit möglichen Neuzugängen ist sondiert. Man habe schon viele Gespräche geführt und werde nun in aller Ruhe Entscheidungen treffen, so Sauer.
Wer wählt die Spieler aus?
Vorstandsvorsitzender und Sportdirektor Sauer verlässt sich in Fachfragen auf das Urteil von Trainer Schiele. Sauer selbst führt Gespräche mit allen Kandidaten, spricht von einem „Charaktertest“.
Bekommt der Nachwuchs eine Chance?
Am Freitag gaben die Kickers bekannt, dass sie mit Onur Ünlücifci (21 Jahre) und Leonard Langhans (19) zwei Akteure aus dem U-23-Kader mit neuen Verträgen ausgestattet haben und diese in Zukunft zum „erweiterten Profikader“ gehören werden. Über die Laufzeit der Kontrakte machten die Rothosen keine Angaben. Ünlüfcici war 2016 vom FSV Frankfurt zu den Kickers gewechselt. Der gebürtige Würzburger Langhans spielte in der Jugend fünf Jahre für den 1. FC Nürnberg, ehe er 2017 zu den Kickers kam. „Ich bin froh und stolz darauf, hier in meiner Heimatstadt den Weg in den Profifußball geschafft zu haben“, wird er in der Pressemitteilung zitiert.
Wie lautet die Zielsetzung für die kommende Saison?
„All in one“ gab Anteilseigner und Aufsichtsratschef Thorsten Fischer im vergangenen Herbst in leicht holprigem Englisch als mögliches Motto für die kommende Saison aus. Gehen die Kickers also aufs Ganze? Sauer gibt sich etwas zurückhaltender: „Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie im oberen Drittel der Tabelle mitspielen kann. Jetzt wollen wir den Kader ergänzen, um nächstes Jahr eine gute Rolle zu spielen. Ebenso müssen nun auch die anderen Spieler mehr Verantwortung übernehmen.“
Würzburger Kickers – SG Großaspach (Samstag, 13.30 Uhr)
Nur drei Siege gelangen Kickers-Gegner Großaspach bislang in der Rückrunde. Der Verein aus Schwaben, der mit dem Begriff „Dorfklub“ für sich wirbt, ist in der Tabelle von Platz sechs auf Rang 14 abgestürzt. Zuletzt gab es eine 2:3-Heimniederlage gegen den SV Meppen. Zuvor war die SG zwar vier Spiele lang ungeschlagen geblieben. Gegner waren da aber neben Lotte auch die drei Absteiger aus Erfurt, Bremen und Chemnitz. Für richtigen Ärger bei den sonst eher beschaulich werkelnden Schwaben sorgte jüngst das Aus im Landespokal-Halbfinale gegen Sechstligist Ilshofen (0:2). Vorsatandsmitglied Michael Ferber sprach hernach von „einem klaren Imageschaden.“
Bei den Kickers ist die Stimmung nach sechs Partien ohne Niederlage (fünf Siege) bestens. Fehlen werden beim Heim-Abschluss die muskelverletzten Maximilian Ahlschwede und Fabio Kaufmann sowie Simon Skarlatidis (Innenbandverletzung). Nach der Begegnung ist eine Abschlussfeier auf der Terrasse vor er Stadiongaststätte „Club 11“ geplant.
Was war das dann bisher? Bedeutet das, sie haben nur ziellos vor sich hingespielt?