Punkte für die Kickers gab es nicht viele, wenn die Würzburger Drittliga-Fußballer auf Eintracht Braunschweig trafen. Siebenmal sind die Rothosen bislang auf den deutschen Meister von 1967 getroffen. Nur einmal haben die Kickers gewonnen. Es war im DFB-Pokal-Wettbewerb. In fünf Liga-Spielen gab es bislang noch keinen Dreier. Trotzdem waren es oft Spiele mit Erinnerungswert. Ein Blick zurück:
29. Oktober 2014: Es werde Licht
Die Würzburger Kickers waren im Oktober 2014 im Aufbruch. 3 x 3 – in drei Jahren in die Dritte Liga –hieß das Motto bei den Rothosen. Bernd Hollerbach hatte im Sommer das Zepter am Dallenberg übernommen, das Team stand in der Regionalliga vorne und im DFB-Pokal-Wettbewerb war gegen den damaligen Zweitligisten Fortuna Düsseldorf beim 3:2 nach Verlängerung ein Coup gelungen. In der zweiten Runde ging es nun gegen Braunschweig. Bevor am Dallenberg überhaupt gekickt werden konnte, brauchte es aber erst einmal Flutlicht. Eine gute Woche vor dem DFB-Pokal-Spiel strahlten die Masten am Dallenberg tatsächlich ein erstes Mal. Im Zweitrundenspiel hielten die Kickers um Abwehrorganisator Clemens Schoppenhauer, Antreiber Steven Lewerenz und Angreifer Christopher Bieber klasse mit. Am Ende entschied ein einziges Tor des Schweden Havard Nielsen (78.) die Begegnung zugunsten des Favoriten aus Niedersachsen.
7. August 2016: Zurück auf der Zweitliga-Bühne
Aus 3 x 3 wurde 2 x 2: In zwei Jahren rauschten die Kickers aus der Regionalliga hinauf in die zweite Bundesliga. Nach 39 Jahren waren die Rothosen zurück und der erste Gegner hieß Eintracht Braunschweig. Mit 1:2 verlor die Mannschaft von Kickers-Trainer Bernd Hollerbach. Der Treffer von Elia Soriano war zu wenig. Herausragender Mann auf dem Feld war ein gewisser Phil Ofosu-Ayeh, der zweieinhalb Jahre später ein kurzes und schnell vergessenes Gastspiel bei den Kickers gab.
20. August 2016: Der bislang einzige Sieg
Nur zwei Wochen nach der Würzburger Niederlage zum Liga-Auftakt trafen beide Kontrahenten erneut aufeinander. Diesmal wieder im DFB-Pokal-Wettbewerb. Der bislang einzige Kickers-Sieg gegen Braunschweig war hart erarbeitet. Die Kickers waren über die gesamte Spielzeit das bessere, das aktivere Team, der Siegtreffer durch Soriano fiel aber erst in der Verlängerung. Es folgten drei Liga-Siege in Serie. Der Grundstock für eine erfolgreiche Hinrunde.
28. Januar 2017: Der Anfang vom Absturz
Als die Kickers beim Zweitliga-Rückrundenauftakt auf den Tabellenführer Braunschweig trafen, dachte niemand an Abstiegskampf. Die Rothosen gingen durch Valdet Rama mit 1:0 in Führung. Im Falle eines Sieges wären die Würzburger bis auf drei Punkte an Platz drei herangekommen. Erst ein Gegentor in der Nachspielzeit riss die Kickers-Anhänger aus den Träumen: Christoffer Nyman traf mit der allerletzten Braunschweiger Chance zum 1:1. Wer weiß, wo die Zweitliga-Reise der Kickers geendet hätte, wenn dieser Ausgleich nicht gefallen wäre. So war diese Partie der Auftakt der sieglosen Rückrunde, in der den Kickers noch häufig ein Sieg kurz vor Schluss aus den Fingern gleiten sollte, und die mit dem Absturz auf einen Abstiegsrang endete.
22. September 2018: Wiedersehen in der Dritten Liga
Jetzt war auch Braunschweig abgestürzt. Nach dem Scheitern in der Relegation purzelte die Eintracht im Jahr darauf tatsächlich hinab in Liga drei. Und auch dort standen die Niedersachsen erst einmal am Tabellenende. Das 1:1 am Dallenberg war in der Geschichte der Duelle beider Klubs gewiss das unspektakulärste Spiel. Die Rothosen trafen an diesem Tag nicht selbst, sondern nur durch ein Eigentor des Braunschweigers Gustav Valsvic.
9. März 2019: Der Salto-Mann
An diesem verregneten Tag in Braunschweig erzielte ein junger Mann mit dem Namen Caniggia Elva sein erstes Drittliga-Tor. Noch spektakulärer als der Treffer selbst war freilich der Jubel des Mannes, der von der Karibikinsel St. Lucia stammt. Mit einem Salto feierte er seine Torpremiere. Elva wurde in den folgenden Wochen zum Liebling der Fans am Dallenberg, auch weil er noch drei weitere Salto-Jubel folgen ließ. Inzwischen jubelt Elva im Trikot des FC Ingolstadt, genauso wie Peter Kurzweg, der zweite Würzburger Torschütze beim 2:2 in Braunschweig im März vergangenen Jahres.
24. August 2019: Die Kickers-Schießbude
Im Hinspiel wurden die Kickers von Braunschweigs Offensive förmlich überrumpelt. vor allem in der zweiten Halbzeit deckten die Braunschweiger die Abwehrprobleme der Rothosen gnadenlos auf. 5:2 hieß es am Ende.