Die SG Randersacker muss ihren im vergangenen Jahr auch in der Relegation gewonnenen Kreisliga-Platz verteidigen, der FV Ülkemspor kann zum zweiten Mal in Folge aufsteigen: Beide Teams treffen am Freitag (18.30 Uhr, in Giebelstadt) zur Entscheidung aufeinander.
Am letzten Spieltag in der Kreisklasse Würzburg 2 absolvierte der FV Ülkemspor bereits ein Endspiel um den zweiten Platz gegen Verfolger Gülchsheim. Mit 3:1 (3:0) setzte sich die Mannschaft aus Kitzingen dabei durch. "Das war mit Abstand unsere beste Saisonleistung", meinte Spielertrainer Tolga Arayici.
Ülkemspor vor dem Durchmarsch
Der 33-Jährige hatte seine Mannschaft für die entscheidende Partie defensiver als gewohnt eingestellt. "Wir haben uns bewusst zurückgezogen, um den Gegner das Spiel machen zu lassen." Die Taktik ging auf. Mit drei Toren in nur acht Minuten durch Torjäger Hassan Hosh Hassan, Jossef Jabiri und Jörg Otto lag Ülkemspor zur Halbzeit vorne.
Die internationale Mannschaft (Arayici: "Bei uns spielen 14 Nationen") mit den deutschen und türkischen Wurzeln steht nun vor einem Durchmarsch in die Kreisliga. Ohne die erst wegen der Corona-Pandemie verlängerte, dann abgebrochene Saison 2019/21, in der die Mannschaft in der A-Klasse nur auf Platz zehn stand, kann der FV Ülkemspor in Giebelstadt das dritte Mal nach 2018 und 2022 aufsteigen.
Tolga Arayici, Mathias Brunsch und Jörg Otto sind die erfahrenen Säulen dieser aufstrebenden Mannschaft. Dieses Trio spielte bei Bayern Kitzingen und in Abtswind bereits in den höheren Amateurklassen. Auch Onur Ulusoy hat mit Höchberg mal in der Landesliga gekickt.
Keine Angst vor einem Kreisligisten
Für den 2009 gegründeten Verein, der vor dem Abheben nur zwischen der A- und B-Klasse pendelte, war der Aufstieg in die Kreisklasse in der vergangenen Saison der bisher größte Erfolg. In der Kreisliga zu landen, würde das übertreffen.
Arayici freut sich auf das Duell in Giebelstadt am Freitagabend. "Die SpVgg hat eine schöne Anlage mit einem sehr guten Platz. Das kommt uns als eine eher spielstarke Mannschaft entgegen", vermutet er. Auch durch die Ansetzung vor dem Wochenende rechnet er mit einer großen Kulisse. Bereits gegen Gülchsheim waren mehrere hundert Menschen gekommen, um Ülkemspor im Heimspiel zu unterstützen.
Die SG Randersacker habe er sich zwar nicht angeschaut, jedoch Trainerkollegen befragt, schildert Tolga Arayici, wie er sich auf den Gegner vorbereitet habe. Außerdem kenne er beispielsweise Jeffrey Karl noch aus dessen Höchberger Jahren. Ansonsten gilt: "Wir wollen unsere Art, Fußball zu spielen, durchziehen. Wir achten nicht so sehr auf den Gegner. Vor einem Kreisligisten müssen wir auch keine Angst haben."
Randersacker wieder in der Relegation
Die Möglichkeit, zweimal nacheinander aufzusteigen, fühle sich an "wie im Märchen", schwärmt Arayici. "Wir haben kein eigenes Vereinsheim und keinen eigenen Sportplatz, aber wir haben uns. Wenn es im Verein und in der Mannschaft passt, ist alles andere gar nicht so wichtig." So müsse der Klub für seine Heimspiele bei der Stadt Kitzingen, die kooperativ sei und unterstütze, nach Plätzen fragen. Mit den Erfolgen sei "der Zusammenhalt bei uns noch einmal gestiegen", stellte Arayici fest.
Anders ist die Stimmung beim Gegner. Erst im Vorjahr stieg die SG Randersacker mit einem Sieg in der Relegation gegen Bütthard in Ochsenfurt in die Kreisliga auf. Fast genau ein Jahr danach muss sie diesen Platz erneut in der Relegation, diesmal in Giebelstadt, verteidigen.
Nur eins der letzten 18 Spiele in der Kreisliga Würzburg 1 konnte der Tabellen-14. gewinnen. Während die Relegation seit längerem als letzter Ausweg feststand, die Liga noch halten zu können, musste die SG den drittletzten Platz sogar noch nach unten absichern. Das gelang am vorletzten Spieltag mit ihrem einzigen Sieg in siebeneinhalb Monaten.
Auch personell sieht es für Randersacker vor dem entscheidenden Spiel nicht rosig aus, denn es fallen einige Spieler verletzt aus. Jeffrey Karl schaute sich den Gegner zuletzt vor Ort an: Die SG weiß, was und wer in Giebelstadt auf sie zukommt.