Fußball, Landesliga Nordwest, Männer
TSV Lengfeld – Vatan Spor Aschaffenburg 4:2 (1:1)
"Ich war wieder mal völlig am Ende da draußen, Wahnsinn", sagte Lengfelds Trainer Okan Delihasan nach der Partie. Die Mannschaft strapazierte seine Nerven in der Begegnung mit Vatan Spor Aschaffenburg bis aufs Äußerste. Doch letztlich fuhr der TSV drei wichtige Zähler ein, mit denen er sich in der Tabelle fünf Punkte von den direkten Abstiegsrängen absetzte.
"Ich freue mich vor allem für die Jungs", sagte Delihasan angesichts der nun vier Spiele andauernden Serie ungeschlagener Partien. Trotz einer langen Überzahl – Aschaffenburgs Safak Özfidaner hatte schon nach zehn Minuten wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen – stand der Lengfelder Erfolg zwischenzeitlich auf wackligen Füßen.
"Nach dem 3:2 sind wir noch mal geschwommen und hätten auch den Ausgleich bekommen können", gestand Delihasan und ärgerte sich darüber, "dass wir den Sack nicht früher zugemacht haben". Doch war die Moral der Platzherren intakt, so dass sie sich auch von einem zweimaligen Rückstand nicht aus der Bahn werfen ließen und in der Nachspielzeit gegen alles nach vorne werfende Gäste durch eine Energieleistung von Daniel Zuljevic die Partie entschieden (90.+5).
Lengfeld: Andrei – Bedir (60. Prozorovschi), Dan (82. Fuß), Zuljevic, Ramaj, Istrefi (90. Szabo), Johannes Stauder (50. Alay), Myhres-Kukuk, Schwab, Schmidt, Celiker (50. Simon Stauder). Schiedsrichter: Jürschik (Obermichelbach). Zuschauende: 170. Tore: 0:1 Sinan Kaplan (5.), 1:1 Alban Ramaj (20.), 1:2 Engin Arslan (48.), 2:2 Adrian Istrefi (49.), 3:2 Cristian Dan (58.), 4:2 Daniel Zuljevic (90.+5). Rot: Safak Özfidaner (10., Aschaffenburg, Notbremse).
TuS Frammersbach – DJK Dampfach 2:2 (1:1).
"Es wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen", ärgerte sich Frammersbachs Spielertrainer Patrick Amrhein, dessen Team gegen Mitaufsteiger Dampfach zweimal einen Rückstand wettgemacht hatte und sich mit einem mageren Pünktchen begnügen musste. "Aus nicht einmal zwei Chancen machen die zwei Tore", meinte Amrhein angesichts der Effektivität der Gäste.
Dabei zeigten sich die Hausherren, die in den Vorwochen in der Anfangsphase meist schläfrig gewirkt hatten, diesmal von Beginn an hellwach. Frammersbach entschied die Zweikämpfe meist für sich, allerdings fehlte es seitens der Gastgeber zunächst an klaren Tormöglichkeiten. Völlig überraschend verwertete die DJK nach einer halben Stunde einen Freistoß zum 0:1. Doch schaffte die Heimelf durch Steven Summa kurz vor der Pause den verdienten Ausgleich. Kurz nach dem Seitenwechsel hatte der TuS-Spielertrainer selbst zwei hochkarätige Chancen, doch traf er nur den Pfosten oder scheiterte an DJK-Keeper Niklas Götz.
Die Gäste dagegen bestraften einen Fehler der Frammersbacher eiskalt und legten nach einer Stunde die erneute Führung vor. In der verbleibenden Spielzeit warfen die Platzherren noch einmal alles nach vorne, doch reichte es nur zum Ausgleich durch Patrick Amrhein per Strafstoß. Weitere Möglichkeiten, wie die beiden Fernschüsse von Tim Zachrau, konnten die Gastgeber nicht verwerten. "Das war ein super Spiel von uns, aber uns fehlt derzeit ein bisschen das Spielglück", brachte Amrhein den Spielverlauf auf den Punkt.
Frammersbach: Raven – Weber, Geiger (75. Muthig), Schiebel, Elbert (54. Ritter), Englert, Zachrau, Beck (67. Goßmann), Amrhein, Matreux, Summa.
Schiedsrichter: Morgener (Kulmbach). Zuschauende: 250. Tore: 0:1 Ralf Riedlmeier (29.), 1:1 Steven Summa (42.), 1:2 Luca Zeiß (60.), 2:2 Patrick Amrhein (69., Foulelfmeter).
ASV Rimpar – FC Coburg 2:3 (2:2)
Als ein unbequemer Gegner erwies sich Aufsteiger Rimpar für den Tabellenzweiten aus Coburg. Die Heimelf belohnte sich aber letztlich nicht für ihren Aufwand und unterlag "unglücklich", wie Rimpars Trainer Henry Stenzinger fand. Denn die Hausherren gestalteten die Partie über weite Strecken offen und drehten im ersten Durchgang einen Rückstand zu einem 2:1-Vorsprung um.
Den konnte der ASV aber nicht bis zur Pause halten und kassierte durch den zweiten Treffer von Coburgs Torjäger Aykut Civelek, den Stenzinger als "Unterschiedspieler" bezeichnete, noch den Ausgleich. In, so Stenzinger, "wilden" ersten 45 Minuten hätten beide Abwehrreihen nicht die beste Figur abgegeben, was zu weiteren Toren hätte führen können.
Nach dem Wechsel war der Rimparer Trainer mit der Verteidigungsleistung seiner Mannschaft einverstanden und bescheinigte ihr, "fast nichts" zugelassen zu haben. Bis zur 77. Minute, als Davide Dilauro für die Gäste nach einer Freistoß-Flanke den Siegtreffer erzielte. "Der hat gar nicht richtig geschossen, sondern ist eigentlich nur irgendwie auf den Ball gefallen", ärgerte sich Stenzinger über die Entstehung. Was ihn nicht davon abhielt, ein positives Fazit zu ziehen: "Bei den gezeigten Leistungen mache ich mir in Sachen Klassenerhalt keine allzu großen Sorgen."
Rimpar: Michel – Hagen, Baier (79. Heidari), Reinhart, Brahimi (69. Fragmeier), Sandro Kramosch, Bah, Dlugaj, Löw (76. Schmidt), Sommer, Marco Kramosch. Schiedsrichter: Reich (Heubach). Zuschauende: 200. Tore: 0:1 Aykut Civelek (7.), 1:1 Mamadou Bah (28.), 2:1 Louis Reinhart (39., Elfmeter), 2:2 Aykut Civelek (41.), 2:3 Davide Dilauro (77.).
DJK Schwebenried/Schwemmelsbach – SV Friesen 4:2 (1:1).
"Wir waren heute nicht so präsent", zeigte sich Thomas Cäsar, Trainer der DJK Schwebenried/ Schwemmelsbach, nach der Partie kritisch. Mit der schnellen 1:0 Führung durch Marcel Kühlinger (6.) ging es für die Heimelf gut los. Allerdings verpuffte die Anfangseuphorie, und Friesen kombinierte sich munter durchs Zentrum. Nach einem langen Einwurf klärten die Hausherren nicht konsequent genug. Der freistehende Nils Firnschild brauchte den Ball zum 1:1 nur über die Torlinie zu schieben.
Nach dem Wechsel agierten beide Teams zu unsauber in ihren Aktionen. Nach einem langen Ball auf Sebastian Lehmann kam ein Friesener Verteidiger zu spät. Den fälligen Elfmeter verwandelte Yannick Deibl zum 2:1 (75.). Nun nahmen die Partie in der Schlussviertelstunde Fahrt auf. Erst erhielt Andreas Baier (SV Friesen) Gelb-Rot (78.), Kühlinger traf zum 3:1 (82.). Dann schalteten die Gäste über rechts schnell um, und Bastian Appelius stand goldrichtig im Rückraum. Er traf aus der Distanz zum 2:3 (90+2.). Mit dem Abpfiff machte Deibl mit seinem zweiten Tor zum 4:2 (95.) alles klar, womit die DJK nach dem Ende der Vorrunde auf Tabellenplatz drei vorrückt.
Schwebenried/Schwemmelsbach: Hartmann – Jazev, Schneider, Zöller, Kühlinger, Seubert, Deibl, Schramm, Behr, Chr. Lehmann, S. Lehmann. Schiedsrichter: Julian Leykamm (TSV 72 Kleinscharzenlohe). Zuschauende: 200. Tore: 1:0 Marcel Kühlinger (6.), 1:1 Nils Firnschild (42.), 2:1 Yannick Deibl (75.), 3:1 Marcel Kühlinger (82.), 3:2 Bastian Appelius (92.), 4:2 Yannick Deibl (95.). Gelb-Rot: Andreas Baier (78., Friesen).
TG Höchberg- SV Alemannia Haibach 0:6 (0:3)
"Der Gegner schießt dreimal und trifft dreimal. Dann steht es zur Halbzeit 0:3 und gegen Haibach das aufzuholen wird schwierig", sagte Höchbergs Trainer Dirk Pschiebl nach dem Spiel. Im Gegenzug dazu hätten die Höchberger auch zwei Chancen gehabt, die sie aber nicht nutzen konnten. Die Chancenverwertung müsse man eben verbessern, sagte er.
"Nach der Halbzeit bekommen wir nach einer Standardsituation das vierte Tor", berichtete Pschiebl. Danach sei es für seine Mannschaft nur noch darum gegangen, "Schadensbegrenzung zu betreiben". Haibach habe sich dagegen in Fahrt gespielt und in der zweiten Halbzeit auch spielerisch dominiert.
Das sei in der ersten Halbzeit noch nicht so gewesen, merkte er an. Die Spielfreude der Gäste sei bis zur letzten Minute erkennbar gewesen. "6:0, der erste Satz geht an Haibach, wie man im Tennis sagen würde. Der Sieg geht in Ordnung", sagte Pschiebl, dessen Mannschaft die Hinrunde mit nur vier Punkten aus 18 Spielen als Vorletzter beendet.
Höcherg: Schultheiß – Lehner, Riebe, Vadai (58. Grießenbauer), Heider (58. Glücker), Bolg (80. Demrican), Hausmann (63. Streit), Grön, Ljajic, Kohlhepp, Broll (80. Zimpel). Schiedsrichter: Diesel (Spardorf). Zuschauende: 150. Tore: 0:1 Nikolaos Koukalias (17.), 0:2 Nikolaos Koukalias (28.), 0:3 Luca Gelzleichter (34.), 0:4 Max Thomas Grünewald (51.), 0:5 Nikolaos Koukalias (57.), 0:6 Till Link (83.).
FC Lichtenfels – TSV Rottendorf 2:1 (2:1)
"Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir sind gut reingekommen", sagte Rottendorfs Trainer Martin Lang zur knappen Niederlage in Lichtenfels. Alle drei Tore fielen nach circa einer halben Stunde innerhalb von fünf Minuten.
Nachdem die Gastgeber in Führung gegangen waren, erzielte der TSV durch einen abgefälschten Schuss von Julian Weber kurz darauf den Ausgleich. Doch bei diesem Zwischenstand sollte es ebenfalls nicht lange bleiben. Die erste Flanke der Heimelf hätten die Rottendorfer noch klären können, die zweite fand den Torschützen, der frei am langen Pfosten stand und den Ball ungehindert ins Tor köpfte.
Kurz nach dem Seitenwechsel hatten die Rottendorfer eine Großchance zum möglichen Ausgleich, als Mathis Böhler alleine auf den Lichtenfelser Torhüter zulief. "Das Spiel war bis zum Schluss offen. Wir konnten aber keinen Lucky Punch setzen", sagte Lang und berichtete von zwei starken Paraden des Rottendorfer Torhüters, durch welche die Partie bis zum Ende spannend blieb.
"Wir haben eine klasse Leistung gezeigt und können erhobenen Hauptes nach Hause fahren", resümierte Lang, dessen Mannschaft seit zwölf Spielen auf einen Sieg wartet.
Rottendorf: Väth- Lücke (89. de Candido), Fritzler, Weber, Böhler, Storandt (81. Nicolas Schubert), Hofrichter (73. Friedrich), Moritz Schubert, Mainka, Siedler (81. Busch), Hackenberg. Schiedsrichter: Kolodeznyj (Münnerstadt). Zuschauende: 150. Tore: 1:0 Daniel Oppel (28.), 1:1 Julian Weber (30.), 2:1 Daniel Schunke (31.).